Donnerstag, 29. November 2007

TAFS-87

Im Zuge der Auflösung des JG-7 im Rahmen von einseitigen Abrüstungsmaßnahmen der sozialistischen Staaten im Jahre 1989 entstanden neue Strukturen, auch eine "TAFS-87" war im entstehen.

Nun erreicht mich immer wieder die Frage: "Warum verdient die TAFS-87 nicht deine Aufmerksamkeit?"

Die Antwort ist einfach:
Niemand konnte mir bisher belegen, daß die Taktische Aufklärungsfliegerstaffel wirklich errichtet wurde. Meines Wissens hat weder ein erster Geschwaderappell oder gar Übergabe der Truppenfahne stattgefunden. Noch nicht einmal eine Gründungsurkunde existiert! Und ganz praktisch, ich habe so gut wie keine Kenntnisse von der Einheit, nur Gerüchte, Erzählungen und Spekulationen. Selbst ein Info-Sammelthread im Flugzeugforum hat nicht viel gebracht.

Ich hoffe, das war provokativ genug!? ;)

Also, an die Tastatur und in Eure Schuhschachteln geschaut, liebe Leute von der angeblich existenten TAFS-87 ..... und beweist mir, daß es "Bielefeld" doch gibt.

Mittwoch, 28. November 2007

BLP-31 Online!

Nunmehr habe ich aus den vielen Infos zum Bombenwurf- und Erdschießplatz 31, die auch aufgrund des Blog-Eintrages kamen, eine Webseite fertiggestellt:
http://home.snafu.de/veith/blp-31.htm

Vielen Dank an alle!

EDIT (29.11.2007)
Kleine redaktionelle Änderungen vorgenommen und 2 Skizzen von Jan einfügt :)

Die Front steht - Part II

Weil mich doch interessierte, wie es jemand vor Ort erlebt hat, habe ich mich umgehört. Ein früherer Kundschafter der HVA und Teilnehmer der Konferenz hat mir dazu seinen folgenden ersten Eindruck übersandt:

»Hallo, melde mich wieder zurück aus Odense der Stadt des Dichters und Märchenerzählers, Hans Christian Andersen (Die kleine Meerjungfrau). Nachdem ich heute meine persönliche Presseschau zur Konferenz in DK absolviert habe, bin ich eher der Meinung, Andersen ist beim Märchenschreiben eher ein Dilettant gewesen. Das, was ich hier im - fast gleichgeschalteten - Blätterwald zum Thema lese, sind nämlich überwiegend stark erfundene Berichte mit märchenhaften Charakter. Es sei denn, man berichtet von verschiedenen Veranstaltungen.

Zu lesen ist hier fast ausschließlich von 11 Vortragenden, sich unselbstkritisch und selbst feiernden, früheren HVA-Spitzenkadern,die uneinsichtig ihre Tätigkeit präsentieren. Da ist die Rede von einer Behörde in Deutschland, die boykottierend der Konferenz fernblieb, richtiger wäre wohl zu schreiben, daß sie gar nicht vom Veranstalter eingeladen wurde, wegen des konträren Verhaltens zur wissenschaftlichen Aufarbeitung der deutsch-deutschen Geschichte der Geheimdienste.

Kaum zu lesen ist im Blätterwald, das diesen 11 hochrangigen Referenten der früheren HVA mehrere international renommierte Wissenschaftler gegenüberstanden, die als Elite auf diesem Fachgebiet gelten und akribisch die Geheimdiensttätigkeit der HVA im Kalten Krieg ausleuchteten und von ihrem aktuellsten Forschungsstand berichteten. Wo kann man heute in deutschen Zeitungen lesen, daß die Gefahr eines Atomkrieges um 1983 weitaus näher war als zur Zeit der Kubakrise (Rjan, Able Archer)? Welcher deutsche Zeitungsleser wird erfahren, daß in Odense die unbeantwortete Frage in den Raum gestellt wurde: "Hat womöglich die HVA, durch Weitergabe aktuellster brisanter Informationen nach Moskau, einen Atomkrieg verhindert?"

Bezeichnend für die Situation in Deutschland im Umgang mit der eigenen Geschichte ist nicht nur der neutrale Ort der Konferenz, sondern auch das Auftreten einiger deutscher"Aufarbeiter" bei dieser Konferenz. So fand ich z.B. das Auftreten der ehemals "Bürgerbewegten" Rita Selitrenny bezeichnend für das Klima in D. In ihrem 1991 mit Thilo Weichert herausgegebenen Buch "Das Erbe der Stasi", fordert sie im Interesse des inneren Friedens, eine Offenlegung der Umstände die eine Gesellschaft zerriß und forderte keine pauschale Vorverurteilung im Umgang mit MfS-Mitarbeitern. Hier, in Odense, fiel diese Frau nur durch **** Geschrei - vermutlich Fragen - auf. Sehr peinlich kam dann noch der Auftritt des selbsternannten "Stasiforschers" und Gedenkstättenleiters Lippmann herüber, der für mich **** eindeutig überfordert war.

Im O-Ton deutscher Blätterwald liest sich das so: "Zur historischen Forschung trugen die Ex-Kader nichts bei." "Was die erzählen, wissen wir längst", urteilte Bernd Lippmann von der Berliner Gedenkstätte Normannenstraße, dem Stasi-Museum. Er war einer der wenigen Kritiker, die zur Konferenz angereist waren." (Zitat Berliner Kurier). Da frage ich mich, warum wusste er selbst denn nichts, wenn alles bekannt ist? In einer Zeitung aus dem Süddeutschen Raum, einem Sprachgebiet, daß mich mitunter als Norddeutschen vor akustische Probleme stellt, verunglimpft man gar den Initiator dieser Veranstaltung, Thomas Wegener Friis, der angeblich das Wort HVA schon mit sächsischen Akzent ausspricht. Wer die dänische Sprache kennt, wird wohl bei jedem Dänen bei der Aussprache "HVA" diesen Bezug herstellen können. Na ja, nichts ist unmöglich, wenn es um die Haßkappe zur Deligitimierung der DDR geht.«

Dieser Beitrag von "Nordic" wurde in verschieden Internet-Foren veröffentlicht. Die Auslassungen "****" stammen von mir, der Autor wollte hier nur seinen persönlichen Eindruck verstärken, was zum Verständnis meiner Meinung nach nicht notwendigerweise öffentlich weitergegeben werden muß.

Es waren auf der Konferenz neben dem Kennenlernen und der Diskussion u.a. folgende Vorträge vorgesehen ... die mich ehrlich gesagt gedruckt interessieren würden:

* Prof. Dr. Nigel West (Centre for Counterintelligence and Security Studies, Washington D.C.): Counter Intelligence in Europe during the Cold War
* Werner Großmann: Geschichte und Aufgaben der HV A
* Ralf Devaux: Bundesregierung und Auswärtiges Amt
* Kurt Gailat: Parteien in der Bundesrepublik
* Dr. Norbert Podewin: Kontaktpolitik
* Bernd Lippmann (Gedenkstätte Normannenstrasse): Die HV A Spionage in der Bundesrepublik
* Prof. Dr. Michael F. Scholz (University of Gotland): Desinformation als Propagandakrieg der DDR (bis 1972)
* Dr. Beatrice de Graaf: (University of Leiden) : Feindbilder - Vom Nutzen und Nachteil für den Intelligence Cycle
* Karl Rehbaum: Strategische Militäraufklärung
* Rainer Rupp: Aufklärung der NATO
* Dr. Matthias Uhl (Deutsche Historische Institut, Moskau): Militärspionage unter Chruschtschow
* Dr. Armin Wagner (Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik): Militärspionage des BND in der DDR
* Horst Vogel: Der Sektor Wissenschaft und Technik
* Prof. Dr. Jörg Roesler (Berlin) : Operatives Wissen und praktische Verwertung
* Prof. Dr. Kristie Macrakis (Michigan State University): The Crown Jewels and the Importance of Scientific-Technical Intelligence
* Klaus Eichner: Aufklärung und Abwehr der CIA
* Gotthold Schramm: Aufklärung und Abwehr bundesdeutscher Dienste
* Dr. Gabriele Gast: Infiltration des BND
* Heinz Greyer: Das Verbindungssystem
* Erich Schmidt-Eenboom (Institut für Friedenspolitik): Kontinuität und Brüche des BND in der DDR-spionage
* Dr. Paul Maddrell (University of Aberystwyth): Konfrontation der Geheimdienste in Deutschland vor 1961.
* Benjamin Fischer (Center for the Study of Intelligence): CIA on East German Intelligence
* Dr. Robert Gerald Livingston (Senior Visiting Fellow, German Historical Institute, Washington, D.C.) : Markus Wolf's Files, CIA's Booty - Operation Rosenholz.

