Sonntag, 28. Dezember 2008

Spaniens Himmel

Nach dem Putsch der spanischen Faschisten gegen Republik und Volk brach in weiten Teilen Spaniens die staatliche Ordnung zusammen. Da sich die "Mitte-Links-Regierung" weigerte an die Bevölkerung Waffen auszugeben, obwohl fast das gesamte Militär putschte und kampferprobte Fremdenlegionäre und Mauren (verächtliche Bezeichnung: "Moros") aus Afrika mit deutscher Unterstützung aufs Festland geflogen wurden, nahmen die Gewerkschaften und Parteien das Schicksal in ihre eigenen Hände und bildeten bewaffnete Milizen. Sie verteidigten die Republik und die gewählte Regierung.

Dabei wurde auch manch "Unrat" nach oben gespült: aus den Gefängnissen befreite Verbrecher marodierten, manche private Abrechnung wurde politsch bemäntelt. Aber auch gewählte Volkstribunale verurteilten Putschisten und Verbrecher und ließen diese Hinrichten. Diese "wilde" Phase dauerte einige Wochen und wurde durch die faschistische Propaganda und ausländische Medien als "Roter Terror" bezeichnet. Er diente den bürgerlichen Staaten - insbesondere der damaligen Weltmacht Großbritannien - als Vorwand, die spanische Republik im Stich zu lassen und die Farce der "Neutralität" zu verkünden.

Dem "Roten Terror" fielen insgesamt und maximal 38.000 Menschen zum Opfer. Im Gegensatz dazu wurden durch den faschistischen "Weißen Terror" mindestens 200.000 Menschen ermordet.

Es gelang bisher 80.000 Opfer des "Weißen Terrors" zu registrieren .... Hauptunterschied zu "wilden" "Roten Terror" der Anfangswochen des Bürgerkrieges war jedoch die Systematik und Konsequenz mit der die Faschisten das von ihnen eroberte Hinterland säuberten. Hier war der Mord Befehl! Die Faschisten erfüllten die Drohung einer ihrer Anführer, General Queipo de Llano, vom 25.07.1936:

"Ich gebe Ihnen mein Wort als Ehrenmann, dass wir für jeden, den Sie töten mindestens zehn töten werden."

Quellen:
Santo Julia, Victims de la guerra civil, S. 411ff
Ian Gibson, Queipo de Llano, S. 83
=> Opferangaben hier nach "Der spanische Bürgerkrieg" von Antony Beevor

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