Montag, 21. Dezember 2015

Einladung & Reise in das KOLDKRIGS-Museum Stevnsfort (DK)




















Vorbemerkung:
Am Sonnabend, den 21.11.2015, war es soweit: eine Reisegruppe Ehemaliger der NVA & vom Luftfahrtmuseum Finowfurt sowie ein Redakteur/Kamera-Team des NDR-MV trafen sich um 08.30 Uhr am Fährcenter Rostock-Überseehafen. Zu einer Reise in das KOLDKRIGS-Museum Stevnsfort auf Seeland/Dänemark.

Ursache und Hintergrund der ganzen Sache war unsere Kritik an einem Beitrag ZEITREISE im NORDMAGAZIN des NDR-MV vom Februar 2014. Vielleicht könnt Ihr Euch noch daran erinnern. Thema „Kalter Krieg auf der Ostsee“-z.T. sachliche Fehler und fehlender historischer Kontext im Beitrag incl. in den Kommentaren. Bei einem Treffen mit dem NDR, u.a. mit dem Autor des Beitrages, gab es darüber eine offene und vertrauensvolle Diskussion, in der die Fehler zugegeben wurden, zugleich mit der Bitte um Mitarbeit/Unterstützung bei weiteren ähnlichen Themen zur Geschichte/NVA/Kalter Krieg. Wir haben zugesagt, entsprechend unseren Möglichkeiten. Dabei waren damals auf „unserer“ Seite der Runde Joachim Kampe aus Strausberg und Roland Woiciechowski aus Demen. Eine Einladung nach Dänemark vom Leiter des KOLDKRIGS-Museums, Thomas Tram Pedersen, erhielten wir kurz danach. Nach etlichen Terminverschiebungen wurde der 21.-22.11.2015 als endgültiger Besuchszeitraum vereinbart. Im Vorfeld hatten wir versucht, auch ehemalige Piloten des JG-9 Peenemünde für das Projekt zu gewinnen, da es im DHS-Einsatz ja auch zu „Luft-Begegnungen“ mit dänischen Jagdflugzeugen gekommen ist. Hatte nicht geklappt. Trotzdem vielen Dank an P. Profe, M. Kanetzki und Dr. W. Thonke für ihre Bemühungen. Nach einigem Zeit-und Kraftaufwand trat eine sachkundige und kompetente „Truppe“ die Reise an:

Bernd Krautheim (AGS 43.FRBr Rövershagen, dann Ltr. GS FRR-13 Parchim), Dr. Klaus-Peter Kobbe (Ltr. Luftfahrtmuseum Finowfurt),  Jörg Engel (engagiert sich beim Luftfahrtmuseum Finowfurt), Hartmut Hädicke (K-FRA 4333Kägsdorf, dann in der 51.FRBr Sprötau), Heinz-Dieter Wittwer (Grenzbrigade Küste, Funkmessaufklärung), dazu kam Barbara Kirchhainer (Ltr. TRADI SANITZ)
Eine interessante Reise mit vielen Erlebnissen & Erkenntnissen, das Projekt ZEITREISE vom NDR M-V und auch eine Gesprächsrunde mit Ehemaligen der dänischen Luftverteidigung incl. dem Chef der LV-DK, Oberst a.D. H. Nielsen, standen uns bevor…

In Gedser holte uns Thomas Tram Pedersen ab, dann ging es weiter Richtung zum südöstlichen Teil von Seeland zum KOLDKRIGS-Museum Stevnsfort bei Rödvig/Heddinge. Stevens Klint und Stevns ist an der Küste und durch die Natur mit steilen Klippen und Kalkstein geprägt. Allerdings auch durch den Kalten Krieg mit einer Vielzahl von militärischen Einrichtungen, die weiträumig für die Bevölkerung abgesperrt waren. Sechs Standorte, ca. 1.000 Soldaten. Die meisten Anlagen sind inzwischen außer „Betrieb“, so wie das Stevnsfort, das als letzte Küstenbefestigungsanlage von der dänischen Armee im Jahre 2000 stillgelegt wurde. Es besteht aus einem Außengelände mit zwei Zwillingstürmen 15 cm- Geschützen der deutschen GNEISENAU aus dem II. WK, Reichweite ca. 23 km, als Sekundärbewaffnung, vor allem aber aus mehreren ehemaligen HAWK-Batterien. Reste davon können besichtigt werden. 