Dienstag, 27. November 2007

Military Airfield Directory

Auf den Seiten "Military Airfield Directory - Aircraft Collection" informiert Bert Kondruss über Flugplätze und Luftfahrzeuge des Kalten Krieges.

Eine der besten und informativsten Seiten zum Thema. Besonders faszinieren mich seine Informationen zur Luftraumstruktur der DDR mittels Google Earth.

Inzwischen basteln "viele" - hin und wieder auch ich - an Google-Earth-Dateien zur Darstellung des Kalten Krieges ..... gemeinsam würde es besser gehen.

Sonntag, 25. November 2007

»Ron Superstar!?«

Ron(ny) Triegel ist der letzte verbliebene NVA-Pilot auf einem Jagdflugzeug, wenn ich mal die L-39 als ein solches bezeichnen darf. Ok, sie ist "nur" ein Trainer- und Verbindungsflugzeug, aber mit Luftstrahltriebwerken, daher ist Ronny korrekter "der letzte im Militärdienst der Bundeswehr stehende und weiterhin Flugzeuge mit Luftstrahltriebwerken fliegende NVA-Pilot".

Über Ronny und die MiG-29 wurde vor einigen Jahren bereits im Playboy berichtet: »Deutsche Piloten sind die besseren Russen. In der MiG-29 haben sie alle besiegt: Amis, Engländer, Franzosen. Ein Nachruf auf den legendären Killerjet« (=> siehe hier <=). Und nun berichtete die Schweriner Volkszeitung über den Oberstleutnant der Bundeswehr: »Als Austauschoffizier auf der ungarischen Basis Kecskemét soll Ron Triegel helfen, den Flugbetrieb nach Nato-Standards zu organisieren. Die "Dongós" fliegen eigentlich MiG-29 Fulcrum. Dieses Muster hat auch Triegel 1500 Stunden durch die Luft bewegt. Bis 2004 ... « Der Artikel der SVZ ist z.Z. noch im Google-Cach zu lesen. Der gleiche Autor hat den Artikel etwas umfangreicher auch in der FlugRevue - auf englisch - veröffentlicht.

Wie ist das eigentlich damals gelaufen?
Ronny ist wie viele andere 1982 zur NVA, wurde in 4-Jahren an der OHS der LSK/LV als Flugzeugführer ausgebildet und kam 1986 ins Truppenteil nach Preschen. Die MiG-29 wurde 1988 im JG-3 eingeführt. Am 3. Oktober 1990 wurde alle verbliebenen NVA-Angehörigen, Angehörige des "Bundeswehrkommandos Ost". Nach entsprechenden Auswahlverfahren, wurden ein Teil von ihnen "richtige" Bundeswehrsoldaten. Alle Jet-Piloten der NVA, die in die Bundeswehr wollten und durften, landeten in Preschen bzw. Laage. Und ansonsten lief das wie bei den "10 kleinen Negerlein". Im Grunde das Gleiche, wie überall in der NVA und DDR, nur im Kleinen.

Hier die "alten" Preschener Piloten - mit ihrer Sonderstellung - betrachtet: »Die Bundeswehr übernahm 33 NVA-Piloten. Von den Übernommen sind innerhalb von knapp 5 Jahren 19 ausgeschieden. Anfang 2000 flogen noch 7, im September 2000 noch 4 auf der MiG-29 ... in 2004 gingen die MiG-29 nach Polen.« (DDR-Luftwaffe.de). Einige wenige wechselten - zumindest zeitweise - die Flugzeugmuster, so auf Mirage.

Im Jahr 2004 war Ronny etwa 41 Jahre und hatte damit die Höchstgrenze für Jetpiloten erreicht. Andere NVA - Piloten sind noch in nichtfliegenden Dienststellungen in der Bundeswehr. NVA - Transportflieger sollen noch fliegen.

Hand aufs Herz:
Wo sind die Dokumentafilmer, wenn man sie braucht?! Nach dem TV-Beitrag "Schneller als der Tod" des mdr von 1994, wäre nunmehr ein neuer Film fällig, Arbeitstitel: "Der letzte NVA-Pilot". Der Arbeitstitel wäre zwar nicht ganz korrekt, s.o., aber griffig und nicht so sperrig.

Hinweis:
Es wurden ausschließlich öffentliche Informationen zur Person verwendet. Das Foto stammt aus Privatbesitz und ist von Ende 1989.

EDIT (25.03.2008)
Der Ungarn-Ausflug scheint vorbei zu sein, hier bedankt man sich bei Ronny auf ungarisch:
http://legiero.blog.hu/2008/03/24/koszonjuk_ron

Samstag, 24. November 2007

Sauerstoffgewinnungs- und Versorgungseinrichtungen

Frank hat sich bereits vor über einem Jahr dankenswerterweise den SGVEs gewidmet, die immer noch irgendwie unklar sind. Leider weiß ich nicht so recht, wie in mein Web einbauen, daher liegen Infos brach ... aber ich habe ja jetzt "Web 2.0" ;-)

Es gab 4 Sauerstoffgewinnungs- und Versorgungseinrichtungen: Eppendorf bei Karl - Marx - Stadt, Preschen, Laage und Trollenhagen. Warum hin und wieder auch Rothenburg erwähnt wird, kann ich mir nur dadurch erklären, weil Rothenburg für Eppendorf den sogenannten "Feld-SAP" (SAP = Sauerstoffarbeitsplatz) dargestellt hat. Regulärer Staionierungsort war Eppendorf! Eppendorf hatte auch nichts mit der praktischen Ausbildung der UaZ zu tun. In Cottbus lag die WFVT-14 und dort lief regelmäßig die 3000-Stunden-Kontrolle. Danach wurde die so genannte Probe-Nutzung stets in Preschen gefahren.

Als taktischen Bezeichnungen wird genannt:
SGVE-15 war dabei nicht Rothenburg, sondern der OHS Kamenz, später nach Umstrukturierung der OHS "Otto Lilienthal", Bautzen, unterstellt. Der Flugplatz Rothenburg wurde lediglich mit den technischen Gasen beliefert.

Die fachliche, als auch militärische Ausbildung der UaZ lief in Bad Düben im Wechsel 610./620. Kompanie. Fachausbilder in Bad Düben war der Zivilbeschäftigte Arloth (ehem. Major). Die Ausbildung wurde theoretisch größtenteils in der Kaserne Bad Düben durchgeführt. Ein sogenannte halbpraktische Ausbildung fand in der Halle auf dem Lehrflugplatz statt. Dort stand eine ausgemusterte LZA (ohne Isolierung und ohne Koffer) Dort exerzierte man die übliche Abläufe zwar am Objekt aber doch nur theoretisch durch. Zum Beispiel: Ich öffne das Ventil - klingt sehr einfach, im wirklichen Leben hätten bei normalen Aufdrehen des Ventils sämtliche Sicherheitsventile schlagartig Druck abgeblasen.

Es gab in dieser Ausbildung ein 14-tägiges Truppenpraktikum, das regelmässig in Preschen absolviert wurde. Es fiel immer praktischer Weise in die Zeit einer dortigen Nutzungsperiode. Größtenteils sass man aber während der Schicht neben der Preschener Schichtbesatzung und durfte nichts anfassen (Ehrgeiz - man wollte mehr produzieren, als die andere Schicht). Nach einem halben Jahr Schule wurde man dann in die Truppenteile gegeben, wobei meist das Prinzip der Süden in den Norden und der Norden in den Süden praktiziert wurde. Natürlich ist dies ein Klischee, aber ...

Die SGVE an sich war grob in 2 Bereiche unterteilt: Flüssiggasgewinnung (Produktion) und Technische Gase (Vertrieb).

In Neubrandenburg, waren im Bereich Produktion 5 UaZ, 1 BU, 2 Fähnriche und 1 Offz(Stellvertreter Einheitschef Dgrd. Leutnant) tätig. Im Bereich Vertrieb / Auslieferung waren 5 UaZ und ein Fähnrich eingesetzt. Über allem trohnte der Einheitschef, Offz. in den 1980ern in Neubrandenburg Oltn. Reinhardt.

