Die Russen standen mit 8000 Mann der 58. Armee in Nordossetien, die gerade ihr sommerliches Routinemanöver in der Kaukasusregion abschloss ... Die Russen kamen durch den Tunnel und brachten die 3. Brigade der Georgier rasch zum Stehen ... die 3. georgische Brigade lief unter Zurücklassung ihrer schweren Waffen auseinander, die 4. bewegte sich rückwärts in Richtung Gori. Noch am 8. August erreichten die Russen Zchinwali ...
Die Georgier unternahmen in der Nacht vom 8. auf den 9. August noch einmal einen Versuch eines Gegenangriffs. Am Ende zogen sich ihre 4. und 2. Brigade unzusammenhängend nach Tiflis zurück. Am 9. August wurde mit amerikanischer Hilfe noch die 1. Brigade aus dem Irak eingeflogen, was am Ausgang aber nichts mehr änderte ... Die zwölf georgischen Jagdbomber kamen nicht hoch, wurden noch am Boden zerstört. 198 georgische Soldaten fielen, 1700 wurden verwundet, 5000 versprengt ...
Spannend finde ich, daß von den angeblich nur 10.000 georgischen Soldaten, im Ergebnis u.a. 5.000 "versprengt" wurden. "Nett" auch der "unzusammenhängende" "Rückzug" nach Tiflis. Das klingt doch ganz anders als "heillose Flucht" und schon mehr nach der altbekannten "Frontbegradigung". Es war wohl eher das, was die Russen berechtigterweise so umschrieben: "Am 11. August hörte die georgische Armee auf, als organisierte Kraft zu bestehen."
siehe ergänzend:
http://ddr-luftwaffe.blogspot.com/2008/08/eigenstaatlichkeit-von-sdossetien-und.html
http://ddr-luftwaffe.blogspot.com/2008/09/die-ard-putin-und-der-kaukasus.html
update (16.09.2008)
Die Junge Welt berichtet heute dazu: "Alle Überlegungen in der Vergangenheit, die sich mit einem möglichen Überfall auf Südossetien beschäftigten, hatten als selbstverständlich vorausgesetzt, daß Georgien gleich in der allerersten Phase versuchen würde, den Roki-Tunnel zu besetzen, um russische Militärhilfe zu verhindern. Dabei könnten, so war die vorherrschenden Annahme in russischen Militärkreisen, Fallschirmjäger zum Einsatz kommen. Daß Saakaschwili in der Nacht auf den 8. August statt dessen Tschinwali durch schwere Artillerie zerstören ließ, ohne sich um den Tunnel zu kümmern, erklärt Okruaschwili jetzt damit, daß sich der Präsident darauf verlassen habe, die USA würden auf diplomatischen Kanälen eine russische Intervention verhindern. Der US-Regierung gibt der Exminister eine Mitschuld an den Ereignissen, da sie Saakaschwili bedingungslos unterstützt hätten (Reuters und Civil Georgia, 14.9.2008)."
update (17.09.2008)
Zu den Hintergünden des Konflikt: „Alles wieder offen“ - Georgienkrieg und imperiale Geopolitik (IMI-Studie 10/2008; pdf)
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