Montag, 29. November 2010

Luftraum - Georgien und EU

»Georgien und die EU wollen am 2. Dezember in Brüssel ein Abkommen über einen gemeinsamen Luftraum unterzeichnen« (rian.ru).

Mich würde interessieren, ob dieser Luftraum auch den Luftraum von Südossetien und Abchasien einschließt und mit welchen Kräften dieser luftpolizeilich gesichert werden soll, s.a.:
http://ddr-luftwaffe.blogspot.com/2008/09/die-ard-putin-und-der-kaukasus.html
http://ddr-luftwaffe.blogspot.com/2008/09/kriegsverlauf-im-kaukasus.html
http://ddr-luftwaffe.blogspot.com/2008/08/eigenstaatlichkeit-von-sdossetien-und.html
http://ddr-luftwaffe.blogspot.com/2008/11/luftstreitkrfte-im-fnf-tage-krieg.html

Hinweis:
Das "Air Policing" im Baltikum wird durch die NATO, u.a. durch die BRD-Luftwaffe, sichergestellt. Ich gehe zwar davon aus, daß die Luftsicherheit im "gemeinsamen Luftraum Georgien - EU" national durch Georgien sichergestellt wird bzw. unmittelbar mit diesem Vorgang nichts zu tun hat, aber auch, daß Georgien insoweit Südossetien und Abchasien als Inland betrachtet.

Sonntag, 28. November 2010

pax americana

Ich bin relativ empört gefragt worden, warum ich Nordkorea "verteidige". Nun, Nordkorea wird von vielen Staaten bedroht, hat aber selbst nicht die Kapazität einen Krieg zu gewinnen. Zeitgleich wird die ganze Region - von Syrien, über den Iran bis Pakistan und Myanmar - von den USA und seinem Gefolge mit Krieg bedroht, während Irak und Afghanistan bereits besetzt und mit Indien ein "atomarer" Frieden geschlossen wurde.

Hinter meiner "Verteidigung" steht das Prinzip der Staatensouveränität. Es beinhaltet das Recht zur Selbstverteidigung jedes Staates und jeder Staat ist verteidigungswürdig. Auch den USA würde ich - bei einen Angriff auf seine Landesgrenzen (ja sogar auf das von Mexiko geraubte Gebiet, wie Texas oder Florida) - dieses Recht zugestehen. Diese Auffassung ist übrigens Ausfluß des westfälischen Friedens, nach verheerenden Kriegsjahren vor allem für Deutschland. Leider fallen wir wieder zusehend hinter diese zivilisatorische Errungenschaft zurück.

Im Grunde wollen die USA die "pax americana", die, wie wir bereits vom alten Rom wissen, permanente und nicht enden wollende Kriege erforderlich macht. Dadurch kann Rom^^^die USA die Kriege allerdings nur dann für längere Zeit von der eigenen Haustür fern halten, wenn die Peripherie im Dauerkonflikt liegt. Daher auch die US-Raketen und den "Schirm" für Europa - dort sollen die Raketen der Feinde hinfliegen, nicht zu den USA. Ich schrieb bereits darüber.

Wenn man obigen folgt, spielt nunmehr EU-Europa die Rolle von Byzanz. Wir sitzen jetzt quasi in Konstantinopel herum und diskutieren die Feldzüge Roms gegen die "Barbaren" ... egal wie wir dazu im Einzelnen stehen, wenn wir es nicht schaffen, eine Alternative zu Rom aufzubauen / zu finden, werden uns die "Barbaren" über kurz oder lang überrollen und die finstere Nacht des Mittelalters beginnt. Eine Unterstützung Roms liegt opportunistisch zwar nahe, bietet aber leider - soviel sollten wir aus der Geschichte gelernt haben - keine Perspektive für unser Überleben und darum geht es den Menschen in Nordkorea und mir.

Natürlich haben auch die beteilgten Staaten, wie Südkorea (analog auch Taiwan) ein Interesse am ständigen "Köcheln" des jeweiligen Konflikts. Nur solange sie als Handlanger gebraucht werden, sind sie für die USA interessant. Sollten sich z.B. die USA im Lichte der Finanzkrise mit China einigen, könnte aus "guten Staaten" schnell "Schurkenstaaten" werden und die jeweiligen Machthaber das Schicksal der ehemaligen US-Kumpels Saddam Hussein, Osama bin Laden oder Manuel Noriega teilen. Pakistan ist auch erst mit dem US-Frieden mit Indien "böse" geworden.