Sinn und Zweck der SGVE war es, wie schon erwähnt und wie im Handbuch für Flugzeugversorgungstechnik (S.27 ff) beschrieben, medizinischen Saustoff und Stickstoff aus der Umgebungsluft zu gewinnen, zu transporieren bzw. zu lagern.

Die Gewinnung wird durch bestimmte physikalische Verfahren bewerkstelligt. Die Ingenieure in der ehem. SU haben es geschafft. die für das Verfahren benötigten Apparaturen in 2 Koffern auf jeweils Kraz 250/257 unterzubringen, die AKDS 70M, von mir meist als LZA(Luftzerlegungsanlage) benannt. Jede SGVE hatte regelmässig nur eine Anlage, im Zuge der Wende erhielten durch Auflösung der MOB-Reserve Preschen und Neubrandenburg nochmals zusätzlich eine Anlage (welche nicht eingefahren waren und auch nie Sauerstoff in der geforderten Reinheit, min. 99,5 %, gebracht hat). Im September 1990 erhielt dann die SGVE in Neubrandenburg eine weiter LZA aus eingemotteten Beständen (man erzählte sich, aus Beständen des MfS - was die wohl damit wollten?)

Die Anlage wurde im Schichtbetrieb bedient durch jeweils 2 UaZ (Schichtführer, gleichzeitig Mechaniker Technologische Station; Mechaniker Kompressorstation). Wenn die Station nicht in der Nähe der normalen Stromversorgung betreiben werden sollte wurde noch ein Stromaggregat "ÄSD 200" auf Anhänger Maz genutzt, welches ein zusätzlicher UaZ bedienen musste. Wie im Beitrag schon erwähnt, waren in den SGVE keine Soldaten oder Gefreite zu finden da aufgrund der Spezialisierung und sehr anspruchsvollen Ausbildung der GWD wahrscheinlich nicht wirklich gereicht hätte.

Die Produktion erfolgte in der Regel aller 3 - 4 Monate, je nach Bedarf bei den Fliegerbataillonen. Immer wenn eine ca. 14 tägige Produktionszeit an stand war dies mit aller Wahrscheinlichkeit mit Gefechtsalarm und einer Übung verbunden um den Soldaten wenigstens ein klein bisschen das Gefühl zu geben, das sie bei der Armee sind. Der Sauerstoff wurde benötigt für die Versorgung der Piloten mit Atemluft, der Stickstoff zur Kühlung der Bremsen der Flugzeuge (wurde uns so gesagt). Die Reinheit der Produkte mußte dabei unbedingt mind. 99,5 % bei Flüssigsauerstoff und ??? % bei Flüssigstickstoff betragen.

Geliefert wurden beispielsweise die durch SGVE in Neubrandenburg gewonnenen Gase an div. Jagdfliegergeschwader (u.a. Neubrandenburg, Peenemünde) teilweise an das MFG in Laage, nach Marxwalde (später Diepensee) und nach Garz. Ausgeliefert wurde immer Flüssiggas, welches dann vor Ort verdampft und in Flaschen oder Druckgasbehälter gepumpt wurde.

Donnerstag, 22. November 2007

Die Front steht - Kaffeefahrt und Atomkrieg

Die Front steht an diesem 19. / 20. November des Jahres 2007 von Berliner Zeitung bis FAZ. Selbst 3Sat war sich nicht zu fein, von Ostrentern auf Kaffeefahrt und Betonköpfen der Stasi in Dänemark zu berichten.

Was erfuhr der gemeine Zeitungsleser außerdem so von dieser Konferenz "Hauptverwaltung A. Geschichte – Aufgaben – Einsichten", außer einem medial ungeschickten Stauffenberg - Vergleich?

Da zitierte die Berliner Zeitung vom 19.11. den "Militärhistoriker Armin Wagner": "Aber es ergibt schon einen ethischen Unterschied, ob ich für eine liberale freiheitliche Ordnung arbeite oder für ein diktatorisches Regime." Es wird mir richtig warm ums Herz. Solche Sprüche hatte unser Politischer auch immer drauf: "Aber es ergibt schon einen ethischen Unterschied, ob ich für eine sozialistische Ordnung arbeite oder für ein kapitalistisches Regime." Aber das konnte der Oberstleutnant im Generalstab der Bundeswehr nicht wissen.

Da schafft es die Konferenz unter dem Stichwort "Butterfahrt" nicht nur auf die erste Seite des Feuilleton des FAZ, sondern es werden auch Visionen gepflegt: "Das jüngste Gericht, das in Odense ausblieb, wird die Historikerzunft nachholen. Sie wird schwarz auf weiß beweisen können, dass auch der Propagandaerfolg der Stasi-Rentner in Dänemark nichts weiter war als ein Pyrrhussieg, ein lächerliches und enthüllendes Stelldichein der Gespenster." Oooohhh, da fiel mir doch gleich exGeheimdienstmann und exBundesminister der Justiz, Klaus Kinkel, ein. Der mit seinem dankenswerten und berühmten Satz zur "deutschen Justiz" und dem "SED - Regime" unsterblich geworden ist. Und da die "deutsche Justiz" kläglich gescheitert ist, muß jetzt die "Historikerzunft" an die Front. Erfolglosigkeit ist bitter.

Wie schrieb Herr Diestel schon vor Jahren so schön: #Fest steht, daß zwischen den in den Medien behaupteten Verbrechen des MfS und den tatsächlich durch die Justiz nachgewiesenen Verbrechen eine Differenz klafft wie zwischen Schwarz und Weiß ... Mit der juristischen Aufarbeitung wurde der Beweis angetreten, daß dieser Geheimdienst MfS sich in der Regel keiner kriminellen Methoden bedient hat ... Eins ist klar: Hier werden alte Rechnungen beglichen, hier rächt man sich an dem Geheimdienst, der jahrzehntelang ganz, ganz weit vorne gelegen hat ... das Strafrecht hatte natürlich seine Aufgabe erfüllt, die anderen Rechtsgebiete auch die ihnen angemessene. Die bestand darin, die ostdeutsche Intelligenz zu paralysieren ... die Ostdeutschen kopflos zu machen und sie damit unter den euen Verhältnissen ohne Leitung, ohne inneren Ansprechpartner zu lassen. Sehen Sie sich die Ministerien an, die Justiz, die Medien etc.: Es gibt nicht einen einzigen ostdeutschen Staatssekretär im Westen, es gibt ostdeutsche Professoren dort nur in wissenschaftlichen Randbereichen ....#

Nach meiner Meinung hätte daher die FAZ gleich schreiben sollen: »Sie, meine Damen und Herren, haben als Historiker und Archivare bei dem, was noch auf uns zukommt, eine ganz besondere Aufgabe ... einen wesentlichen Teil müssen Sie leisten, alternativlos. Ich baue auf die deutschen Historiker. Es muß gelingen, das SED-Regime zu delegitimieren.« Wäre ehrlicher gewesen. ;-))

Und was gab es nun wirklich? Einen kleinen Einblick gibt uns die "junge welt": So sprach auch Rainer Rupp ("Topas") über die "Operation Ryan" und das NATO-Manöver "Able Archer" und wie die Welt kurz vor einen Abgrund stand. Ich denke mal, allein dieser Bericht wäre eine Erwähnung in Berliner Zeitung, FAZ und 3Sat wert gewesen.

EDIT (26.11.2007)
Die Konferenz hat auch für einige ein Nachspiel. So hat die "Union der Opferverbände kommunistischer Gewaltherrschaft" Anzeige gegen einen Mitarbeiter des MfS wegen einer Äußerung von ihm erstattet. Einem Mitarbeiter der Birthler-Behörde drohen berufliche Konsequenzen. Die Konferenz ist nach Einschätzung des Organisators, Herrn Friis - Zentrum für Studien des Kalten Krieges, in einer nunmehr veröffentlichten Stellungnahme nicht gescheitert, denn Ziel war es: »Entweder würden die Ehemaligen beweisen, dass sie zur Aufarbeitung der Geschichte fähig und willens sind, oder sie würden ... ihre unveränderte Geisteshaltung noch fast 20 Jahre nach dem Untergang der SED-Diktatur entlarven.«Das Herr Friis hier die Jahre - sicher ist sicher - etwas aufgerundet hat, geschenkt, aber es ist glasklar herausgekommen: ENTLARVT.