Von 1952 bis 1954 erfolgte der bergmännische Bau der großen unterirdischen Bunkeranlagen incl. der Unterkünfte für die 300 Mann starke Besatzung, alles in einer Tiefe von 18-20 m im Kalkstein. Beton kam dabei eher selten zum Einsatz. Der Hauptgang allein ist ca. 1,6 km lang, dazu unzählige Nebenstollen und Räume. Eine feuchtkühle Temperatur von nur 10°C erfordert Durchhaltevermögen. Die Betten der Soldaten dazu ungeschützt im Hohlgang angebracht- nicht gerade was zum „Träumen“. Die günstige strategische Lage diente der Schiffs-und Luftraumüberwachung nicht nur der Öresund-Passage, sondern ging bis hoch nach Bornholm und war zusammen mit weiteren Fla-Raketenstellungen von NIKE und HAWK-Systemen in die Luftverteidigung von Kopenhagen miteingebunden. In einer 24 h-Schicht. Einblick in die Schiffsmelde-/Luftraumüberwachungszentrale incl. einer Fernmeldezentrale konnten wir nehmen, u.a. waren auch verschiedene Dokumente, Signalübersichten, Karten mit Stellungen/Standorten der NATO-Streitkräfte, vermeintliche Bedrohungsaktivitäten des Gegners im Ernstfall, polnische und russische Originale mit Zeichenerklärungen/Abkürzungen zu entsprechenden Seekarten, eine Übersicht über Schiffe/Flotten des Warschauer Vertrages usw. zu sehen, aber nicht nur - auch Kaffeetassen, Aschenbecher und sogar FAXE-Bierflaschen an den Radar-Arbeitsplätzen. Mal eine Flasche Bier am Arbeitsplatz-sicherlich auch Wunsch & Traum eines  Funkorters auf einem Gefechtsstand einer Fla-Raketeneinheit der NVA-Luftverteidigung…

Gab es bereits während des Rundgangs untereinander Gespräche, so wurde das dann am Abend bei einem Treffen intensiviert. Von dänischer Seite nahmen neben T.T. Pedersen u.a. auch der Chef der dänischen Luftverteidigung, Oberst a.D. H. Nielsen, sowie seine Frau daran teil. Vom Dienstgrad Major und als Radar-Operator in einer ebenfalls verantwortungsvollen und Führungsposition tätig. Eine offener, sachlicher und sachkundiger Gedankenaustausch, mit Darstellungen und Berichten zu eigenem Erlebten im Dienst und über den Kalten Krieg in der Luft. Wir erfuhren auch, wie von Seiten des Warschauer Vertrages die Aufklärung der anderen, ebenfalls „gegnerischen“ Seite erfolgte. Von Kampfschwimmern der VM, die an einem der beiden Notausgänge von Stevnsfort eine Nachricht über ihre Anwesenheit hinterließen. Eine für alle Beteiligten interessante Runde…

Dabei stellten wir auch fest, dass die Dänen einen z.T. anderen Blick bzw. eine andere Sichtweise hatten/haben als wir es gewohnt waren. Man geht damit zwar sehr objektiv, aber eben auch „unverkrampfter“ um. Auch wenn der Kalte Krieg natürlich auch das NATO-Land Dänemark und die Gesellschaft geprägt haben. Nie zuvor in der Geschichte Dänemarks wurde so viel in die Verteidigung des Landes gesteckt wie gerade in dieser Zeitepoche. Auch wenn sich Dänemark gegen die Stationierung von Atomwaffen auf seinem Territorium ausgesprochen hatte und die NIKE & HAWK von den USA „nur“ geleast waren…

Am Sonntag, den 22.11., ging es nach Stevns - zum Leuchtturm, einer ehemaligen HAWK-Batterie sowie einer Küstenbeobachtungsstation. Wer een betten plattdüütsch verstahn künnt, der bekommt es in dem Fall auch aus dem Dänischen hin: „KYSTUDKIGSHÜTTEN“… dann u.a. weiter zu einer ehemaligen Funkabhörstation des dänischen Geheimdienstes nach Gedesby. Innen ausgeräumt und verwahrlost, aber auf dem Turm moderne Mobilfunktechnik und entsprechend auch so genutzt. Um 13.30 Uhr mit der Fähre Richtung Rostock. Fragen, die man sich nach einer Reise zumeist stellt: wie war die Reise, was brachte uns die Reise?