Hinweise aufgrund weiterer Diskussionen:
- Deutschland war als Aggressor ab 1939 (seit "Zerschlagung der Resttschechei") nicht mehr "verteidigungswürdig".
- nachdem Vietnam die fortlaufenden Grenzprovokationen Kambodschas zum Anlaß nahm, das Regime der Roten Khmer zu beseitigen, wurde es international - allen voran die USA - geächtet und boykottiert. Es hat bisher noch nicht einen Pfennig Wiedergutmachung von den USA erhalten, darf nunmehr allerdings die Waffenlieferungen der USA an das südvietnamesische Marionettenregime bezahlen. Die Waffen bezahlen, mit denen es bekriegt wurde ... aus "markwirtschaftlicher" Sicht geradezu "genial".
s.a.:

Freitag, 26. November 2010

Zielorientierung zahlt sich aus

Ich weiß nicht was den Autor dieses Beitrages auf luftwaffe.de bewog, seine Worte im Artikel vom "Zielorientierung zahlt sich aus" (25.11.2010) zu wählen.

Vielleicht erst einmal etwas Hintergrund: »Knapp die Hälfte der Längerdienenden der NVA, jedenfalls von denen die zum 03.10.1990 noch da waren, bewarben sich um einen Job in der Bundeswehr. Ab Oktober 1992 wurden 6.000 Offiziere und 11.200 Unteroffiziere auf Zeit, sowie 3.000 Offiziere und 7.600 Unteroffiziere als Berufssoldaten in die Bundeswehr übernommen. Im Ergebnis fanden von den Längerdienenden der NVA ca. 2.800 Offiziere und 5.700 Unteroffiziere ihren Platz in der Bundeswehr, wobei die meisten jedoch um einen oder mehrere Dienstgrade zurückgestuft wurden.«

Im o.g. Artikel erfahren wir nun vom Schicksal eines der "glücklichen" NVA-Offiziere, die ihre Zukunft in der Bundeswehr suchten und fanden: »Vier Jahre dauerte das Studium zum Diplomingenieur und Offizier. Danach verschlug es den jungen NVA-Offizier auf den „Hohen Berg“ nach Döbern (Bundesland Brandenburg), wo er bis zur Deutschen Wiedervereinigung am 3. Oktober 1990 seinen Dienst als Nachrichtenzugführer versah. Mit der Übernahme in die Bundeswehr erhielt er als ehemaliger Offizier der NVA den Dienstgrad eines Oberfeldwebels und wurde ... an den Bundeswehrstandort Schönewalde/Flugplatz Holzdorf versetzt«, d.h. der Leutnatnt oder wohl eher Oberleutnant der NVA wurde degrad^^^im Dienstgrad zurückgestuft und vom Bereich des Wechsel-Gefechtsstands 31 (FuTK-311 oder NFB-3) in den des ehemaligen JG-1 versetzt. Inzwischen wurde der nunmehrige Oberfeldwebel der Bundeswehr "schon" zum Stabsfeldwebel befördert.

Wie es in der Überschrift bereits heißt: »Zielorientierung zahlt sich aus« ... Oder wie in 2005 sein Bundeswehr - Kompaniechef sagte: „Sie sind da angekommen, wo Sie hingehören“ ... Oder wie er selbst auf die Frage: »Ob er sich vorstellen könne, noch einmal im Leben etwas anderes zu machen?« lächelnd meinte: „Nein, ich bin da, wo ich hin wollte“.