Gut, bitte mehr solche Enlarvungen und das auch gleich noch zum selber nachlesen! Liebe "Berliner Zeitung", FAZ, Universitäten & Co., überlaßt das Feld nicht den Stasi-Leuten! Bedroht Wissenschaftler und Referenten nicht mit sozialem Absturz und Strafanzeigen, sichert die Meinungsfreiheit und die Freiheit von Forschung und Lehre. Geht in die Offensive, gebt den "alten Männern" noch mehr und öffentlicher Gelegenheit im INLAND sich selbst dergestalt zu entlarven!

Hier zwei 3Sat-Beiträge mit Kommentar, erinnert mich in der Diktion ein wenig an Gerhard Löwenthal: YouTube .... und ein Audio-Beitrag des Deutschlandfunks ....

Mittwoch, 21. November 2007

Ryanair cabin crew girls strip off for charity calendar

Nun einmal etwas für die Erwachensen unter uns:
 
Ryanair mit Werbung der besonderen Art. Leider sind auf dieser gut anzusehenden Seite nicht alle Kalenderfotos online, weiß jemand wo?
 
Fällt mir ein, die Ryanair glänzte auch in der Vergangenheit mit Top-Ideen. So berichtete die Financial Times Deutschland in ihrer Ausgabe vom 17. Mai 2005 (kostenpflichtig), daß die Luftfahrtgesellschaft "Ryanair" seiner Belegschaft nun das Laden der Handys an firmeneigenen Steckdosen untersagt habe. Sparpotenzial der ganzen Firma: 28 £ pro Jahr!
 
Ich hatte mich gleich an meinem Arbeitsplatz umgeschaut und festgestellt, allein diese damals 40,67 Euro könnten in "meiner" Firma leicht 54 Euro sein! Hinzu käme das Geld für Stromverbrauch von Kaffeemaschinen, Wasserkocher, Schreibtischlampen, Kühlschränken (sic!) und nicht zuletzt Heizlüftern. In der Summe wären durchaus 100 Euro pro Jahr drin!!! Und das noch ohne die Energiepreissteigerungen der letzten Zeit ... ob das ein Fall des Arbeitnehmererfindungsgesetzes ist?
 
Kalenderfotos von mir und meinen Kollegen würden dagegen nicht so gut laufen .... auf Prämie hoffend .... ;-)
 
EDIT (22.11.2007)
Zu kaufen gibt es die Kalender hier:
EDIT (21.10.2014)
Zu kaufen gibt es die Kalender seit dem jedes Jahr hier:
http://www.ryanaircalendars.com/order/  (die alten Links sind down).

Allerdings ist der für 2014 naheliegend ausverkauft und für 2015 habe ich noch keinen gesichtet. Übrigens scheinen diese Sammlerwert zu besitzen und hier gibt es derzeit noch welche zum entsprechenden Preis:
- RAYNAIR 2013 (Klick)
- RAYNAIR 2014 (Klick)

Kritik am "Sexismus" der Kalender gibt es natürlich auch. Hoffentlich gibt es deshalb demnächst keinen Kalender mit männlichen Besatzungsmitgliedern! ;-)
www.huffingtonpost.co.uk/tish-weinstock/_4612484.html

 

Der "Nationale Verteidigungsrat" ist Online!

Man könnte glatt an eine konzertierte Aktion denken, so viele Unterlagen gehen zum Kalten Krieg momentan ans Netz. Das waren noch Zeiten, als die digitalisierten Sendemanuskripte vom "Schwarzen Kanal" noch eine Sensation und die Protokolle des Reichstages sowie des Bundestages Insidertips waren.

Nun gehen auch die Protokolle des NVR beim Bundesarchiv online und es entseht unter "Nationaler-Verteidigungsrat.de" eine annehmbare Webpräsenz "bis Februar 2008", so heißt es. Für meinen Geschmack werden da ziemlich viel Scripte und anderer Firlefanz verwendet, selbst die Protokolle liegen nur in zerlegten Bilddateien vor, aber es gibt ja Helferlein. Jedoch Achtung, das Datenvolumen beläuft sich bereits heute auf flotte 3,2 GB.

Für den, der sich beim lesen nicht erst durch die ganzen "Beipackzettel" schlagen will, der verwendet einfach diesen DIREKT-LINK.

EDIT (22.11.2007)
Zwischenzeitlich wurden sämtliche Aktenscans mit "personenbezogenen Daten" aus dem Internetangebot entfernt. Merkwürdig, bisher wurde bei "Täterakten" doch nie Rücksicht genommen ...

Dienstag, 20. November 2007

"Die Sicherheit" - online!

Die Sicherheit. Zur Abwehrarbeit des MfS

von Reinhard Grimmer, Werner Irmler, Willi Opitz

Über das MfS gibt es heute ganze Bibliotheken, mit sehr viel heißer Luft ... Hier schrieben im Jahr 2002 erstmals Insider, in ihrem eigenen Fachchinesisch, gewiß. Aber sie teilen Substantielles mit, sie berichten handwerkliches, sie sind berichten umfassend über die rechtlichen Grundlagen ihrer Arbeit, sie schreiben Geschichte, kurz: sie setzen Maßstäbe. Zwei Bänden über das MfS, an die man nicht vorbei kommt.


Und nun gibt es die zwei Bände legal zum kostenlosen download:

Wer sich erst einmal einen Überblick verschaffen oder kapitelweise herunterladen möchte:
Kaufen kann man das Buch noch über Amazon.de ... das Downloadangebot spricht gegen eine Neuauflage ....

Montag, 19. November 2007

FRA-4351 (Retchow)

Angeregt durch diese Anfrage "Was lag in Neuenkirchen / Rügen?" habe ich mal in alten E-Mails gewühlt und bin insoweit fündig geworden, als daß ich eine alte Schuld bei Jörg abarbeiten konnte: 43. FRBr. Der übarbeitete Passus lautet nun:

»Die "Wolchow" FRA 4324 (Retschow) wurde 1988 umbenannt in die FRA 4351. In Retchow war bis 1986/88 ein Fla-Raketenkomplex (FRK) mit dem Raketensystem "Wolchow", S-75M (NATO-Code: SA-2 "Guidline") stationiert. Ab ca. 1986 wurde der FRK mit dem streng geheimen Raketensystem "Angara", S-300PMU ausgerüstet und etwa 1988 in den Truppendienst übernommen. Im DHS war die FRA-4351 damit nicht, denn es gab kein Zusammenwirken mit den anderen FRA. Der 1988 begonnene pioniermäßige Ausbau des Standortes Retschow für das neue Waffensystem, fand als so genannter Truppeneigenleistung der Brigade statt, d.h. in diesem Zusammenhang wurde aus allen Einheiten der Brigade Personal abkommandiert. Die FRA - 4351 verfügte (noch) nicht über die Radarstation ST-68U. Eine befand sich lediglich auf dem Gefechtsstand (meines Wissens im Bestand der FuTA - 4301).

Die gesamte Technik des FRK S-300 PMU übernahm der Personalbestand der Abteilung im Frühjahr 1989. Die Inbetriebnahme und Ausbildung erfolgte aber ausschließlich in der Feuerstellung der FRAG - 431 (wegen der gleichen Geheimhaltungseinstufung). Der Personalbestand der FRA sowie eine Reihe Stabsoffiziere wurden von August bis Dezember 1988 in der UdSSR auf diesem FRK ausgebildet (theoretisch und praktisch), einschließlich von Manövern aus der Bewegung. Anfang 1989 begann die Vorbereitungen für das Gefechtsschießen der Brigade auf dem Schießplatz Aschulk in der SU. Im Juni 1989 musste sich die Abteilung dann einem realen Raketenschiessen in der UdSSR stellen (das letzte in der Geschichte der NVA) und erfüllte es mit sehr guten Ergebnissen. Diesem Schiessen ging keine Manöverbewegung voraus. Geschossen wurde aber aus keiner pioniertechnisch ausgebauten Stellung. Dabei hat die Brigade mit allen vier Waffensystemen: Wolchow, Newa, Wega und Angara ein automatisiertes Gefechtsschießen absolviert. Das heißt die verschiedenen Fla-Raketenkomplexe waren durch das System "Senesh" über Richtfunkverbindungen vernetzt, dieses System gehörte zur Ausstattung des Gefechtstandes der Brigade und war auch relativ neu und Nachfolger der Systeme "Asurk" und "Vector". Mit diesen Systemen wurden alle FRA, im Feuerkampf, vom Brigadekommandeur vom Gefechtsstand aus geführt. Dabei führte der Brigadekommandeur seine Abteilungskommandeure über eine Sprechverbindung und gleichzeitig waren die Waffensystem-Rechner der Abteilungen mit dem zentralen Rechner von Wostock verbunden dieser analysierte die Luftlage und machte Vorschläge zur Zuweisung der Ziele an die FRA, seine Informationen zur Luftlage erhielt dieses System von einem ähnlichen System mit dem die FuTA 4301 ausgestattet war.

