Mittwoch, 26. August 2009

Polnisches Armeemuseum in Warschau

Ich war im Mai 2004 in diesem Museum und möchte einige Impressionen wiedergeben:
Womit ich gleich die dahinterstehenden Hubis zeigen möchte:
Diese AN-2 war damals auf dem Museumsgelände ...
Mir haben die Geschwaderabzeichen gefallen, hier eine MiG-21 mit "Sirena"-Logo des 1.PLM "Warszawa" Minsk-Masowjetzki:
Nun ein Bild einer Petljakow Pe-2 mit schön viel Bomben davor ;-)
Die Mittel der Luftverteidigung wirkten bereits etwas marode, aber immerhin ...
Natürlich gab es auch andere Waffensysteme zu sehen. Hier eines der Landstreitkräfte, ganz bedrohlich ... mit Rückspiegel:
Gegenüber dem Außengelände, war das Museum innen eher unspektakulär:

Flugplatzfest in Rothenburg - 29.08.2009

Museumsfest am 29. August 2009

»Der Umbau unsers Pavillons nähert sich dem Ende. Wir möchten daher die Eröffnung zusammen mit unserem diesjährigen Museumsfest am Samstag, den 29. August 2009 begehen. Der zwischenzeitlich schon mal angedachte Termin Mitte des Monats kann leider nicht gehalten werden. Wir hoffen auf viele Besucher.«

So wirbt etwas bescheiden die Webseite: http://www.luftfahrtmuseum-rothenburg.de/news.html

Im Einzelnen:
Die Veranstaltung findet auf den Flugplatz Rothenburg von 09:30 Uhr bis 17:00 Uhr statt. Um 10 Uhr erfolgt die Eröffnung der neu gestalteten Ausstellung im Pavillon. Im weiteren Programm:

* Vorführung von elektrischen und hydraulischen Funktionskontrollen an einer MiG-21
* Vorführungen am Fahrwerksfunktionsmodell einer F-86 “Sabre”
* Probelauf eines Triebwerkes (geplant)
* Vortrag “Geschichte der MiG-21”

Es stehen fachkundige Betreuer an vielen Stationen zum Diskutieren und Fachsimpeln bereit.

Eintritt : 2,00 Euro, Kinder 0,50 Euro


Die "Funktionskontrollen an einer MiG-21" sind übrigens einsame Spitze und allein eine Reise Wert. Mir ging es 2007 dabei so: 1/3 ist bekannt, 1/3 fällt mir wieder ein, 1/3 habe ich nie gewußt :-D

Mittwoch, 19. August 2009

Aus der Geschichte der 43. FRBr. (Folge 1)

Vorbemerkung: die nachstehenden Ausführungen sind ein Versuch, die Geschichte des Fla - Raketenregiments - 18 (nachstehend FRR - 18), ab dem 01.12.1971 in 43. Fla - Raketenbrigade (nachstehend 43. FRBr) umgenannt, in eine chronologische Reihenfolge zu bringen.

Für evtl. Hinweise, Ergänzungen oder auch Korrekturen sind wir dankbar. Eine endgültige Aufarbeitung der im Archiv befindlichen offiziellen Chronik der 43. FRBr steht noch aus ....

Quellennachweis: Entwurf Zeittafel der 43. FRBr, zusammengestellt von Lothar Herrmann. Bei Bezeichnungen und Nummerierung der Einheiten und Truppenteile wurden die mehrfachen Änderungen übergangen und die jeweils letzte Variante benutzt.

Entstehung / Formierung: Eine wesentliche Ursache für eine notwendige qualitative Weiterentwicklung der Luftverteidigung der DDR war der politische Hintergrund, der sich aus dem Beschluß der BRD - Regierung im Kontext mit der NATO ergab, die Bundeswehr mit modernen Waffen incl. Kernwaffenträgern auszurüsten. Mit der bis heute gültigen sogenannten "Teilhabe an Atomwaffen", die von den US - Streitkräften in der BRD gelagert werden, ergab sich eine völlig neue Situation im März 1958 ....