Dienstag, 23. November 2010

Korea - Krieg

Mir sind die unterschiedlichen Behauptungen zum Beginn des Koreakrieges 1950 - 1953 bereits früher aufgefallen. Meine Erkenntnisse dazu hatte ich hier verarbeitet:
http://home.snafu.de/veith/Texte/Korea-Krieg.htm

Das die Republik Polen am 1. September 1939 Deutschland nicht angegriffen hatte, wissen wir nur, weil Deutschland besiegt wurde. Die Wenigsten wissen noch, daß bereits der Anlaß zum ersten Krieg USA - Irak gefakt war (Frühchenlüge) und viele glauben weiter an die irakischen Massenvernichtungsmittel, wie an die des Iran oder daß Afghanistan irgendwas mit 9/11 zu tun hätte.

Ich halte es aus aktuellem Anlaß daher für geboten, Informationen zum aktuellen Zwischenfall zwischen Nord- und Südkorea festzuhalten. Während es fürs Volk heißt: »Mehr als 200 Granaten schlugen am Nachmittag auf der südkoreanischen Insel Yeonpyeong ein - sie kamen vom nordkoreanischen Festland. Mindestens zwei Soldaten starben. Die südkoreanische Armee schoss zurück, sie ist im höchsten Alarmzustand.« (tagesschau.de), gibt es zum Glück noch die Presse fürs Kapital, deren Adressanten schon die Wahrheit angedeutet haben wollen:
»Nordkorea habe auf den Beschuss mit Dutzenden Artilleriegeschossen reagieren müssen, berichtete die amtliche nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA. Das Feuer sei erwidert worden. KCNA machte keine Angaben dazu, ob es auf nordkoreanischer Seite Verletzte gab. Das Büro des südkoreanischen Präsidenten Lee Myung Bak teilte mit, der Beschuss durch Nordkorea sei vermutlich eine Reaktion auf eine südkoreanische Militärübung« (ftd.de).

Da gibt Südkorea zu, naheliegend im Grenzgebiet eine "Militärübung" durchgeführt zu haben. Es gibt noch nicht zu, daß ein "paar Granaten" über die Grenze geflogen sind ... braucht es auch nicht. Spannend das Mediengetöne :-(

update (24.11.2010)
Die ausgewogenste mediale Darstellung bringt die "junge welt", die beide Seiten in diesem propagandistisch aufgeputschten Zwischenfall zu Wort kommen läßt: "Die Regierung in Pjöngjang ließ durch die amtliche Nachrichtenagentur erklären: »Trotz unserer wiederholten Warnungen feuerte Südkorea seit 1 Uhr nachmittags (Ortszeit) Dutzende Granaten ab (…), und wir haben daraufhin sofort zu einer starken militärischen Reaktion gegriffen.« ... Seoul behauptet hingegen, nordkoreanische Artillerie habe um 2.30 Uhr mit dem Beschuß der Küstengewässer begonnen. Einige Granaten seien auf der Insel Jeonpjeong eingeschlagen, wo sich ein südkoreanischer Flottenstützpunkt befindet."

Fazit
"Beide Darstellungen sind nicht ganz so gegensätzlich, wie sie auf den ersten Blick erscheinen. Die Seegrenze zwischen beiden Teilen Koreas wurde 1953 von der UNO, die unter der Dominanz der USA selbst Kriegspartei gewesen war, einseitig festgelegt. Dieser Grenzverlauf widerspricht allen internationalen Gepflogenheiten. Die Regierung in Pjöngjang hat die von der UNO willkürlich gezogene Linie niemals anerkannt und sieht die Grenze etliche Kilometer weiter südlich. Jeonpjeong befindet sich dieser Interpretation zufolge auf nordkoreanischem Territorium. Das umstrittene Seegebiet ist in südkoreanische Militärübungen einbezogen, die am Montag begannen und noch bis zum 30. November dauern sollen. Beteiligt sind 70000 Soldaten aller Waffengattungen. Südkorea hat zugegeben, daß dabei mit scharfer Artilleriemunition geschossen wurde, allerdings angeblich nur in Richtung Westen, also seewärts."
http://www.jungewelt.de/2010/11-24/043.php

update (25.11.2010)
Na, also: Eine Meldung, die schon zwei Tage alt ist, aber "irgendwie" bei den Massenmedien unterging. Reuters bestätigte, daß Südkorea hat zuerst geschossen hatte, "nur" angeblich nicht in Richtung Nordkorea. Die Meldung lautet im google-deutsch: "Südkorea sagt, sie Testfeuerten im Gebiet bevor Nordkorea feuerte."
http://www.reuters.com/article/idUSTOE6AM05P20101123