Nach meinen Informationen waren die LSK/LV die einzige Streitkraft des Warschauer Vertrages die neben der Sowjetunion über diese Waffensysteme verfügte. Die S-300 sind noch vor der Vereinigung als sogenannte "sensitive Technik" von der UdSSR zurückgefordert und übergeben worden!«

Ich hoffe, ich habe alles richtig verstanden / widergegeben.

EDIT
Da die FRA-4324 erst die in Retschow war, stellt sich die Frage, welche Einheit lag vor 1988 in Neuenkirchen / Rügen. Und wenn ich mir die Luftaufnahmen von Retchow und Neuenkirchen so ansehe ... könnte es nicht schlicht sein, das Neuenkirchen für die neue "Angara", S-300PMU, vorbereitet war?

Nein, "modernere" Wolchow-Stellung.

Sonntag, 18. November 2007

IfZ - Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte

Das "Institut für Zeitgeschichte" München - Berlin bietet seine Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte zu kostenlosen download an.

Zugänglich sind z.Z. alle Hefte von 1/1953 bis 4/1993, jedes ist im PDF-Format und etwa um 5 MB groß. Die Dateien sind in der Summe etwas über ein Gigabyte groß, wobei die Download - Geschwindigkeit leider nur auf Modem - Niveau liegt. Die Hefte wurden "retrodigitalisiert", also wohl eingecannt und OCR-behandelt, so daß sie als Faksimileversion zur Verfügung stehen und als Volltext (Erkennungsgrad 99%) recherchiert werden können. Geplant ist eine Erweiterung des Angebotes bis Heft 4/1997. EDIT (14.07.2008): Inzwischen bis Heft IV / 2005 zum download!

Die Hefte sind Zeitdokumente der westlichen Welt und bieten einen guten (ergänzenden) Einblick.

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So behandelt das Heft 2/1956 u.a. die Bombardierung Freiburgs i.B. durch die Deutsche Luftwaffe am 10. Mai 1940 (Überfall auf Frankreich). Was die BRD - Zeitschrift damals nicht weiter problematisiert, ist, daß der Kommodore des verantwortlichen Kampfgeschwaders 51 (Edelweißgeschwader), Oberst Josef Kammhuber, später Generalmajor und Ritterkreuzträger, bereits 1952 die "Gesellschaft für Wehrkunde" mitbegründete, beim Erscheinen des Heftes für das Amt Blank tätig und für das neue Bundesverteidigungsministerium vorgesehen war. Im Juni 1956 ist er dann Generalleutnant der Bundeswehr, Chef der Abteilung IV (Luftwaffe), kurz darauf Inspekteur der Bundesluftwaffe (Chef dieser Teilstreitkraft). Seine rechte Hand: Oberst Helmut Hauser, ehemaliger Staffelkapitän des Kampfgeschwaders 51. Der im Artikel nur mit "Leutnant S." benannte Führer der verantwortlichen Bomberkette war "Leutnant Seidel". Leutnant Seidel verstarb bereits 1/4-Jahr nach seinen Angriff auf Freiburg, am 12. August 1940, als seine Maschine über Portsmouth (GB) abgeschossen wurde oder - wie andere sagen - seine (Kolben-)Triebwerke versagten ...

Zur Erinnerung:
11 Bomben fielen auf den Freiburger Bahnhof, 10 auf den Flugplatz, 10 auf die Gemarkung Lehen, 31 auf den westlichen Stadtrand, 6 auf die Gallwitzer Kaserne und 3 auf einen Spielplatz.
Tote: 35 Menschen, darunter 7 Kinder und 11 Soldaten.
Verletzte: 20 Kinder, 34 Frauen, 24 Männer und 23 Soldaten.

Deutsche Propaganda dazu: "Rache den französischen Kindermördern" (Rundfunk), "Freiburgs Mütter klagen an" (Auswärtiges Amt), "Zur Vergeltung dieses völkerrechtswidrigen Vorgehens wird die deutsche Luftwaffe in derselben Weise antworten. Von jetzt ab wird jeder weitere planmäßige feindliche Bombenangriff auf die deutsche Bevölkerung durch die fünffache Anzahl von deutschen Flugzeugen auf eine englische oder französische Stadt erwidert werden." (Völkischer Beobachter vom 11. Mai 1940)

Schön, wenn man ergänzend DDR-Hefte daneben legen kann, hier: G. Ponesky, "Sterne oder Kreuze", Verlag Neues Leben Berlin, 1961 und das "Braunbuch".

Fliegen lernen in der DDR war AUCH militärisch.

Das "AUCH" bezeiht sich nicht darauf, das "ALLES" was fliegt in der DDR militärisch war. Vielmehr bezieht es sich darauf, das es wohl in der "militärischen Jugenderziehung" der GST klar darum ging, Rekruten zu gewinnen. Aber, es stand eben jedermann offen, fliegen zu lernen. Natürlich kann das auch heute "Jedermann", allerdings relativiert sich diese Aussage, wenn man die dazu erforderlichen Geldmittel betrachtet. Auch deshalb ist die GST in fliegerischer Hinsicht einen Blick wert.
Auf Luftfahrt-Eisenach.de haben wir deshalb begonnen, die Erinnerungen einiger Flugschüler von damals auf Papier, bzw. in unserem Falle auf HTML zu bringen:

http://www.luftfahrt-eisenach.de/Startseite/index-gst.htm

Hatten die LSK/LV Geschwader?

Nachdem ich mich im letzten Post wohl zu Recht unbeliebt gemacht habe, da ich eine E-Mail Anregung aufgegriffen hatte, möchte ich noch einen oben drauf setzen:

Wir hatten bei den Fliegerkräften keine Geschwader, sondern Flieger-Regimenter!

Wer es nicht glaubt, siehe:

Als entscheidende Kriterien bei der Unterscheidung zwischen Geschwader und Regiment, werden Größe und Struktur, aber auch im Grad der Zentralisierung im o.g. Artikel genannt. Unsere Fliegereinheiten hatten i.d.R. drei Staffeln mit ca. 40 Flugzeugen und lagen auf einem Flugplatz. Dagegen hatten die Geschwader der deutschen Luftwaffe - vergleichbar auch mit ihren heutigen westlichen Verbündeten - bis zu vier Einheiten je Geschwader. Diese Einheiten hatten jeweils wieder bis zu vier Staffeln, von denen jede auf einer anderen Basis stationiert waren und weitgehend unabhängig vom Geschwaderstab agierten.

Tja, unser Geschwaderkommandeur war somit ein Regimentskommandeur der Fliegerkräfte. Auch nicht schlimm, oder?

Samstag, 17. November 2007

Hatte die DDR Luftstreitkräfte?

Hätte mich einer früher gefragt, in welcher Teilstreitkraft ich diene, hätte ich ihm "LSK/LV" geantwortet und auf Nachfrage zu tiefst überzugt geantwortet: Bei den "Luftstreitkräften!" "Luftverteidigung", das sind Fla-Raketen, Funkttechnische Truppen .... aber Jagdflieger sind Luftstreitkräfte!

In Wirklichkeit verfügte die NVA über keine Luftstreitkräfte im militärwissenschaftlichen Sinne, Luftstreitkräfte als Teilstreitkraft hat es in der DDR nie gegeben!

Der Name "LSK" hat rein historischen Ursprung und geht auf Heinz Keßlers "Referat zur besonderen Verfügung" und dem sich daraus entwickelnden "Kommando LSK" in Cottbus zurück, vgl. die Chronik. Parallel gab es damals das "Kommando LV" für die Flak und die Fla-Raketen in Eggersdorf unter Oberst Bauer. Aus Geheimhaltungsgründen hieß es anfangs "Luftschutz". Das entsprach meiner gedanklichen Aufteilung noch in den 1980ern.

Was hatten wir dann?

Tatsächlich hatten wir, neben den Fla-Raketentruppen, vor allem Fliegerkräfte der Luftverteidigung. Das waren alle Jagdfliegergeschwader von 1 bis 3 und 7 bis 9 in den beiden Luftverteidigungsdivisionen. Weiter hatten wir zum Schluß ein "Führungsorgan" der Front- und Armeefliegerkräfte bzw. der Militärtransportfliegerkräfte. Dazu gehörten die beiden Jagdbombergeschwadern in Drewitz und Laage, die eigentlich zu den Landstreitkräften hätten gehören müssen, Marinefliegerkräfte in einem Marinefliegergeschwader, das eigentlich zur Volksmarine hätte gehören müssen. Wir hatten Hubschrauberkräfte als Marinefliegerkräfte in Parow bei der Volksmarine, als Heeresfliegerkräfte in Cottbus und Basepohl und bei den Grenztruppen.