Einige Gedanken von Hartmut Hädicke über die Reise…

“… Bereits auf dem Schiff entstand eine lebhafte und interessante Diskussionsrunde über unsere Erlebnisse aus der Zeit des Kalten Krieges im Rahmen der Luftverteidigung an der Nordgrenze zwischen Warschauer Vertrag und NATO. Hier gab es kaum einen Tag, an dem wir es nicht mit Anflügen von westdeutschen und auch dänischen Fliegerkräften auf die Staatsgrenze der DDR zu tun hatten. Ich habe persönliche mehrere Luftraumverletzungen auf den Bildschirmen unserer Funkmessstationen und sogar auf dem Bildschirm der Fernsehkamera unserer Raketenleitstation mitverfolgt. Allerdings hatten wir ein strenges Verbot diese Luftziele mit unseren Möglichkeiten zu bekämpfen. Gleichzeitig mit uns wurden auch die Jagdflieger alarmiert, deren Aufgabe es war diese Flugzeuge aus unserm Hoheitsgebiet zu begleiten. Hätten wir so gehandelt wie die türkischen Streitkräfte bei dem aktuellen Abschuss der russischen SU-24, wäre es sicher nicht zu der friedlichen Wiedervereinigung unseres Volkes gekommen… 

Uns war es wichtig, unseren dänischen Gastgebern auch noch 25 Jahre nach dem Mauerfall zu erklären, dass es stets das Ziel für uns war, durch gute fachliche Kenntnisse und einen hohen Ausbildungsstand unserer Besatzungen einen Krieg zu verhindern und nicht einen Krieg zu führen. Gemeinsam kamen wir zu der Erkenntnis, dass wir alles dafür tun müssen um niemals wieder in eine Situation zu kommen, wo durch einen kleinen Funken ein großer Weltenbrand entstehen kann. Und - wir waren uns auch darin einig, dass sich unsere Welt bereits wieder in einer sehr gefährlichen politischen Lage befindet und täglich unschuldige Menschen durch Kriegshandlungen sterben müssen. Ein neuer Krieg, egal durch wen und wo, kann doch nicht die logische Schlussfolgerung aus unserer Geschichte sein. Ich möchte mich abschließend noch einmal bei den Organisatoren dieses Treffens bedanken und hoffe, dass wir mit unserem Meinungsaustausch zu einer positiven Geschichtsaufarbeitung beigetragen haben.“ (Zitat, H. Hädicke)

Wir möchten uns bei Thomas Tram Pedersen für die Einladung, für die äußerst sachkundige Führung und Begleitung, für sein Engagement und die Gastfreundschaft ganz herzlich bedanken! Und freuen uns auf seinen Besuch des TRADI SANITZ! Auch den anderen dänischen Teilnehmern für die Offenheit, das Vertrauen und die Freundlichkeit nochmals  vielen Dank! Mit dem NDR-Team haben wir uns gut verstanden. Wir denken, dass wir das Projekt ZEITREISE mit dem Thema „Kalter Krieg in der Luft“ sachgerecht & objektiv unterstützt haben und sind gespannt auf die Sendung im NORDMAGAZIN des NDR im Januar 2016… 
 
Ein Poster „Reise nach Stevnsfort“ für die Wandgalerie des TRADI SANITZ ist im Entstehen, eine DVD ebenso. Am Tag der offenen Tür TRADI SANITZ am Sonnabend, den 27.02.2016, zu besichtigen!
Zum Weihnachtsfest und zum neuen Jahr 2016 wünschen wir Euch alles Gute, vor allem Gesundheit!      

Montag, 19. Oktober 2015

Spanische Soldaten im 2. Weltkrieg

Nach der Niederlage gegen Francos Truppen, war der Krieg für spanische Soldaten der Republik nicht immer zu Ende.

Neben denen, die von den Faschisten ermordet wurden, die bis in die 1950er in der Guerilla kämpften, jenen, die sich nicht selten über Jahrzehnte(!) im Inland versteckt halten mußten oder in der Emigration starben, gab es auch welche, die sich ins Ausland durchschlugen und den Kampf in anderen Armeen fortsetzten. Bekannt ist vielleicht, dass der einzige Sohn von La Pasionaria, Rubén Ruiz Ibárruri, am 14. September 1942 in der Schlacht um Stalingrad als Oberleutnant der 35. sowjetischen Gardedivision fiel.

Über Spanier, die Paris mitbefreiten, erzählt ein Comic des Paco Roca, unter dem Titel "Die Heimatlosen", der auch auf Deutsch erschien und käuflich zu erwerben ist.

Weitere Informationen gibt es hier:
http://www.reprodukt.com/70-jahre-tag-der-befreiung-2/ und hier:
http://www.reprodukt.com/produkt/graphicnovels/die-heimatlosen/
http://ddr-luftwaffe.blogspot.de/2010/08/spaniens-himmel-belchite.html

Mittwoch, 26. August 2015

Hilfe für die Ukraine

Es "ist dies das größte EU-Finanzhilfepaket, das ein Nicht-EU-Land innerhalb so kurzer Zeit je erhalten hat."

