Vorbemerkung:
womit fangen wir an, mit dem Wetter? War doch wie bestellt, in all
den Jahren hatten wir die Wettergötter auf unserer Seite. Auch diesmal! Denn
einen Tag später, am 03.03.2019, hat es in Sanitz geregnet, starke Stürme und Schneeregen folgten...
Etwa drei Wochen benötigten wir zur Vorbereitung. Da wird
entstaubt, geputzt, Poster an den richtigen Platz gehängt, interessante Dinge
in den Vordergrund gelegt und natürlich Gemüse geputzt und die Erbsen gezählt,
sowie Kuchen besorgt, … Ja und dann legt Bernd sich ins Bett, während ich auf
dem Parteitag in Bonn bin. Alle Alarmglocken gingen und ich habe Bonn sofort
per Zug verlassen. Teilentwarnung – das Treffen findet statt – auch ohne Bernd.
Ich war mir sicher, unter den vielen angemeldeten Besuchern werden genügend
hilfsbereite Hände sein.
Ich bedanke mich bei allen, die zum guten Gelingen
beigetragen haben. Es war ja für mich eine neue Aufklärung
und Erfassung der Lage, ohne Bernd. Er durfte uns ja nur aus dem Fenster
beobachten und das fiel ihm nicht leicht. Die gute Nachricht, nach der
Antibiotika-Einnahme geht es Bernd langsam wieder besser.
Bereits um 09.39 Uhr waren Besuchergruppen vor dem Haus,
parkten schon die ersten Autos. Nichts mit Frühsport! Wie sollte ich den Sport
noch absichern, so fast als „Alleinunterhalterin“...
Dann kam die Blumenzeremonie. Vielen Dank für Eure wunderschönen
Töpfe und Sträuße! Sie werden auch täglich mit frischem Wasser versorgt.
Von den 77 angemeldeten Teilnehmern konnten einige wegen
Erkältung usw. nicht kommen, den Löffel „abgegeben“ vor Ort haben 64 (sind
gezählt), einige Besucher waren aber vor der Essenausgabe schon wieder weg.
Fietsche hat in bewährter Weise die Suppenkelle geschwungen, soweit Helmut sie
aus der Hand gab. Versprochen, im nächsten Jahr bekommen beide eine Kelle. Auch
Rainer hat mitgeholfen - die Bilder zeigen, ein super Suppenteam! Vielen Dank!
Gespräche gab es an allen Ecken. Wiedersehensfreude und auch
die Suche nach Bekannten. Bodo und sein Kumpel Wolfgang fehlten, Andreas aus
Nachterstedt, Wilfried Rühe, Burghard Keuthe, Karl Thieme usw. hatten sich kurz
vorher noch abgemeldet, sie waren bei allen oder vielen Treffen dabei. Bei
vielen Krankmeldungen hoffe ich doch, dass alle wieder gesund sind. Neue
Gesichter waren aber auch diesmal dabei, so Eckhard Schneider, Gerd Höhle…
Unser Hannes Urbaniak ging mit der Spendenmütze über den
Hof. Danke für diese selbsternannte Aufgabe. Für dieses Geld fertigen wir neue
Poster, kaufen Rahmen, kaufen Fotoalben der 43.Fla- Raketen-Brigade auf dem
Markt bei Ebay und gestalten den Nachmittag bei Wolfgang Vandrey. Im TRADI ist es immer „schön“ eng. Bereits
zwei Tage vor dem Treffen kam Roger Müller mit Mitgliedern des
Bundeswehrverbandes. Sie sahen interessiert unsere Ausstellung, staunten, dass
es in Sanitz eine derartige Sammlung gibt. Ich konnte es mir nicht verkneifen
und habe die Vorteile der S-300 aufgezählt und mit der PATRIOT „verglichen“.
Auch Schweigen ist eine Antwort. Vielleicht traut man mir als Zivilistin auch
nicht so viel Kenntnisse zu. Ich lerne auch gern. Als ich die Betankung einer
WOLCHOW-Rakete mit 10 Minuten benannte, kam von Roger die Berichtigung „…in vier
Minuten, sonst bekommst Du die Note 5.“
Also, wie wir es mit derart vielen Personen in den
TRADI-Raum schaffen, es bleibt mir ein Rätsel. So ca. 15 – 20 Personen lauschen
gleichzeitig den Geschichten, die mir bei der Übergabe der Fahnen, Pokale,
Uniformen usw. erzählt wurden. All die wunderbaren Dinge, die wir dort zeigen
können, sind Spenden von unseren Mitstreitern. Sie zeigen eine interessante Geschichte
der Entstehung der FRR in der DDR. Auch Kuriositäten, wie Sand aus Aschuluk
oder das Zwingerbuch der Hundestaffel aus Hinrichshagen, sind dabei. Die
Fla-Raketenabteilung wurde in den Anfangsjahren noch durch Hunde bewacht und
bei der Übergabe hörte ich den Satz: “Wir bauten den Zaun und in Berlin baute
man die Mauer.“ Die Erkenntnis, „solche Sportschuhe habe ich in der ganzen
Dienstzeit (25 Jahre) nicht gesehen“ kommen. Fotoalben, Urkunden, der
liebgewonnene Wüstenschrott -das alles führt zu Erinnerungen. Die Sammlung der
Bücher über die Raketen vergrößert sich ständig. Das ist Euer Werk und ich
bedanke mich dafür. Vom TRADI ging es in die Garage zur U-2 Ausstellung. 2015
und 2018 gab es dazu insgesamt drei neue Poster. Burghard Keuthe hatte sich mit
dem Thema beschäftigt, durch Zugang zu bisher geheim gehaltenen Dokumenten z.T.
auch mit neuen Erkenntnissen.