Das Rudiment der LSK waren die Transport-, Verbindungs- oder Aufklärungsfliegerkräfte, entweder selbständig wie das TG-44 oder im Führungsorgan, in den LVDs oder an der OHS.

Wo bleiben da wirkliche Luftstreitkräfte? Die gab es einfach nicht. Klicke in meinem Web auf den Lehrstuhl JFK/LV an der Militärakademie. Die Sektion LSK/LV der Militärakademie hatte 8 Lehrstühle. Keiner befasste sich mit den LSK, nur einer mit der Stabs- und Operativen Ausbildung der LSK/LV (LS-305), weil bei uns die Teilstreitkraft "Luftverteidigung" eben nun mal "LSK/LV" hieß.

Was lag in Neuenkirchen / Rügen?

Die FRA-4324 lag lt. KOPENHAGEN in "Neuenkirchen / Rügen", mit dem System "Wolchow" (S. 45)

Es gibt aber eine Diskrepanz zwischen meiner Übersicht zur 3. LVD und der 43. FRBr. Letztere Seite basiert auf Berichten und lautet:
  • FRA - 4324 Retschow bis 1988
  • FRA - 4325 Neuenkirchen
Björn Kielblock machte mich darüber hinaus darauf aufmerksam, daß die Wolchow-Stellungen alle einheitlich aufgebaut waren. Da die Stellung in Neuenkirchen / Rügen aber anders angelegt ist, müßte dann ein neuer Bautyp für das FRA-System "Wolchow" entstanden sein oder ggf. eine Newa-Stellung vorliegen ... Die Gemeinsamkeiten bzw. die Unterschiede der Stellungen beispielsweise in Klosterfelde und Neuenkirchen sind leicht zu erkennen: zentraler GS, Rundweg für die TLF - nur Neuenkirchen ist völlig anders aufgebaut
--> warum???

Die Beiträge im "Virtuellen Museum der toten Plätze" helfen auch nicht wirklich weiter .... schon die unterschiedlichen Bezeichnungen für die Neuenkirchner Einheit verwirrt.

EDIT (20.11.2007)
Fall ist geklärt: Es war eine "modernere" Wolchow-Stellung.

Burkhard Keuthe von den "13ern" hat mir dazu geschrieben: »Kopenhagen hat das richtig geschrieben. Es ist allerdings die letzte Struktur der 43. FRBr. Zuerst bestand das FRR-18 in Sanitz mit 4 FRA Wolchow: Abtshagen, Barth, Hinrichshagen und Retschow. In der Reihenfolge FRA-181 bis 184. Mit der Umbildung zur Brigade Umnumerierung in FRA-4321 bis 4324. Dann kam eine 5. FRA Wolchow dazu: die FRA-4325 in Neuenkirchen. Als dann die FRA-4324 in Retschow vom S-75 Wolchow umrüstete auf den S-300, wurde die frei werdende FRA-Nummer an Neuenkirchen vergeben. Retschow war jetzt FRA-4351 und Neuenkirchen 4324. In der NVA wurde so etwas nicht laut bekannt gegeben. Ein genaues Datum kann ich daher nicht nennen, wann Neuenkirchen entstand. Es dürfte um 1980 gewesen sein, also fast 20 Jahre später als die anderen Wolchow-Abteilungen. Das Kasernenobjekt als auch der Mittelpunkt der FRA ähneln daher im Baustil eher den Newa-Abteilungen. Im FRR-13 erhielt die FRA-132 in der neuen Feuerstellung in Krudopp einen ähnlichen Mittelpunkt, jetzt aber zerstört, abgetragen und zugeschüttet. Der "neue" Mittelpunkt der FRA-134 in Steffenshagen ist aber noch erhalten. Auch er ähnelt denen, die bei den Newa-FRA gebaut wurden. Und ein solcher wie in Steffenshagen war eben in Neuenkirchen. Die Newa-Abteilungen trugen in der Brigade auch 30er-Nummern, Wolchow 20er.«

EDIT (21.11.2007)
Weil ich die Erklärung im ersten Anlauf falsch verstanden habe, hat sich Burkhard noch einmal korregierend gemeldet: »Beim vergleichsweise späten Bau der Wolchow - Stellung in Neuenkirchen / Rügen - etwa um 1980 - lag bereits eine Standardisierung für alle Fla - Raketen - Bauten vor, anders als noch in den 1960er Jahren. So sah der Kasernenbereich von Wolchow in Neuenkirchen dem vom Newa ähnlich und nicht mehr den alten Wolchow-Bauten aus den 1960er Jahren. Ähnlich verhält es sich mit dem Mittelpunkt oder Gefechtsstand in der Feuerstellung. Am besten - auf die Nummern der FRA schauen! 20er - Wolchow, 30er - Newa, FRAG (S-200) 431 und die erste S-300 - FRA in Retschow eben die erste 50er Nummer! Meines Wissens trifft das Prinzip auch auf die 41. FRBr zu. Auch ein Luftbild gibt Aufklärung. 6 Startrampen - Wolchow, 4 für Newa.«

Ob ich das jetzt richtig gerafft habe? "Rampenknechte", setzt Euch hin - ja, Du! - und erarbeitet eine schlüssige und verständliche Übersicht der FRT der NVA über die Zeit ... ich setzte sie gern ins World Wide Web! Versprochen.

BLP 31, Jerischke

Torsten hat mich per Mail auf eine Einheit aufmerksam gemacht, die in Büchern und Web bisher "untergegangen" ist: der "Bombenwurf- und Erdschießplatz 31" in der Nähe der Ortschaft Jerischke. Die Einheit war der 1. LVD direkt unterstellt und wurde zumindest 1982 - 85 von Hauptmann Gunther Berthold geführt.
GoogleEarth-Datei zum download

Der BLP 31 unterstand direkt dem Chef JFK (Jagdfliegerkräfte) im Stab der 1. LVD, dazumals Oberstleutnant Schneider (der dann später einen bösen Autounfall hatte, sein Nachfolger wurde wohl Oberstleutnant Kernchen). Kommandeur BLP 31 war, wie bereits erwähnt, Hauptmann Berthold. Dann gab es einen Berufsunteroffizier (Feuerwerker), zwei Unteroffiziere auf Zeit (Funktechnik und Feuerwehr). Der Funk- UAZ hatte einen Soldaten Grundwehrdienst beigeordnet, das Feuerwehr-Personal (5 bis 6 Mann) bestand generell aus Reservisten. Das macht insgeamt etwa 10 Mann.


Trotz dessen, dass der BLP direkt dem Stab JFK unterstellt war, kamen nicht nur die Geschwader der 1. LVD zum Schießen. Regelmäßig kamen auch das JBG 37, die Aufklärungsfliegerstaffel und das damalige KHG 67. Seltener kamen die Jungs von der OHS zum Schießen.

So wirklich klar sind mir die Zusammenhänge nicht geworden, auch nicht das Oberst Kernchen gleichzeitig (?) Chef JFK der 1. LVD und Kommandeur des FAG-25 gewesen ist ....

Mittwoch, 14. November 2007

Kameradentreffen in Rothenburg OL

Hans- Jürgen Bösche ist zurecht böse auf mich: Seit über einem Monat schlummert sein Gruppenfoto vom letzten Kameraden-Treffen der fliegertechnischen Staffeln des FAG-15 im September 2007 bei mir auf Festplatte.

Das es anderen Einsendern deutlich schlechter geht, hindert ihn nicht, mich virtuell zu mahnen .... richtig so! Nur unter Druck entstehen Diamanten und nur der Schliff macht sie wertvoll! ;)

Nun ist es endlich vollbracht, das kommentierte Gruppenfoto der Teilnehmer vor einer North American OV-10B Bronco im Museumsgelände ist online:

http://home.snafu.de/veith/fag-15.htm

Dienstag, 13. November 2007

„Mit uns oder den Terroristen“ – oder wie das MfS dem BKA aushilft

In seiner Rede vor dem US-Kongreß hatte Präsident George W. Bush am 21. September 2001 die in Afghanistan regierenden Taliban mit den Worten: "Entweder mit uns oder den Terroristen" aufgefordert, den mutmaßlichen Verantwortlichen für "9/11", Osama Bin Laden, auszuliefern .... wie die Sache bisher weiterging, dürfte bekannt sein.