Nach dieser offiziellen Übersicht:

erhielt und erhält die Ukraine nach derzeitigen Stand allein von der EU:

- Anfang 2014
Ein EU-Darlehen in Höhe von insgesamt 2,21 Mrd. EUR

- Mitte / Ende 2015
Ein neues "Makrofinanzhilfeprogram" i.H.v. 1,8 Mrd. EUR

- Zusätzlich u.a.
* Finanzhilfen im Umfang von bis zu 355 Mio. EUR,
* neue Kreditvergaben der Europäische Investitionsbank bis 3 Mrd. EUR
* Euratom-Darlehen in Höhe von 300 Mio. EUR,
* EU-Programm SURE im Umfang von bis zu 55 Mio. EUR,

Macht in der Summe derzeit und nur von der EU mindestens 7,72 Mrd. EUR.

Aber, wir schon früher wissen, daß wir in der EU so oder so die Zeche bezahlen müssen, vgl.:

Und der befehl zur Finanzierung der Ukraine kam auch nicht von irgendwoher. Bereits im März 2014 wurde verlautbart: »Deutschland habe eine Führungsrolle innerhalb der EU und müsse die
Ukraine aufbauen. Nicht nur großangelegte Finanzhilfen sollen geleistet werden, sondern auch
massive Direktinvestitionen seien wichtig. Das ist jedenfalls die Ansicht des
US-Globalstrategen Zbigniew Brzeziński


Siehe auch:

Nunja, zumindest ist die Ukraine billiger als eine Bank.

Dienstag, 30. Juni 2015

Ukraine: Holocaust-Gedenkstätten

Wir werden alle älter und darum hören wir zum Abendbrot im Radio gern "endlich deutsche Hits", was auch Nachrichtensendungen mit einschließt. Nachrichten hört man in der BRD aber nicht mehr ungestraft. 

Eine Meldung lautete heute Abend sinngemäß, daß nun in der Ukraine erstmals Holocaust - Gedenkstätten errichtet würden, gleich fünf.

Nanu, Nazis die Holocaust-Gedenkstätten errichten, statt sie zu schänden? Und, ausgerechnet in einer ehemalige Sowjetrepublik, soll es keine Stätten des Gedenkens geben, nicht zuletzt weil dort die Bandera-Leute gegen ihre jüdischen Mitmenschen gewütet haben?!

Also, als erste Anlaufstelle ist Wikipedia immer gut. Siehe da: Für die Ukraine werden sogar 25 Gedenkstätten für die Opfer des Faschismus, der hier natürlich "Nationalsozialismus" heißt, aufgelistet. So die Denkmale zur Erinnerung an die ermordeten Juden in KertschKamjanez-PodilskyjMohyliw-Podilskyj. Natürlich fehlt auch die Denkmalanlage Babyn Jar nicht in der Aufzählung.

Was soll die Meldung?

Das Geheimnis lüftet mir der Deutschlandfunk, wenn auch etwas verquast. So behauptet auch er fälschlicherweise: "Erst jetzt beginnt man in der Ukraine mit der Aufarbeitung des Holocaust." Immerhin erfahre ich, daß am 29.06.2015 tatsächlich "in der Nähe von Lemberg, genau in Rava Ruska und Kysylyn sowie morgen in Ostroschets, Bachiv und Prochid insgesamt fünf Gedenkstätten eröffnet" wurden. Offenbar fünf weitere.

Und wer bezahlte die Errichtung der Gedenkstätten? Die ukrainische Regierung?

Mitnichten: "Bislang erfolgt die Finanzierung durch die Bundesregierung: Sie gab 1,3 Millionen Euro". Aber, das stört Geoffrey Pyatt, den US-Botschafter in Kiew (quais der direkte Vorgesetzte der Putschisten-Regierung), nicht, wenn er meint: "Wenn die Ukraine jetzt beginnt, die Massengräber kenntlich macht, nimmt sie ihre historische Mitverantwortung wahr" ... ja, meine ich, wenn sie mal begönne.

Foto: Wikipedia

Sonntag, 28. Juni 2015

Spaß mit Flaggen

Leider hat bekanntlich Sheldon, aus "The Big Bang Theory", beschlossen, seinen Video-Podcast über die Welt der Flaggenkunde: "Sheldon Cooper präsentiert Spaß mit Flaggen" einzustellen. Hätte er es mal nicht, denn dann wäre der CNN-Reporterin Lucy Pawle nicht ein schwerer Lapsus passiert.