Am 03.10.1958 wird für die NVA ein "Plan der Maßnahmen für Spezialaufgaben" beschlossen, darunter die Aufstellung von Fla - Raketentruppenteilen. 1959 erfolgt in Pinnow / Uckermark die Aufstellung des Lehr - und Ausbildungsregimentes - 12 (nachstehend LAR - 12), die anschließende Ausbildung der Führungskader und späteren Ausbilder dann in der UdSSR, in Ulan - Ude, am Komplex S - 75 "DWINA". Dabei auch der zukünftige K - FRR - 18, Maj. Hering.

Ausbildungsjahr 1960 / 1961: Am 01.03.1961 "Gründung" des FRR - 18 - mit 7 Offz., 256 Uffz. / Sold., Führung: K - Maj. Hering, SC - Maj. Sandig, StPA - Maj. Fricke, StAusbildung - Maj. Eichler, FRID - Hptm. W. Horn, StRD - Maj. Eckhardt, TA - Hptm. O. Maroth.

In den Monaten März - November 1961 weitere Formierung, Ausbildung ... Offz. von der Artillerie, vom Flak - Regiment - 15, speziell für die Funktionen K - FRA / SC - FRA sowie Absolventen der Offz. - Schule Geltow werden zuversetzt, ein Teil der praktischen Ausbildung der TA wird im FRR - 16 durchgeführt. Am 13.08.1961 Einsatz des Personalbestandes im Rahmen der Maßnahmen "Sicherung Staatsgrenze der DDR".

Im November 1961: Abschluß der Formierung der Flak - Batterien, Zugang von 2 kompletten Battr. des Flak - Regiment - 15 , Ausbildungsbeginn verspätet sich, da das Personal zur Fertigstellung der Feuerstellungen eingesetzt wird. Die Fla - Raketenkomlexe " DWINA " werden bis dahin gelagert im LAR - 12 Pinnow, im FRR - 16 und im FRR - 17.

Vom November - Dezember 1961 erfolgt dann die Übernahme dieser Technik und im Winter 1961 / 1962 Beginn der Überführung der FRA in die einzelnen Standorte. Die FRA 4322 ist die erste, zum Standort Barth ... Die Überführungen erfolgen in kombinierten Eisenbahn - und Landmärschen, die FRA 4323 erreicht ihren Standort Hinrichshagen b. Rostock, teilweise bei Schneesturm erreichen die TLF mit den Raketen bzw. die ATS / ATT mit den Kabinen usw. die Stellungen. Die TA überführt Raketen in das Objekt Wendfeld b. Sanitz innerhalb von 10 Tagen im Landmarsch. Auf Grund von Verzögerungen bei der Fertigstellung der Feuerstellungen verbleibt ein Teil der FRA an den bisherigen Lagerstandorten des FRR - 17 und führt dort die Ausbildung weiter.

Beispiel FRA 43421: Die Zusammenstellung der FRA erfolgt konkret vom 14.10. - 21.12.1961 in Pinnow. Die Rückwärtigen Dienste beziehen erstmalig den zukünftigen Standort Abtshagen bei Grimmen am 22.12.1961. Am Montag, den 21.05.1962 werden dann in Pinnow letzmalig die Reviere nochmal gründlich gereinigt, nachmittags wird der Marschbefehl verlesen, um 20.00 Uhr die Kolonne aufgestellt und 2 h später beginnt der Marsch, die Verlegung der Fla - Raketentechnik der FRA ... In der Nacht zum Dienstag werden die Stellungen bezogen, die Technik aufgebaut - alles ohne Vorkommnisse. Am Nachmittag ist FREIZEIT! In den nächstfolgenden Tagen Fortsetzung der Arbeiten in der Stellung, Aufbocken der Kabinen, Auslegen der Kabel, Herstellen der Einsatzbereitschaft - die Gefechtsbereitschaft (GB) der FRA wird am Donnerstag, den 24.05.1961 gemeldet.

Weitere Aufgabenstellung: Übernahme von Raketentechnik, Herstellen der Beziehbarkeit der Stellungen, Einrichten des A - Objektes, Vorbereitung auf das Gefechtsschießen in der UdSSR. Im sozialistischen Wettbewerb innerhalb des FRR - 18 erreicht die FRA 4321 am 01.03.1962 den 1. Platz. Die Führung der FRA besteht aus folgenden Offz. : K - Hptm. Malchowski, SC - Hptm. Wiedemann, StPA Hptm. Büttner, Parteisekr. - Hptm. Semkat, StRD - Ultn. Nikolaus, StTA - Ltn. Rosenkranz, FDJ - Sekr. - Ltn. Michlik.