Konsequenterweise führte Herr Schäuble im Dezember 2005 öffentlich aus: "Wenn wir sagen würden, Informationen, bei denen wir nicht sicher sein können, dass sie unter vollkommen rechtsstaatlichen Bedingungen zu erlangen waren, nutzen wir unter keinen Umständen - das wäre völlig unverantwortlich. Wir müssen solche Informationen nutzen" (Stuttgarter Zeitung, offline; vgl. SPON & Freace)

Und nun macht das BKA dies auch, was ihr Bundesinnenminister fordert und lässt sich von der BStU Akten des MfS kommen, um gegen mutmaßliche Terroristen zu ermitteln, da ist das Erstaunen groß ... komische Welt ist das ;-)

Mit uns oder den Terroristen! Liebe Leute von telegraph und Teleoplis, so ist das nun mal, ihr müßt Euch wohl entscheiden. Siehe die Artikel von heute:
* telegraph
* Teleoplis


EDIT

Ich bringe es mal auf den Punkt. Im meiner Lieblingszeitung "Rheinischen Merkur" stand am 10. August 2001 auf S. 31 im Bezug auf einen gefallenen DDR-Grenzsoldaten: "Die Wahrheit steht in den Stasi-Akten: Egon Schulz wurde von den eigenen Leuten erschossen."

In der gleichen Zeitung vom selben Tag stand auf Seite 4 unter der Überschrift "Stasi-Akten": "Seinerzeit wusste jedermann, dass das, was in den Akten stand, nicht unbedingt der Wahrheit entsprach. Ja, dass dies im Grunde eine Dokumentation dafür war, wie die Stasi in verbrecherischer Weise gelogen und betrogen hatte. Jeder, der ihre Akten in die Hände bekam, sollte diesen Betrug und das verbrecherische des Regimes erkennen können."

Nun, entweder wurde in "Stasi-Akten" gelogen wie die Pest oder die lautere Wahrheit geschrieben. Wenn in einem Fall alles geglaubt wird und im anderen nicht, sollte das schon sachlich begründet werden, andernfalls unterstelle ich zu Recht Zielorientierung.

Montag, 12. November 2007

Anfrage zum "Deutschen Minenräumdienst"

Eigentlich nicht mein Beritt, aber mich interessieren die westdeutschen Dienstgruppen (1945 - 1955) grundsätzlich, da sie ein wesentlicher und heute weitgehend unbekannter Mosaikstein der Remilitarisierung sind. Und nun werde ich schon nach diesen gefragt .... und wenn ich mir die Mühe schon mache, dann veröffentliche ich auch mein bescheidenes Wissen, in der Hoffnung auf Vervollständigung und Korrektur:

Überblick
Die Stärke der "Dienstgruppen" schwankte im Laufe der Zeit. Zu ihrem Höhepunkt hatten sie 160.000 Mann. Für 1950 werden angegeben:

80.000 US-Zone
35.000 GB-Zone
30.000 FR-Zone
------------------
135.000 Gesamt

Der Vorrat an Ausrüstung wurde für die US-Zone als "gut" und allein für 20 Divisionen ausreichend bezeichnet. Im "Ernstfall" sollten die Dienstgruppen auf 200.000 Mann verstärkt werden.

Es ist ja nicht nur, daß sie u.a. mit leichten Waffen ausgerüstet und kaserniert untergebracht waren sowie bei Manöver der Westmächte mitliefen, sondern sie hatten auch ihre (nur technischen) Bewährungsproben: Während der Berlin-"Blockade" 1948 hatten die "Dienstgruppen" an der Sicherstellung der "Luftbrücke" einen bedeutenden Anteil. Clay war von den Leistungen der westdeutschen Luftbrücken-Einheiten "sehr beeindruckt". Aus diesen Luftbrücken-Einheiten sind später technische Einheiten hervorgegangen.

Was die militärische Einsatzbereitschaft angeht, kann natürlich nur spekuliert werden. Für das Jahr 1950 wird allein die Stärke der nichttechnischen Wacheinheiten in der US-Zone mit 21.000 Mann angegeben.

Um die Frage, ob die Dienstgruppen den Kern der neuen westdeutschen Armee bilden sollten, tobte damals ein langer Streit in der BRD zwischen verschiedenen Interessengruppen. Letztlich setzte sich "Adenauer" durch, der neue Formationen (nach US-Muster) und einen optimalen Einstieg der ehemaligen Wehrmachts- (und SS-) angehörigen wollte, die nicht unter den Besatzungsmächten hatten dienen wollen / können. Lediglich einige technische Einheiten wurden komplett übernommen.

Schnellbootgruppe Klose
Eine weitere "Schiene" ist die sog. "Schnellbootgruppe Klose". In den letzten zwei - in der BRD leider nie gezeigten - Teilen des TV-Films "Rottenknechte" werden deren Einsätze thematisiert ... Unter Leitung des Kriegsmarine-Kapitänleutnants Klose wurden durch deutsche Besatzungen auf drei Schnellbooten von 1949 - 1955 auf insgesamt 15 Einsätzen Agenten in den baltischen Sowjetrepubliken und Polen angelandet, sowie Personen aufgenommen. Die ganze Sache stand unter Leitung des britischen Geheimdienstes. Wegen zu großer Gefährdung, Verlusten und Erfolglosigkeit der Agenten wurde diese Unternehmen 1955 beendet.

Klose übernahm später hohe Positionen in der Bundesmarine, ab 1968 war er Kommandeur der Schnellbootflottille, und in den siebziger Jahren bis 1978 dann sogar Befehlshaber der Flotte.

Deutscher Minenräumdienst
Dieser war am 21.07.1945 aus dem später aufgelösten Oberkommando der Kriegsmarine ausgeschieden und verlegte im September 1945 von Glücksburg nach Glücksstadt, später nach Hamburg. Chef war Konteradmiral Krauß, Stellvertreter: Kapitän zur See Gerlach. Unterstellt waren sie Admiral Burrough, der sie über seine Dienststelle bei der deutschen Minenräumdienstleitung, Captain Hale, überwachte.

Allerdings wurden "regionale Minenräumdienstkommandos" erst im April 1946 aufgelöst und die "Minenräumdivisionen" der deutschen Minenräumdienstleitung direkt unterstellt. Dagegen scheiterte die geplante Unterstellung der "Marinedienstgruppen" unter o.g. deutsche Minenräumdienstleitung. An regionalen Minenräumdienstkommandos werden genannt: "Marineoberkommando Nordsee", "Marineoberkommando Ostsee", "Admiral Skagerrak" und "Admiral in Norwegen" .....?!?

Der "Deutsche Minenräumdienst", mit noch etwa 16.000 Mann, wurde am 31.12.1947 aufgelöst. Aus ihm ging am 01.01.1948 der "Marineräumverband Cuxhaven" hervor, der bis 30.06.1951 unter Kontrolle des "Frontier Inspection Service" weitermachte. Erst danach machte ein Teil von Personal und Technik als "Labor Service Unit (B)" bei den US-Amerikanern weiter.

Zu den o.g. (britischen) "Marinedienstgruppen" habe ich nix gefunden ....

Das bundesdeutsche Standardwerk dazu ist "Dienstgruppen und westdeutscher Verteidigungsbeitrag" von Borgert u.a., Boldt-Verlag 1982, ISBN 3-7646-1807-8. Ziemlich viel Propagandasprache aber immerhin.

Infos im Netz zum Thema:
http://www.mandors.de/navigation.html
http://www.usfava.com/LaborService/index.htm

Domain "DDR-Luftwaffe.de"

Auf vielfache Nachfrage gebe ich hier meine satirische Erklärung wieder, die durchaus wahr ist, warum ich als Domain für mein Web den vorbelastete Begriff "Luftwaffe" und nicht "LSK/LV" verwende:

Ich möchte in diesem Zusammenhang betonen, daß die imperialistischen Kriegstreiber bereits rechtzeitig die Weichen stellten und ihre diesbezügliche Macht skrupelos ausspielten, um eine exakte Benennung meiner Domain als http://www.LSK/LV.de zu verhindern. Auch devote Wende-Kollaborateure sorgten dafür, daß es eine http://www.LSK/LV.dd nicht geben konnte. Meine Bemühungen, zumindest die TLD "nva" und somit die Domain http://www.ddr-luftwaffe.nva/ zu besitzen wurde mit allen Mitteln verhindert. Wie groß muß ihre Angst sein!?!