Die Gute hat ganz aufgeregt eine Flagge der Terrororganisation "Islamischer Staat" ausgerechnet auf der diesjährigen Schwulen- und Lesbenparade in London entdeckt:
Dummerweise waren auf dem schwarzen Stoff - zum verwechseln ähnlich - "nur" Dildos und anderes Sexspielzeug abgebildet. Wie meinte einst Dr. George Benjamin Clémenceau so arrogant und antiamerikanisch: "Amerika - die Entwicklung von der Barbarei zur Dekadenz ohne Umweg über die Kultur".

Link

Kameradentreffen des FAG-15

Einundzwanzig ehemalige Kameraden des FAG-15 trafen sich am 30. Mai 2015 zum achten Kameradentreffen auf dem Museumsgelände des Flugplatzes Rothenburg OL.

Wie immer fand ein reger Gedankenaustausch statt, wo man an vielen Begebenheiten aus vergangener Zeit erinnert wurde. Auch bei diesem Treffen konnten drei neue Kameraden aus alten Dienstzeiten in unserer Runde begrüßt werden. 



Das Gruppenbild entstand vor dem Strahltrainer Aero L-39 ZO Albatros. 

Links:

Zeitgenössisches Video zum FAG-15 "Heinz Kapelle":



Der Kanonier Nr. 69 erschienen

Die 69. Ausgabe des "Kanoniers" ist erschienen. Wer auf den 13. Familientreffen der Gemeinschaft der 13er  nicht die Gelegenheit hatte, die gebundene Gesamtausgabe bis einschließlich dem Jahr  2013 zu erwerben, kann hier Ausgaben herunterladen:
http://home.snafu.de/veith/kanonier.htm

Die aktuellen Ausgabe gibt es über diesen Link:
http://home.snafu.de/veith/Texte/Kanonier69.pdf

Das komplette Inhaltsverzeichnis von der ersten bis zur 69. Ausgabe findet sich hier:
http://home.snafu.de/veith/Texte/Inhalt.pdf

Simpler Grund für die Direktlinks: Ich habe technische Schwierigkeiten mit der Website und die sind nicht so "über Nacht" lösbar .... daher erste einmal nur über diesen Blog.

P.S. Wer sich Gedanken darüber macht, um welchen LKW-Typ es sich auf Seite 2 des aktuellen Kanoniers handeln könnte, dem möchte ich meinen Tipp nennen: Vermutlich ein "Robur Garant 30k" der NVA. Hier u.a. bei einer "Militärparade" 2011:

Samstag, 23. Mai 2015

FAUST Gubkow - ein Besuch & ein Erlebnis!


















Vorbemerkung:
Am Tag der offenen Tür TRADI SANITZ am 01.03.2014 waren u.a. auch drei Bilderrahmen zu sehen gewesen, neben Blumen und Pflanzen und nebeneinandergereiht: alle Bilder dokumentierten einen 30. Jahrestag – Verleihung des VVO in Gold an die 43.FRBr „Erich Weinert“, Bezug der Kaserne Prangendorf durch die FRAG 431 mit dem Waffensystem S-200 und schließlich Einberufung zum Wehrdienst für Thomas Stibbe, zur TA SANITZ. Ursprünglich sollte sich damals den vielen & intensiven Gesprächen sowie dem obligatorischen Erbseneintopf ein Abstecher nach Prangendorf anschließen. Die Idee von Barbara wurde aber nicht zur materiellen Gewalt, die Gründe lagen nicht bei uns. Diesmal klappte es, wir sind sehr dankbar und haben uns gefreut. Am 28.02.2015, dem diesjährigen Tag der offenen Tür TRADI SANITZ, lag eine Übersicht/Anmeldung für den Besuch der PATRIOT-Stellung Gubkow aus, wo sich jeder Interessierte eintragen konnte. Am Mittwoch, den 20.05.2015, war es dann soweit…

Treffpunkt um 09.45 Uhr auf dem Parkplatz vor der „Graf Yorck-Kaserne“ in Prangendorf  bei Sanitz. Laut Ablaufplan war nämlich 10.00 Uhr Beginn der Veranstaltung und 10.05 Uhr Abfahrt mit dem Bus zur Stellung. 