Kommandeure der 4 FRA des FRR - 18 sind:
FRA 4321 - Hptm. Malchowski,
FRA 4322 - Maj. Gernhardt,
FRA 4323 - Maj. Pauls,
FRA 4324 - Maj. Pohl

Ausbildungsjahr 1961 / 1962: Am 24.01.1962 das Gesetz zur Einführung der Allgemeinen Wehrpflicht in der DDR, damit auch mehr Möglichkeiten des Einsatzes von Soldaten mit entsprechendem Berufsprofil. 23.05.1962 - AO 18 / 62 Chef LSK / LV zur Übernahme des FRR - 18 in das System der Luftverteidigung der DDR, gleichzeitige Eingliederung / Unterstellung des Regiments zur 3. LVD.

Die Aufgabenstellung : Vorbereitung und Zulassung der FRA zum DHS, Vorbereitung von 2 FRA zum Gefechtsschießen Polygon Ashuluk in der UdSSR, Vorbereitung der Flak - Batterien der FRA zum Gefechtsschiessen auf dem Schießplatz Zingst.Die Ergebnisse : Zulassung FRA 4322 und FRA 4324 zum DHS, Zulassung FRA 4321 (erste Überprüfung Note 5) und FRA 4323 zum Gefechtsschießen.

Gefechtsschießen Ashuluk:
FRA 4321 Note 2,
FRA 4323 Note 3,
TA Note 2,
Gefechtsschießen Flak - Batterien: erfüllt

Im September 1962 (10.09 oder 15.09. 1962) erfolgt die Übernahme des FRR- 18 in das Diensthabende System (DHS) der Luftverteidigung der DDR, 1 FRA in " B3 ", 1 FRA in " B2 " entsprechend Befehl K - 3. LVD. Die Übernahme in das DHS der LV im Rahmen des "Warschauer Vertrages" ist ca. 1962 ... Das AJ ist geprägt durch verstärkte Ausbildung, ständige Trainings, erhöhte Anstrengungenzur Herstellung der Geschlossenheit auf allen Ebenen in den FRA 4321 und FRA 4323 sowie die Vorbereitung der Flak - Batterien auf das Gefechtsschießen. 05.07 - 06.07.1962 findet eine Kommandostabsübung (KSÜ) im Rahmen der 3. LVD statt, Ergebnis: Note 3
18.07. - 21.07.1962 wird eine Truppenübung der 3. LVD mit der Note 2 absolviert.
31.07. - 01.08.1962 erfolgt eine Luftverteidigungsübung ( LVÜ ) des "Warschauer Vertrages", Ergebnis : Note 2

Übernahme des versehentlich falsch gelandeten Betrages (Autor ist Bernd!) von hier:
http://bernd-sanitz.blogspot.com/2009/08/aus-der-geschichte-der-43-frbr-folge-1.html

Samstag, 8. August 2009

Sowjetunion hat Europa nicht vom Faschismus befreit!

Nun, als geduldige Konsumenten in der christlich - abendländischen Wertegemeinschaft sind wir schon einiges gewöhnt. So läßt CNN pünktlich zum Tag der Grenztruppen die DDR wieder auferstehen oder Obamas Onkel befreite erstaunlicherweise Auschwitz. Hatte nicht bereits vor Jahren ein BRD - Bundespräsident (?) Auschwitz von US-Amerikanern befreien lassen?! Dieses Jahr hießt es, "das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau [sei] durch alliierte Truppen befreit worden". Und Habermas meinte: "Die Terrorherrschaft der Nazis ist nur durch ... das Eingreifen der USA bezwungen worden". Da ich es stehts ablehne, nur Dummheit zu unterstellen, ging ich von Zufall und Versprechern aus ... nun muß ich lesen, daß das dahinter wohl Absicht steht:

»WASHINGTON, 07. August (RIA Novosti).
US-Experten halten die Behauptungen, dass die sowjetische Rote Armee Europa befreit hat, für eine gefährliche Fälschung, und warnen vor Russlands Heimtücke.