Ihr Trick: Verbot des Sonderzeichens "/" für eine Domain sowie Abschaltun g der DDR-TLD ".dd"!

Natürlich informiere ich meine Weggefährten, Kampfgenossen und jeden Interessierten über meine Taktik und List im Kampf gegen Imperialismus und Krieg: »Wer sich über die Domain http://www.ddr-luftwaffe.de/, d.h. über den Begriff "Luftwaffe" ärgert, dem sei gesagt: Damit gebe ich auch den Menschen aus den gebrauchten Ländern eine faire Chance meine Seiten zu finden. Das gleiche gilt für die junge Generation, wo selbst den politisch / geschichtlich Interessierten Wörter wie "RIAS" nichts mehr sagen .... Der Begriff "Luftwaffe" wird bei mir lediglich im Zusammenhang mit der Domain verwendet, ansonsten heißt es exakt "LSK/LV", zumindest was die Zeite ab 1957 betrifft.« (Impressum)

Davon unabhängig biete ich natürlich noch einen weltanschaulich-korrekten Zugang: http://volksarmee.de.tt/ [update: Dieser kostenlose Service wurde leider eingestellt und meine Website ist nicht mehr über diesen link erreichbar. Danke Günther für den Hinweis! 15.11.2010]

Ich hoffe, das ist nun einfürallemal geklärt. ;-)

Freitag, 9. November 2007

Menschenrechte - Dokumente und Deklarationen

Ich bin eben über diese PDF-Datei der Bundeszentrale für politische Bildung aus dem Jahr 2004 "gestolpert", die auf 616 Seiten und 2,24 MB sämtliche Menschenrechte dokumentiert.

Enthalten ist auch der inzwischen leider aus dem Blickfeld geratete "Sozialpakt", der u.a. das Recht auf Arbeit, "angemessenen Lohn und gleiches Entgelt für gleichwertige Arbeit ohne Unterschied" (ob Ost oder West) enthält.

Gegen das Vergessen empfehlenswert:
http://www.bpb.de/files/67JIPU.pdf

Donnerstag, 8. November 2007

Dance with Death

Ein Film in 5 Teilen auf Youtube über den Einsatz der S-75 in Vietnam.

Sowjetische und Vietnamesische Soldaten der Fla-Raketentruppen im Einsatz gegen US-amerikanische Bomber:

Innenaufnamen, Kommandos, .... !

EDIT
Die Verbandszeitung der "13er" berichtet in ihrer jüngsten Ausgabe (Nr. 34) von einem sowjetischen Fla-Raketenregiment, welches mit S-200 vom Januar 1982 bis Oktober 1984 mithalf, den syrischen Luftraum gegen israelische und US-amerikanische Angriffe zu verteidigen: http://home.snafu.de/veith/Texte/S34.pdf (1,06 MB)

Mittwoch, 7. November 2007

Krieg in den Wolken - Luftspionage über der DDR

Am 20.11.2007 wiederholt der mdr ab 22:05 Uhr die Dokumentation "Krieg in den Wolken - Luftspionage über der DDR", ein Film von Jan Lorenzen, Michael Marten, John Goetz und Claudia Schön.

Weiterführende Informationen:
Mein Kommentar zur Doku, zu dessen Machern ich im Vorfeld Kontakt hatte: »Der Film war IMHO Klasse: Gut erzählt, die Zusammenhänge erklärt, Akteureund Zeitzeugen interviewt, an Originalschauplätzen gedreht und ein Haufen Original - Filmmaterial verwendet! ABER ich vermisse "Teil 2", da fehlten noch einige "spektakuläre" Ereignisse, vor allem der Abschuß der T-39 nur gut einen Monat vor der RB-66 ... sogar Preisler war zu sehen.

Das die bundesdeutschen Einflüge (1961 und 1962) fehlten, hängt ggf. mit einem Mangel an Spionage zu tun - das waren wohl "einfache" Provokationen. Aber die Gefangene Hubi-Besatzung, incl. Stabschef, 1958 war "versprochen" ...

Leider wird es keinen "2. Teil" geben. Claudia Schön schrieb mir: »Nach so vielen Jahren Recherche ist es schon ein schwerer Moment, das Projekt zu beenden. Wie immer "fehlt etwas", aber Filme haben feste Zeiten und wir haben nicht alles erzählen können. Die Hubschrauber sind raus, weil sie tatsächlich nichts mit Spionage zu tun hatte, Erfurt fehlt, weil die Ähnlichkeit zu Gardelegen zu dicht war. Das sind halt so Entscheidungen, die wir treffen.«

Nun gut, aber wirklich mal ein Beitrag, ohne die Propaganda auf Knoop-Niveau.

Fazit: Sehr empfehlenswert!

EDIT (13.11.2007)

"Es gab überraschend viele Aufnahmen"
Filmkritiker Braun zur "arte"-Dokumentation "Krieg in den Wolken"
Moderation: Sigrid Brinkmann auf Deutschlandradio Kultur
»Nach dem Zweiten Weltkrieg begann das Wettrüsten zwischen den ehemaligen Alliierten USA und Sowjetunion. Um sich über den Standard des Gegners zu informieren, wählten beide Nationen den Weg über die Luftspionage. Um dieses Thema geht es auch in der "arte"-Dokumentation "Krieg in den Wolken", zu der sich der Filmkritiker Rainer Braun äußerte.« (Deutschlandradio Kultur, Fazit vom 11.07.2007)

Direkter Link zur Audiodatei (1,51 MB; MP3; 06 min 37 sec)

Wie meint Deutschlandradio Kultur: ".... wählten beide Nationen den Weg über die Luftspionage"!? Wo und wann wurden sowjetische Spionag^^^Aufklärungsflugzeuge über den USA bzw. BRD gesichtet oder gar abgeschossen? Vorsorglich: "Republikflucht" und "Grenzhopsen" kann hier nicht gemeint sein. Ich muß den Film unbedingt noch einmal sehen .... *schmunzel*

MiG-Fänger

Wer sich für die "Flugzeugnotfanganlage ATU-G/1A" interessiert, ist auf der Webseite von Peter Horn und diesem Diskussionsstrang des Flugzeugforums gut aufgehoben.

ZDF-Doku zu Grenztruppen (OHS) geplant ...

#....Nun produzieren wir wieder eine Doku mit DDR-Bezug für das ZDF ... zu den Grenztruppen und der damaligen Offiziershochschule Rosa Luxemburg in Suhl. .... können Sie uns vielleicht jemanden benennen, der uns bei unseren Recherchen in dieser Angelegenheit weiter helfen kann. Über jeden Hinweis oder Tipp in dieser Angelegnheit würden wir uns freuen.

Mit freundlichen Grüßen
Thomas Lehmkühler
Pro GmbHTV ProduktionDokumentation & Reportagen#

red-doku3@pro-gmbh.de

Dienstag, 6. November 2007

Videos von NVA-Flugzeugen

Hier gibt es die Maschinen von "flightman": http://www.myvideo.de/watch/813783

Montag, 5. November 2007

Авиационное Видео

Hier gibt es russische Luftfahrtvideos, regelmäßig neu:
http://video.aviacia.ru/

Geschichte(n) meiner Einheit

Da die Aktualisierung von "DDR-Luftwaffe.de" inzwischen deutlich zu lange dauert, biete ich hier die Möglichkeit, die für das Web bestimmten
  • Anregungen,
  • Kommentare,
  • Geschichte(n)
direkt selbst und vorab zu veröffentlichen. Die Einarbeitung in die "DDR-Luftwaffe.de" erfolgt dann wie gewohnt - später.

Kameraden-Suche

Ein Blick in das Gästebuch der DDR-Luftwaffe.de zeigt, dass das Interesse an den alten Kameraden, Genossen, Kumpels und Freunden der NVA-Zeit ungebrochen ist.

Leider gibt es keinen Zentralen Suchdienst oder entsprechendes Namensverzeichnis. Zahlreiche Ansätze im Web können diesem Bedürfnis, im Angesicht vom 2 bis 3 Millionen ehemaligen NVA-Angehörigen, nicht gerecht werden. Auch dieses Angebot ist daher nur in Tropfen, aber aufgrund der Spezifika "LSK/LV" ein gaaanz heißer "Tropfen auf den Stein".

Bitte die Suche als "Kommentar" eingeben .....