Sonntag, 23. Dezember 2012

Syrische Bäckereien

Meldung des Tages:

»Bei einem Luftangriff sollen bis zu 200 Zivilisten getötet worden seien. Laut Menschenrechtsaktivisten hätten sie vor einer Bäckerei angestanden. Ein Augenzeuge berichtet von "Bergen von Körpern".«
http://www.welt.de/politik/ausland/article112214157/Dutzende-Zivilisten-offenbar-vor-Baeckerei-getoetet.html

»Was hier offensichtlich geschehen ist, ist eine Explosion bei einem Stützpunkt von Terroristen. Die Terroristen und ihre Spachrohre haben dazu eine Bäckerei erfunden, um der syrischen Armee etwas anzudichten, was sie nicht getan hat. Eine Schlagzeile wie “Einige Dutzend Männer bei Luftangriff in syrischer Terroristenhochburg getötet und verletzt” wäre zwar schrecklich und wahr, würde aber propagandistisch nicht den erwünschten Effekt erzielen. Hätte das Ereignis in Afghanistan stattgefunden, würde die Schlagzeile gaz alltäglich “Einige Dutzend Taliban bei Luftangriff getötet” lauten.«

Bäckereigeschichten kennen wir schon von Ende Sommer dieses Jahres, vgl.:
»Nach Angaben von Aufständischen zerstört die Armee in der zentralen Rebellenhochburg Kusseir Anfang September die letzte Bäckerei, die noch Brot verkauft. Die Truppen von Präsident Assad nehmen die Stadt in der Provinz Homs offenbar unter heftigen Beschuss.

In der Stadt war zuvor bereits eine der drei dortigen Bäckereien zerstört worden. Eine weitere wird von der Armee besetzt gehalten. Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch wirft den Regierungstruppen vor, gezielt Bäckereien anzugreifen, um den Rebellen die Ernährungsgrundlage zu entziehen.«
http://drs.srf.ch/www/de/drs/351504.syrien-teil-2.html

Warum eigentlich immer "Bäckereien"?

Vielleicht deshalb: "Ein Dutzend Menschen warten vor der staatlichen Bäckerei ... 15 Syrische Pfund kostet eine solche Tüte, umgerechnet etwa 0,18 Eurocent. »90 Prozent der Syrer sind auf diesen Brotpreis angewiesen«, sagt Nabil, ein Agraringenieur. »Ohne die Subvention durch den Staat könnten viele sich Brot gar nicht leisten.«"
http://www.neues-deutschland.de/artikel/234474.fotomontage-als-journalistisches-stilmittel.html?action=print

Was nutzt solche Greuelpropaganda?

Die Antwort steht dankenswerterweise unmittelbar in obigen Springer-Welt-Artikel: »Französische und US-amerikanische Eliteeinheiten bereiten sich indes nach "Focus"-Informationen an der jordanisch-syrischen Grenze auf Kommandoeinsätze in Syrien vor ... Fallschirmjäger der französischen Fremdenlegion hätten in den vergangenen Monaten mehrmals Spähtrupps von Jordanien aus nach Syrien geschickt. Zur Tarnung habe man ein Feldlazarett für Flüchtlinge im jordanischen Al Mafraq bewacht, sagte ein Leutnant des 2. Fallschirmjägerregiments dem "Focus" ... Die Fremdenlegion könne eine ganze Kompanie mit Arabern in den verdeckten Einsatz schicken. "Unsere Jungs würden nirgendwo auffallen", sagte der Offizier ... Im Wüstenkampf ausgebildete Soldaten der US-Spezialeinheiten Delta Force und Rangers warteten ebenfalls auf den Einsatz in Syrien. Die israelische Sondereinheit Sayeret Matkal sei zudem offenbar längst nach Syrien eingesickert, schreibt "Focus" unter Berufung auf Militärquellen in Jerusalem.«

update (25.12.2012)
Obige "Bäckerei" soll lt. "Welt" in der Stadt Hama stehen. Und was lese ich heute: »Syrischen Rebellen ist es gelungen die Stadt Hama, welche an der Grenze zur Türkei liegt, vom syrischen Militär zu befreien. Dies gelang nach wochenlangen Auseinandersetzungen und heftigen Gefechten.«
http://www.shortnews.de/id/1001244/syrien-rebellen-nehmen-stadt-an-grenze-zur-turkei-ein

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