"Ich glaube, dass es um eine organisierte Kampagne zur Fälschung der Geschichte geht... Über diese Fälschung sprechen die baltischen Länder, die Ukraine und Polen. Indessen wird diese Fälschung in Russland umfassend unterstützt. Gemäß der jüngsten Umfrage sind 77 Prozent der Bevölkerung Russlands der Auffassung, dass die Rote Armee Europa befreit hat", sagte Prof. Michael Spörer, Amerikaner polnischer Abstammung, bei einem Rundtischgespräch im Washingtoner konservativen politologischen Zentrum Heritage Foundation. Seiner Meinung nach hängt eine solche Fälschung mit einer Krise der Selbstidentifikation Russlands und damit zusammen, dass es selbst noch nicht versteht, ob es im Grunde genommen ein Sowjetland bleiben will oder noch irgendwohin geht. In erster Linie ist die Kampagne zur Fälschung der Geschichte auf junge Leute gerichtet, die unzureichende Kenntnisse haben und sich für die Vergangenheit ihres Landes wenig interessieren, so Spörer. Eben deshalb seien derartige Fälschungen sehr gefährlich. Ihm pflichtete auch Sven Mixer, Vorsitzender der auswärtigen Parlamentskommission Estlands, bei. "Das Ziel der Sowjetunion war die Expansion. Die sogenannte Befreiung Europas war in Wirklichkeit Eroberung und Annexion", sagte Mixer. Für seine Ansprache bei Heritage Foundation bekam er zum Dank eine Krawatte in den Farben der estnischen Landesfahne.

Nach Meinung Mixers wurde das expansionistische Wesen der UdSSR von Russland übernommen, das auch heute versucht, unter Nutzung verschiedener Methoden seinen Einfluss auf die Nachbarstaaten auszubreiten. Als Beispiel für eine solche Verhaltensweise führte er den "Überfall" Russlands auf Georgien im August des vorigen Jahres an.

Chris Socha, Berater des republikanischen Senators und Gesprächspartner von Mixer und Spörer, warnte vor einer weiteren Gefahr, die von Russland ausgeht. "Die USA wollen die Beziehungen zu Russland neu starten. Russland will das aber nicht, doch die Bestrebungen müssen beiderseitig sein", betonte Socha, der die Ereignisse in Georgien auch als Beispiel für die "Heimtücke" Russlands anführte.

Er verwies auf die Notwendigkeit, sich an die Geschichte zu erinnern. "Wenn wir die Geschichte vergessen, so können die 1940er Jahre wieder auferstehen", mahnte er.«
http://de.rian.ru/world/20090807/122612265.html

Achtung: Der zitierte Artikel ist keine Satire!

Freitag, 7. August 2009

The war is over!

Es ist offiziell! Die USA sind nicht mehr in einem "Krieg gegen den Terrorismus" (war on terrorism) oder bekämpft "Dschihadisten" (jihadists) und führt auch keinen "globalen Krieg" (global war) mehr!

Präsident Obama's Mann für Innere Sicherheit und Terrorismusbekämpfung, John O. Brennan, hielt gestern im “Center for Strategic and International Studies” (ein Washingtoner Think-Tank) eine Rede und nahm passend zum Gedenktag des US-Amerikanischen Atombombenabwurfs auf Hiroshima offiziell alle drei Begriffe aus der Tabelle der zulässigen Wörter innerhalb des Weißen Hauses.

Das melden übereinstimmend die Washington Times, Washington Independent, L.A.Times, Reuters oder die Washington Post. Und die deutsche Presse? Die "linke" Telepolis meint: "Der Lack ist ab, der Glanz verflogen - Visionär Obama ist auf dem Boden der politischen Kompromissbildung hart gelandet" ... aber kein Wort über die Beerdigung der Kampfbegriffe, mit denen wir seit 8 Jahren in Angst und Schrecken gehalten werden (sollen).