14 Teilnehmer hatten sich eingefunden und wurden durch die Staffel-Chefin, Frau Major Semkat, und den Infomeister der FlaRakGrp 21, Hauptfeldwebel M. Dorfmüller, begrüßt. Die weitere Führung übernahm dann die stellv. Staffel-Chefin und E-Offz., Frau Hauptmann Tyransky mit einem Vortrag über das Waffensystem, auch mit Fotos aus dem Türkei-Einsatz, mit Fragen der Besucher und Antworten. Danach eine Rundfahrt durch das weiträumige Gelände der Stellung,  Friedensausbildungsstellung bzw. FAUST genannt. Auch die alten  Bunker der S-200 waren noch zu sehen. Für die zwei Ehemaligen, die in Prangendorf bis 1990 gedient hatten, war es schon ein emotionales Wiedersehen. Aber vieles ist natürlich auch neu und auf das Waffensystem PATRIOT ausgerichtet. Die Besichtigung / Vorstellungen der einzelnen Stationen/Bestandteile des Waffensystems vor Ort waren für alle Teilnehmer interessant. Durch die Fragen während bzw. nach dem Vortrag hatte sich der Zeitplan etwas verschoben, die Stationen waren zwar entfaltet, aber die Soldaten bereits zum Mittag abgerückt. Das tat der Sache aber keinen Abbruch/Schaden.

Mit dem Bus ging es dann nach 12.00 Uhr zurück in die Kaserne nach Prangendorf. Auch beim Mittagessen ein reger Gedankenaustausch. Zum Abschluss übergab Barbara ein Dankeschön: eine Flasche Wein mit dem Wappen der 43.FRBr „Erich Weinert“. Dass Burghard Keuthe aus Wulfsahl das erste Dankeschön erhielt, war erst einmal eine kleine Überraschung. Eine kurze Erklärung gab es aber dazu: Burghard hatte am Tag der offenen Tür TRADI SANITZ am 28. Februar diesen Jahres einen interessanten Vortrag zum aktuellen Stand der russischen Fla-Raketensysteme gehalten. Als Dank sollte er bereits damals diese Flasche  erhalten, was aber im Trubel unterging. Nun erfolgte es offiziell, nachträglich und in dieser Runde. Etwas ungewöhnlich, passte aber zum großen Thema Fla-Raketensysteme. Danach erhielten Frau Hauptmann Tyransky und Hauptfeldwebel M. Dorfmüller das Erinnerungsgeschenk übergeben. Barbara bedankte sich ganz herzlich im Namen der Teilnehmer für die Möglichkeit des Besuches, für das Engagement, für die lockere Atmosphäre, die interessante und gelungene Veranstaltung.

Das Echo bei den Besuchern: ein erlebnisreicher Tag, mit interessanten Einblicken, die Angehörigen der FlaRakGrp 21 sehr aufgeschlossen , nett und bemüht, alle gestellten Fragen zu beantworten. Was einige Teilnehmer sichtlich überraschte. In den Gesprächen bei dem Besuch haben auch die Bundeswehrangehörige, bestätigt durch eigene Aussagen, Interessantes erfahren und mitnehmen können. Also, allen hat es gefallen! 

Hansi Radke und Franko Zerfowski, die noch 1990 in Prangendorf bei der FRAG 431 bzw. FRA 4351 gedient hatten, sahen ihre alten Wirkungsstätte wieder. Für die Demener war es auch ein Ereignis und was Besonderes. Helmut Helmke als Vorsitzender des Militärhistorischen Vereins Demen e.V. und Roland Woiciechowski, übergaben einen USB-Stick über die 5.RBr der LaSK der NVA als Erinnerung. Und Burghard Keuthe von der Parchimer „Gemeinschaft der 13er“ e.V. eine Broschüre über die Konferenz „50 Jahre FRT der NVA“ aus dem Jahre 2012. Im KANONIER hatte er auch schon über den PATRIOT-Einsatz in der Türkei geschrieben gehabt, einen Beitrag über „Sinn und Unsinn“ des Einsatzes.

Alles Gute und ein entspanntes Pfingstfest!


Mittwoch, 25. März 2015

Schulaufsatz - Das Jahr 2000

In den Schulen der DDR war in der 5. Klasse ein beliebtes Aufsatzthema, wie sich die Schüler das Jahr 2000 vorstellen. Bei mir lautete es im Jahr 1974 konkret:

Interessanterweise findet sich im Aufsatz nichts vom weltweiten Sieg des Sozialismus, mit keinem Wort wurde der dann 88. Geburtstag des Generalsekretärs des Zentralkomitees der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands und Staatsratsvorsitzenden der Deutschen Demokratischen Republik sowie Vorsitzenden des Nationalen Verteidigungsrates, Genossen Erich Honecker, erwähnt! Keine fliegenden Autos oder Goldbroiler werden im Aufsatz bewundert.