Von dort „schwebte“ ich dann in die Sitzecke. In der
sonnigen Ecke, mit Erbsensuppe versorgt, saßen sieben Interessierte und
lauschten den Ausführungen von Dr. Wilfried Schmidt über die Entstehung des
Buches „Militärakademie „Friedrich Engels“ 1959-1990, Chronik Lehrstuhl
FRT/LV“. Natürlich hatten wir uns angemeldet, dass wir für das TRADI dieses
Buch gern erwerben möchten. Als Wilfried mir das Buch übergeben wollte, bat ich
ihn, noch eine Widmung einzutragen. In der Zeit bin ich schnell zurück in die
Truppenküche und zum Verkaufsstand mit den Büchern, DVD, „KANONIER“. Den
letzten „Rotfuchs“, den Ossi immer druckfrisch aus Berlin mitbringt, habe ich
auch ergattert. Und mehr Hände als Tische gefunden, um alle Sachen in die
Garage zu tragen – nachdem alles wetterfest verschlossen war, ging es dann ab
in Richtung Wendfeld. Früher fuhr ich immer vorweg. Jetzt hatte Fitsche sein
altes Fahrrad vorgeschickt, denn der Drahtesel kennt den Weg aus alten Zeiten
auch allein. Ich staunte über den Fuhrpark. Obwohl Bernd sehr bemüht ist,
Fahrgemeinschaften zu organisieren, waren es oh ja, sehr, sehr viele...
Gefreut haben wir uns über den Besuch von Ehemaligen des
FRR-16. Der Anruf aus Eberswalde kam kurz vorher, ist doch prima! Auch aus dem FRR-13 mit dem Mitstreiter Dieter Langschwager mit Ehefrau neue Gesichter...Also nicht
nur 43.FRBr, sondern auch FRR-13, FRR-14, aus der 51.FRBr und natürlich unsere
Raketschiki - die Freunde aus Demen, dann die Regionalgruppe Rostock und auch
die Grenzbrigade Küste.
Lieber Kurt, Deine Grüße habe ich übermittelt und ich
denke, diese Aufzählung gefällt Dir. Ob Straubingen, Dresden, Köln, Eberswalde,
Pinnow, Berlin, Magdeburg, Rostock…. und natürlich die Sanitzer - Ihr seid eine
tolle Truppe!
Der Raum in Wendfeld war wieder liebevoll eingedeckt. Auf
dem Fasanenhof von Wolfgang Vandrey sind wir willkommen und fühlen uns sehr
wohl. Jutta Moosbach übernahm alle verfügbaren Kaffeekannen und versorgte die
durstige Gesellschaft. Vielen Dank für die tolle Unterstützung! Denn jetzt
hatte ich Zeit für die Eröffnung des Teil II…
Der Vortrag über die Schuja-Reise im Jahre 2018 von Freunden aus Demen
war mehr als interessant. Nicht nur der Pope als Ersatzmilitär in der Kaserne,
den es ja an deutschen Standorten inzwischen auch gibt. Das Bekenntnis der Bevölkerung zum Feiertag
der Armee, der Blick in den Einkaufsmarkt, die liebevoll hergerichteten
Holzhäuser und die Pflege der Tradition geben einen Eindruck auch zur
Gastfreundschaft. Helmut, Dein Vortrag hat uns die Zeit der Waffenbrüderschaft
wieder in Erinnerung gebracht. Danke für diese liebevollen Worte zu unseren
Freunden und ehemaligen “Waffenbrüdern“!
Dr. W. Schmidt stellte dann sein Buch vor und besonders die
ehemaligen Absolventen der Militärakademie in Dresden waren aufmerksame
Zuhörer. Mein Buch war anderweitig vergeben, da er nicht mit einem solchen
Interesse gerechnet hatte. Die Beteuerung, dass ich sofort ein neues Exemplar
zugeschickt bekomme, haben alle gehört.
Zu Hause angekommen, lag das Buch mit Widmung im Lesezimmer!
Wer es dort hingelegt hat, bleibt mir ein Rätsel. Danke, Danke, Danke. Das Geld
für das Buch haben wir inzwischen an Wilfried nach Dresden überwiesen…
Nach nunmehr einer Woche ist die Ausgangslage
wiederhergestellt. Die ersten tollen Bilder von den eifrigen Fotografen sind
bereits eingetroffen und ich hoffe noch auf weitere Bilder. Schließlich wollen
wir wieder eine DVD erstellen. Lieber Rainer aus Wittstock: die süßen Grüße aus der
BUGA-Stadt müssen noch warten - Schokoladenfastenzeit nennen wir es in unserem
Haus.
Im Jahre 2020, also im nächsten Jahr, wird es unser 10. Treffen sein und das genau am 01. März!!
Was wünsche ich mir?
Schickt uns Bilder von letzten Treffen, von verstorbenen Mitstreitern, Ideen
zur Gestaltung und zum nächsten Vortrag. Bleibt oder werdet gesund. Wir
wünschen Euch gute Erinnerungen an unsere Treffen! - Barbara