Link:

Mittwoch, 5. August 2009

Links aktualisiert

Ich habe meine Linksammlung zu militärischen DDR - Themen, vorranging natürlich LSK/LV, aktualisiert. Dabei mußte ich feststellen, daß im Laufe des letzten Jahres leider viele Internet - Auftritte von uns gegangen sind. Ich mußte rd. 12% der Links entfernen :-(

Sollte ich einen Verweis versehentlich entfernt haben, da diese Website zum Zeitpunkt der Überprüfung zufällig und nur zeitweise offline war, bitte ich um eine kurze Mail. Ebenfalls würde ich mich um neue Links, neue Webauftritte zu den Themen NVA (LSK/LV, LaSK, VM und vor allem Grenztruppen), aber auch MfS, GST / Interflug oder Kampfgruppen und Zivilverteidigung freuen. Ein Linktausch mit "artftremden" Websites ist möglich.

Meine Linkseiten:

Klarnamen zum "Unsichtbaren Visier"

Bei der "ersten Staffel" der DDR-Fernsehsehrie "Das unsichtbare Visier" haben mir insbesondere die "argentinischen" Episoden gefallen: Dort trafen sich - über die "Rattenlinie" kommend - deutsche Weltkriegsflieger und trainierten die dortige Luftwaffe, konspirierten in Paraguay und bereiteten die westdeutsche Wiederbewaffnung vor.

Wer waren die dortigen "Hauptdarsteller" in Wirklichkeit? An wen könnten sich die Autoren und Fernsehmacher orientiert haben?

Ranghöchter deutscher Militär in Argentinien war m.W. der General der Jagdflieger, Generalleutnant Adolf Galland. Er war in der Zeit des Präsidenten Juan Peron als "Berater für Luftverteidigung" für die argentinischen Luftwaffe tätig. Dort arbeitete er mit dem im Film ausdrücklich erwähnten Stuka-Kommodore, Oberst Hans-Ulrich Rudel, aber auch mit dem Kampfflieger, Major Werner Baumbach (nicht Bredebusch! ;-)), und dem Chefkonstrukteur der Focke-Wulf-Werke, Professor Kurt Tank, zusammen.

Nach seiner Rückkehr nach Westdeutschland war Galland als möglicher Inspekteur der neuen Luftwaffe im Gespräch.

Link mit Auflistung einiger DDR-Kundschafter:
Vorbestellung der Teile I bis VIII der Fernsehserie bei amazon.de: Klick!

Der Trailer zum Film:

"German Angst" im "Google Test"

In letzter Zeit läuft mir in den Medien immer wieder das Begriffspaar "german angst" über den Weg. Angeblich würde damit im angelsächsischen Sprachraum, die als charakteristisch empfundenen, "gesellschaftliche und politische, kollektive Verhaltensweisen der Deutschen bezeichnet".

Abgesehen davon, wer die "Deutschen" eigentlich seien (so "kenne" ich "Ost", "West", "Arm", "Reich", Gebrüder Aldi und HARTZ4ler, die sich jeweils grundlegend unterscheiden), stellt sich als erstes die Frage, ob obiges überhaupt stimmt. Nun kann ich schlecht eine representative Umfrage im angelsächsischen Sprachraum starten, aber ich kann das weltweit aggierende Unternehmen "Google" bzw. dessen ebenfalls weltweit suchende Suchmaschine "google.com" befragen:

SUCHE
1. Frage:
»"german angst
Treffer: 24.000 weltweit

2. Frage:
»"german angst" -site:.de«
Treffer: 8.640 weltweit, ohne Seiten mit dem Länderkürzel "de" für Deutschland.

FAZIT
Das Begriffspaar "german angst" wird auf den von Google indizierten deutschen Internet-Seiten 15.360 mal verwendet (64%) und nur 8.640 mal auf anderen Seiten (36%). Wobei in letzteren auch deutsche Seiten, mit den TLD "net", "org", "info" aber auch "at" in unbekannter Zahl enthalten sind.

Es ist daher m.E. nicht falsch zu schreiben, dass das Begriffspaar "german angst" zu rd. 2/3 im deutschsprachigen Raum, nicht zuletzt durch die Online - Seiten bundesdeutscher Medien, verwendet wird! Was soll das?