Der Blog "Alles Schall und Rauch" beschreibt die Ereignisse m.E. gut: »Pyongyang warnte zuerst den Süden, die tagelangen militärischen Manöver an der Grenze zu beenden, wie südkoreanische Offizielle selber zugeben. 70'000 südkoreanische Soldaten plus einige amerikanische "Berater" nahmen daran teil. Als Seoul sich weigerte und damit begann Artillerie ins umstrittene und von beiden Staaten beanspruchte Gebiet zu feuern, erwiderte der Norden mit dem Beschuss der kleinen Insel Yeonpyeong, wo sich süd- koreanisches Militärinstallationen befinden und eine geringe zivile Population.« Mehr:
http://alles-schallundrauch.blogspot.com/2010/11/die-andere-seite-des-korea-konflikt.html

update (28.11.2010)
Südkorea hat heute "versehentlich" Granaten Richtung Nordkorea abgefeuert. Sie schlugen wohl in der Pufferzone nahe der Industrieregion Kaesŏng, eine besondere Verwaltungsregion und Sonderwirtschaftszone, ein. Nordkorea hat (ggf. noch) nicht reagiert, vgl.:
http://edition.cnn.com/2010/WORLD/asiapcf/11/28/south.korea.shell.fired/index.html?iref=NS1
http://www.radio-utopie.de/2010/11/28/sudkorea-schiesst-granate-uber-koreanische-demarkationslinie/#more-42634

So eben gefunden: http://www.mcot.net/cfcustom/cache_page/135684.html und der Google-Übersetzer meint:
"Seoul erwägt teilweise Aufhebung des Verbots von Reisen nach Kaesong - ... Seoul verhängte das Verbot von Fahrten zum Industriepark in der nordkoreanischen Grenzstadt Kaesong von wegen Sicherheitsbedenken ... Der Industriepark Kaesong ist das letzte große Symbol der Versöhnung Bemühungen zwischen den beiden Koreas, deren Beziehungen wurden in den vergangenen drei Jahren angespannt betrachtet."

Am gleichen Tag Granantenbeschuß des Südens in Richtung dieses Industrieparks ... Zufälle gibt es.

»Und “versehentlich” passierte das exakt während den Gesprächen eines hochrangigen Mitglieds der chinesischen Regierung, Dai Bingguo, mit dem Präsidenten Südkoreas Lee Myung-bak (...). Dai Bingguo war bereits am Samstag zusammen mit dem Sonderbeauftragten Chinas für innerkoreanische Angelegenheiten, Wu Dawei, nach Seoul gereist (...). Am Sonntag stand dann Wu Dawei schon wieder in Peking (...) und verkündete eine längst überfällige und bisher durch die chinesische Staatsführung grob fahrlässig vernachlässigte diplomatische Offensive: die Einladung zu Sechs-Parteien-Gesprächen in China. Die Einladung ging an beide koreanische Staaten, Russland, Japan und die USA« (ru; vgl. auch rian.ru).

P.S. »Die nordkoreanische Regierung hat ihr „größtes Bedauern“ über die zivilen Opfer des Artilleriegefechtes mit Südkorea vom 23. November ausgedrückt - gesetzt den Fall, dass es tatsächlich Opfer unter der Zivilbevölkerung gegeben hat.

Das meldet am heutigen Samstag Reuters und beruft sich dabei auf die zentrale koreanische Telegrafenagentur CTAK.

„Wenn das die Wahrheit ist, dann ist das sehr bedauerlich“, ist laut Reuters der CTAK-Mitteilung vom heutigen Samstag in Bezug auf die zivilen Opfer des bewaffneten Schusswechsels zu entnehmen. „Aber der Feind muss die Verantwortung für diesen Vorfall tragen, da er die unmenschliche Entscheidung getroffen hat, die Zivilbevölkerung als ‚menschlichen Schutzschild’ um die Artilleriegeschütze herum und innerhalb von Militärobjekten zu positionieren“, berichtet die CTAK weiter« (rian.ru vom 27.11.2010).