Das obige Bild habe ich dann auch erst in der 8. Klasse gemalt, vielleicht eine Übung mit Tusche und Feder. Bitte beachte die darin zum Ausdruck kommende "Sehnsucht nach der Ferne", die Satellitenschüssel und Antennen sogar am Auto! Klar, fürs Westfernsehen ;-) 

Wer übrigens den Fehler im Bild findet, also etwas, was es auch in tausend Jahren nicht geben wird, kann die Auflösung in die Kommentarfunktion schreiben ...

Aber zum eigentlich banalen, sachlichen Aufsatz aus dem Jahr 1974. Bitte meine Rechtschreib- und andere Künste mit Nachsicht begegnen:


Ostdeutscher Politiker bedankt sich bei der Stasi!

Faketicker:

+++ Der ostdeutsche Politiker Wynfreth Wirth findet es voll korrekt, dass er in jüngeren Jahren vom MfS beobachtet wurde. "Bei Lektüre meiner Akte sind mir viele schöne Erinnerungen gekommen. Die wären ohne die Stasi - Spitzel unrettbar verloren gewesen. Insgesamt also eine super Sache", sagte Wynfreth Wirth im Gespräch mit der Presse. +++ 

Der Politiker meint, daß "die Genossen vonne Firma so den Friedens-, Umwelt-, und sonstwas - Gruppen das lästige Protokollschreiben abgenommen haben. Bis heute mag bei Vereinsversammlungen niemand diesen öden Job übernehmen" und attestiert sich rückblickend "Verbohrtheit" und "Verblendung" als Teil einer sogenannten Umwelt-Gruppe. Er frage sich selber: "Wie kommt es, dass man als gebildeter Mensch auf einmal in so einer Sekte landet? Dass man die Welt nur noch durch einen Tunnelblick sehen kann?" Wenn er heute am Bahnhof an den Zeugen Jehovas mit ihrem Wachtturm vorbeilaufe, denke er: "Ja, so hast du mit einem Ormig-Abzug vor irgendeinem VEB gestanden."

Trotz der Beobachtung durch das MfS konnte Wirth später als Biologie-Lehrer an einer EOS arbeiten, ehe er Ende der Achtzigerjahre die Grüne Partei in der DDR mitbegründete und in die Politik wechselte. Die Tschekisten, so der Politiker, seien zu dem Schluss gekommen: "Der Unsinn  wächst sich bei dem Wirth schon noch aus."

Dass er als Student Mitglied in einer oppositionellen Umweltbibliothek war, bezeichnet Wirth inzwischen als „fundamentalen politischen Irrtum“. Heute ist der Vater dreier erwachsener Kinder im Aufsichtsrat von BASF. Seine Bodenständigkeit macht ihn auch im Braunkohleabbaugebiet der Lausitz für eine breite Bevölkerung wählbar.

Vor einer Verklärung der Stasi warnt jedoch der Zivilhistoriker Hermann Wegener: "Es gibt bereits einen ethischen Unterschied, ob jemand von einer liberalen, freiheitlichen Ordnung oder einem diktatorischen Regime bespitzelt wird."

Inspiriert durch:

Samstag, 7. März 2015

TRADI SANITZ am 28.02.2015 - ein Erfolg!






































Vorbemerkung:
Wir hatten überlegt, ob wir den eigentlichen 01. März nehmen oder den Tag der offenen Tür TRADI SANITZ auf Sonnabend, den 28.02.2015 legen. Die Entscheidung für das Letztere war richtig – nicht nur für die Anreise der etwas weiter entfernt wohnenden Ehemaligen. Im Nachhinein auch für das Wetter, denn am Tag davor und danach gab es Regen – nur am Sonnabend, den 28.02.2015, war es trocken und sogar etwas Sonne! 
Rund 60 Besucher waren gekommen – so viele wie noch nie! Und die Anreisewege waren nicht „ohne“, so aus Chemnitz, Straubing, Köln, Uetersen, Berlin, Pinnow b. Angermünde, Dessau, Neubrandenburg, Insel Poel, Demen, Parchim, Grevesmühlen usw. Wir konnten nicht nur „Altbekannte“ begrüßen, sondern es galt auch, neue Gesichter zu erkennen. Was nicht immer leicht fiel, zumindest nicht auf den „ersten“ Blick…