Einen Hinweis bietet das deutschsprachige Wikipedia, denn die englische Ausgabe kennt das Begriffspaar nicht(!): Dort wird "German Angst" mit "typisch deutsche Zögerlichkeit" übersetzt und auch in Bezug zu den zweiten Golfkrieg (1991) gesetzt, als ein Deutscher Kanzler das höchste Lob erhielt, welches ein Deutscher Kanzler jemals erhalten hat. Georg Bush sen. meinte nämlich zu Helmut Kohl, er sei in der Kriegsführung zu zögerlich ... manche "Deutsche" empfinden das als Makel :-(

update (12.08.2009)
Relativ verblüfft fand ich bei Googlen den SONG zum Thema: "German Angst" aus 1997. Die Gruppe kann aber aus (deutsch-) sprachigen und altersbedingten Gründen kaum mit der gleichnamigen Bluesrock - Band "Elf" aus den 1970ern identisch sein, obwohl es behauptet wird. Im Jahr 2003 folgt die "räudigste deutsche Rotzrock-Band" Smoke Blow mit dem Album "German Angst" ... und natürlich das deutschsprachige BUCH mit diesem Titel: "German Angst" aus dem Jahr 2000 von Friedrich Ani, welches dann bereits in 2007 unter dem Titel - klar - "German Angst" in der Kommissarin-Lucas-Reihe verfilmt wird. Wag-the-Dog geschult, warte ich jetzt nur noch auf .... logo, den HELDEN, der uns aus der "German Angst" in die "deutsche Normalität" FÜHRT.

Deutschsprachige Zufälle gibt es.
update (25.04.2010)
Die alte Statistiker-Weisheit: "Zahlen ändern sich laufend, Quoten selten", bewahrheitet sich auch her. Nunmehr ergibt "german angst" bei google.com rd. 196.000 Treffer, wobei 127.000 Treffer allein auf deutschen Webseiten mit der Endung".de" anzutreffen sind ... 65%!

Sonntag, 2. August 2009

Notiz: Umfeld Eppelmann

Herr Eppelmann gibt "... 1993 in seiner naiven Biographie »Fremd im eigenen Haus. Mein Leben im anderen Deutschland« ehrlicherweise preis: Sein Handwerkervater war SS-Unterscharführer und Wächter in den Konzentrationslagern Buchenwald und Sachsenhausen. Die Handwerkerfamilienmama wiederum »war zuerst im Bund Deutscher Mädel (BDM) und trat dann als Postbeamtin in die NSDAP ein«. Es klingt fast wie von Martin Walser. Doch in der DDR schadete ihnen das nicht, denn »ein alter Kommunist« schützte die Mutter, und der Vater hatte sich seine »SS-Blutgruppentätowierung« längst wegoperieren lassen. Freilich blieb der Papa »ein entschiedener Antikommunist«. Wen wundert das. Obwohl es ja auch bekehrte Ex-SSler gegeben hat ....

Als Minister für Abrüstung und Verteidigung in der Regierung unter Ministerpräsident de Maiziére ordnete er stolz die Umbenennung von Volksarmee-Kasernen an, die bis dahin Namen ermordeter Antifaschisten trugen. Das war nun wiederum echte Familientradition: Der antikommunistische SS-Vater hatte die Antifaschisten tapfer im KZ bewacht, der Sohn verfügte die Löschung ihrer Namen."
Zitate aus: Ossietzky 11/2003, "Frieden schaffen mit/ohne Waffen" von Gerhard Zwerenz.

Zu Eppelmanns Kontakten mit der CIA:
"Die wohl engsten Kontaktpartner in Ostberlin waren Pfarrer Rainer Eppelmann und sein Adlatus Ralf Hirsch. Die Verbindung wurde über Jahre von Mitarbeitern der CIA Residentur und amerikanischen Dilpomaten und Gesprächsaufklärern nahtlos aufrechterhalten ... Eppelmann wurde in der letzten Zeit fast ausschließlich durch Imre Elmarowitsch Lipping betreut, der in enger Abstimmung mit dem SIS - Mitarbeiter an der britischen Botschaft in der DDR, Ralph Morton, und der Vertreterin des französischen Geheimdienstes DGSE an der Botschaft der Republik Frankreich, Frau Rousseau, agierte. Zur Intensivierung der Kontakte bekam Eppelmann Einladungen zu Veranstaltungen in verschiedenen westlichen Botschaften .... Da Lipping vor seinem Einsatz in der DDR beim militärischen Nachrichtendienst DIA gearbeitet hatte, wurde er durch die Spionageabwehr des MfS der CIA Residentur zugeschlagen, obwohl kein Hinweis auf eine Versetzung in die CIA vorlag ... Mit Pfarrer Eppelmann wurden nach Erkenntnissen der Spionageabwehr des MfS ausführliche Gespräche geführt, die vorwiegend die oppositionelle Bürgerbewegung und die innere Lage der evangelischen Kirche betrafen ...."

Notiz: Waffenträger Eppelmann

Der ehemalige Minister für Abrüstung, Rainer Eppelmann war Waffenverweiger aus Gewissensgründen, und für die normale Grundwehrdienstzeit als waffenloser Bausoldat im MSR-1. Allerdings als Minister musste er schon mal sein Gewissen zurück stecken, denn er trug dann eine Pistole (zum Eigenschutz). Es ist davon auszugehen, daß er mit selbigen auch zu Übungszwecken geschossen hat, um sich im Ernstfall nicht selbst zu verletzen. Das war natürlich was anderes.

Das berichten nicht nur ehemalige Personenschützer, sondern auch der Generalmajor der Bundeswehr, Ekkehard Richter, in dem Buch "Was war und was bleibt: Kamingespräche ehemals führender deutscher Militärs aus Ost und West" (Herausgeber: Werner Krätschell) auf Seite 92:

Im Übrigen schreibt er später, daß er sich hätte vorstellen können, in der Bundesrepublik Deutschland zum Beispiel Bundeswehrpilot zu sein, also auch Dienst an der Waffe zu tun, vgl.: br-online.de (pdf). Zitat: "Die Waffendienstverweigerung war mein erster Akt bewussten politischen Widerstandes."

Vorsorglich:
Eine politisch motivierte Verweigerung des Kriegsdienstes mit der Waffe ist noch nicht einmal in der "Besten aller Welten", sprich "Deutschland", möglich! Hier kann ich nicht sagen: "Für Frieden und Sozialismus - jederzeit mit der Waffen in der Hand aber für imperialistische Kriege niemals!" Da geht die Kriegsdienstverweigerung in der BRD schief. In der DDR hat's bei Eppelmann funktioniert. Entweder hat er was vom Frieden erzählt oder, da der Dienst bei den Bausoldaten grundsätzlich voraussetzungslos war, ging es eben.

MiG-Sonderausstellung in Berlin-Gatow

Das Luftwaffenmuseum in Berlin - Gatow widmet auf zwei Räumen der MiG eine "Sonderausstellung". Die Ausstellung ist noch bis zum 30. Mai 2010 zu besichtigen.

Die vier Maschinen an der "Vorstartlinie" fand ich am Besten:

Obwohl dieser Silberpfeil vorm Tor auch was hatte ... allerdings wirkte die Silberfarbe etwas "überwältigend" ... wurde "Alusiel" verwendet?! ;-)
Ein Überblick:
Hier ist Raum 1 mit beeindruckenden Raketen zur Begrüßung sowie rechts der guten alten Bordkanone. Links ist das Podest zum Kabinentrainer zu erkennen, leider mit Vorhängeschloß am Kabinendach (sic!) gesichert. Rechts geht es zu Raum 2 mit Bordkanone, Schleudersitz und noch einigen Schautafeln.