Das TRADI hatte von 10.00 Uhr bis 16.00 Uhr geöffnet. Immer mit dem Hinweis, wer vor 10.00 Uhr erscheint, muss Frühsport machen! Im letzten Jahr war es Bodo aus Henningsdorf, der zu früh kam. Diesmal war es Reiner Höckendorf aus Sanitz… Das volle Programm lief dann anschließend ab: die U-2 Ausstellung, neue Poster in der Wandgalerie, u.a. ein Poster zum Ableben des langjährigen K-43.FRBr Oberst a. D. Peter Prottengeier, das Poster „JASTREB“ mit den Modellen SR-71 und MIG-25 PD im TRADI, das TRADI selbst, der Leseraum mit Büchern, Broschüren und Chroniken von FRA, ein Verkaufsstand u.a. mit Buch/DVD zur 43.FRBr, Fotobuch/DVD Ausstellung 2012 und Wappen der 43.FRBr, Erbseneintopf, „Verlegung“ in das ehemalige TA-Objekt nach Wendfeld mit Besichtigung/Rundgang, danach ein Vortrag von Burghard Keuthe zum aktuellen Entwicklungsstand der russischen Fla-Raketenkomplexe und anschließend Kaffee & Kuchen.

Und immer dabei – die Freude, ehemalige Mitstreiter wiederzusehen, zu erzählen. Der Erbseneintopf hat lt. mehrerer Aussagen geschmeckt, der Vortrag ist interessant gewesen und gut angekommen. Burghard selbst hat es auch Spaß gemacht, ob des Enthusiasmus und das große Interesse der Zuhörer, einige hatten sich auch zusätzlich darauf vorbereitet und - andere sind speziell wegen seines angekündigten Vortrags nach Sanitz angereist. So ein Ehemaliger, der im FRR-31 gedient hatte und ein Vater mit Tochter, der aus gesundheitlichen Gründen nie Soldat war… Kurt Möhring gab vor allem wegen der „Grauhaarigen“ unter den Mitstreitern aus dem Stand heraus noch einige zusätzliche Hintergrundinformationen zur modernen Fla-Raketentechnik. Gefreut haben wir uns, dass diesmal mehrere „Erstbesucher“ zum Tag der Offenen Tür TRADI SANITZ gekommen waren, so u.a. M. Oswald, K.-D. Bajurat, G.-R. Stein, P. Holtz, R. Bergmann, D. Frommann, H. Birkholz, W. Beyer, Frau Spanke, A. Kraekel, W. Holze usw.

Georg-Peter Riha von der Regionalgruppe Rostock brachte mehrere Mitglieder mit, zumeist Ehemalige der Volksmarine. Auch Helmut Helmke und Roland Woiciechowski vom Militärhistorischen Verein Demen e.V. konnten wir trotz Schnupfen und noch weiterer an dem Tag anstehender Termine begrüßen. Im Laufe des Tages trafen noch weitere Besucher ein, schließlich hatte das TRADI bis 16.00 Uhr geöffnet. So auch Olaf Thiele mit Ehefrau aus Berlin, er hatte Anfang der 70er Jahre in Abtshagen gedient und erst vor einigen Wochen durch unsere Seite SANITZ hier im Internet zu uns Kontakt gefunden.

Die ersten schriftlichen Reaktionen der Besucher trudelten bereits am Sonnabendabend ein. Fazit: es war (wieder) ein gelungener Tag und alle haben sich wohlgefühlt!
Wir möchten uns recht herzlich bei allen für die Spenden bedanken, die Hannes nach seinem Eintreffen wieder einsammelte. Es kam schon die Frage auf, wo kann ich die Spende abgeben, wo bleibt Hannes? Ja, inzwischen eine „Institution“! Vielen Dank an uns „Peterle“ Kraus für das ebenfalls alljährliche Sponsoring von Brötchen & Kuchen und an Wolfgang Vandrey für die Unterstützung in Wendfeld. Am Spätnachmittag kam dann von Barbara der Satz: „Übung beendet, Ausgangslage herstellen!“ Was auch erfolgte…

Wir planen wieder, eine DVD über diesen Tag zu erstellen. Und bitten um Zusendung von Fotos, die Ihr evtl. gemacht habt. 

Natürlich gibt es auch 2016 wieder einen Tag der offenen Tür TRADI SANITZ, dann ist es außerdem ein 60. JT! Aber es ist auch „zwischendurch“ geöffnet, meldet Euch einfach rechtzeitig… Unseren Frauen anlässlich des Internationalen Frauentages am morgigen 08.März alles Gute und für alle - viele Grüße aus Sanitz!