Hier der Schleudersitz:

Bordradar und das berühmte Foto vor der GDF 15 bzw. KRS (JG-3), vgl.:http://home.snafu.de/veith/MiGs/jg3_preschen.jpg (komplett und vom Fotografen):Mich beeindruckte das Wiedersehen mit den alten Schautafeln am Meisten:
Die Geheimniskrämerei entfaltet noch heute seine Wirkung .... :-D
Hinweise: Obige Tafel nimmt Bezug auf den "Syrien-Einsatz": "Vom 28. bis 31. Oktober 1973 leisteten Piloten und Techniker des JG-8 der syrischen Armee internationalistische Hilfe, um mitzuhelfen deren materiellen Verluste im Krieg gegen Israel auszugleichen." Und natürlich hieß das JG-8 "Hermann Matern". Das JG "Wladimir Komarow" lag natürlich in Preschen und war das JG-3 ... mit obigen hatte es keinen unmittelbaren Berührungspunkt. Siehe auch: "Flugzeuge für Syrien".
Auch hier ... hätte das westliche Deutschland nicht - nach den unteren Erläuterungen als "Test von Beuteflugzeugen" - korrekterweise blau gefärbt sein müssen!? :-DMein Fazit: Wer als Flugzeug- oder NVA - Interessierter sowieso in Berlin ist, sollte unbedingt vorbeschauen!

Samstag, 1. August 2009

Die Legende vom toten Soldaten

Und als der Krieg im vierten Lenz
Keinen Ausblick auf Frieden bot
Da zog der Soldat seine Konsequenz
Und starb den Heldentod.

Der französische Soldat Damien Gaillet wurde mit neun weiteren Besatzungssoldaten im August 2008 im fernen Afghanistan getötet. Fast ein Jahr später heiratete ihn seine Verlobte. »"Sie trägt nun den Namen des Gefallenen, mit dem sie ihr Leben hätte teilen sollen", erklärt der Standesbeamte, der die Hochzeit besiegelte, der Zeitung "Le Parisien" (Freitag)«

Und sie nahmen sogleich den Soldaten mit
Die Nacht war blau und schön.
Man konnte, wenn man keinen Helm aufhatte
Die Sterne der Heimat sehn.

Bereits im April 2009 hatte sich Frau Sandrine Bian mit dem Soldaten Sébastien Devez vermählt, der bei der selben Kampfhandlung getötet worden war. Es sei bereits seit 1959 in Frankreich möglich, mit Einverständnis des Staatspräsidenten einen Toten zu heiraten. Ein Einverständnis der Eltern ist nicht notwendig.

So viele tanzten und johlten um ihn
Daß ihn keiner sah.
Man konnte ihn einzig von oben noch sehn
Und da sind nur Sterne da.

Im Jahr 1935 dient das Gedicht "Die Legende vom toten Soldaten" den Faschisten als Begründung zur Ausbürgerung von Bertolt Brecht.

Links:
http://derstandard.at/fs/1246543437110/Franzoesin-heiratete-toten-Soldaten
http://www.himmlischevier.de/flugschrift/gedicht.shtml
http://de.wikipedia.org/wiki/Legende_vom_toten_Soldaten

update (19.08.2009)
Ich mußte meiner Bildung weiter auf die Sprünge helfen, auch in D-Land gab es von 1941 bis einschl. 1946 ca. 25.000 sog. "Leichentrauungen". Ihre Rechtsgültigkeit wurde später "hingenommen". Im Sommer 1950 trat in der BRD ein Wiedergutmachungsgesetz in Kraft, welches Lebensgemeinschaften nachträglich zur Ehe aufwertete, auch wenn ein Partner bereits verstorben, soweit in der NAZI - Zeit aus rassischen Gründen eine Eheschließung versagt war.

Nachzulesen:

Zahl des Tages

In der BRD waren im Juli 2009 über 4,6 Millionen Menschen arbeitslos!

Im Detail:
  • Offizielle Arbeitslosigkeit: 3.462.446
  • Älter als 58, beziehen Arbeitslosengeld II: ca. 350.000
  • Ein-Euro-Jobs (Arbeitsgelegenheiten): 332.234
  • Berufliche Weiterbildung: 221.125
  • Aktivierung und berufliche Eingliederung (z.B. private Arbeitsvermittlung): 119.592
  • Beschäftigungszuschuss (für schwer vermittelbare Arbeitslose): 35.461
  • Kranke Arbeitslose (§ 126 SGB III): 31.936
  • Eignungsfeststellungs- und Trainingsmaßnahmen (z.B. Bewerbungstraining): 25.220
  • Älter als 58, beziehen Arbeitslosengeld I (§ 428 SGB III): 23.736
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Summe: 4.614.405 Menschen

Link: http://solinger-linke.blogspot.com/