Sonntag, 30. November 2008

Dienstgrade der Deutschen Lufthansa (DDR)

Wolfgang Max sucht die Dienstgrade der Deutschen Lufthansa (DDR). Er betreibt ein privates Museum in der Nähe von Eberswalde und hat u.a. über 200 originale Uniformen der DDR: Vom Schaffner bis Armeegeneral, sowie die dazugehörigen Utensilien.

Was ihm fehlt, sind die zur Uniform der DDR-Lufthansa gehörigen Dienstgrade. Auch Dienstgradbezeichnungen der Interflug wären hilfreich. Vielleicht kann jemand weiterhelfen ....

Samstag, 29. November 2008

Free Lakota Bank

Nachdem die Lakota-Indianer (Sioux) in den USA ihren eigenen Staat gegründet hatten, ist es um "Lakota - Country" ziemlich ruhig geworden ...

In Anbetracht der Finanzkrise, die durch die (kapitalistische) Welt geistert, haben die Lakota zwischenzeitlich eine eigene Bank, die "Free Lakota Bank", gegründet. Clevererweise hat die Free Lakota Bank eine Währung herausgegeben, die dem American Open Currency Standard entspricht, und deshalb bei über 10.000 Ladengeschäfte und Händler - über den ganzen amerikanischen Kontinent verteilt - akzeptiert wird.

Wünschen wir den Lakota mit ihrer Bank, dem eigenem Staat und Währung viel Glück! Notfalls wird ihnen doch eine Milliarden-Dollar-Beihilfe zustehen, oder?! ;-)

s.a.:
http://www.team-andro.com/phpBB3/lakota-indianer-gruenden-neue-bank-t115693.html

Luftstreitkräfte im Fünf-Tage-Krieg

Die aktuelle Fliegerrevue, Heft 12 / 08, bringt eine ausgezeichnete Analyse der Kampfhandlungen, insbesondere der Luftstreitkräfte, im letzten Krieg Georgiens gegen Rußland.

Der Autor, Tom Cooper, faßt zusammen: "Der kurze Krieg in Georgien im August 2008 endete binnen weniger Tage und auf eine Art und Weise, wie es die meisten Beobachter im Westen nicht erwartet haben. Einen Schatten auf den russischen Waffenerfolg warfen allerdings die Luftstreitkräfte, die keineswegs alle Erwartungen der russischen Militärs erfüllten."

Nach den Recherchen von Tom Cooper verlor die russische Seite 13 Luftfahrzeuge: 5 Hubschrauber, 5 Su-25, 2 Su-24 und eine TU-22M3. Die georgische Seite verlor 40 Luftfahrzeuge: 6 Flugzeuge in der Luft (mindestens eine Su-25) und 6 Flugzeuge am Boden sowie alle 28 Hubschrauber (12 Mi-8T, 10 Mi-24 und 6 Bell UH-1H) weitgehend durch Kommandounternehmen und Bombardement. Zudem wurden die Flugzeugwerke in Tiflis schwer in Mitleidenschaft gezogen.

Das Verhältnis der vernichteten Luftfahrzeuge beträgt damit 1 : 3, zugunsten Rußlands. Das Fazit des Autors ist damit unter dem Hintergrund zu sehen, daß Georgien gegenüber Rußland militärisch ein Zwerg ist. Allerdings sollte hier auch berücksichtigt werden, daß Georgien in der Offensive war und damit anfangs die Kampfhandlungen diktierte und die Abschüsse russischer Flugzeuge, neben "friendly fire", der Luftabwehr zu verdanken hatte. Abschüsse aus Luftkämpfen beider Seiten sind mir nicht bekannt.

Mein Fazit: Unbedingt die Fliegerrevue kaufen!

s.a.:
Kriegsverlauf im Kaukasus

Bundesluftwaffe - Intern

Seit Anfang 2008 liegt das Buch "Bundesluftwaffe intern: Aufbau - Wandel - Einsätze" (Heinz von Knobloch) vor. Der Autor trat 1959 in die westdeutsche Luftwaffe ein und kann hier zweifellos "von Innen heraus" berichten.

Interessant waren für mich die Zwischenfälle im Kalten Krieg im "dreidimensionalen Postenbereich". Leider enthält das Buch nichts neues und alte Fehler werden weiter getragen. So datiert er den Abschuß der T-39 auf den 18.01.1965 statt 1964. Ein alter Fehler in westlichen Publikationen, warum auch immer. Nicht mehr bewußt war mir allerdings der Abschuß einer F-84 (der erste US-Jäger, der taktische Atomwaffen tragen konnte) des 36th Fighter Wing (Fürstenfeldbruck) der USA am 10. März 1953 über der CSSR, der Pilot blieb unverletzt. Obwohl die Schilderung des Abschusses einer USAF-Maschine durch einen "Leutnant Schrameck" mit seiner MiG-15, Kennung "Tatra 73" aus "Sterne oder Kreuze" (1961) von Hans-Georg Ponesky bekannt ist.

Leider äußert sich von Knobloch als ehemaliger Angehöriger des Jagdbombergeschwaders 32 nicht näher über den Einflug der Piloten Eberle und Pfefferkorn am 14.09.1961 in die DDR. Allerdings liegt schreibt er nunmehr auch davon, daß die Maschinen von der französischen Besatzungsmacht in Berlin-Tegel zerstört wurden. Vorher wurde regelmäßig kolportiert, die Maschinen seien mit US-Hoheitszeichen versehen in die BRD zurückgekehrt. Erst ein aufmerksamer Berliner schickte mir Bilder der zerlegten Flugzeuge und räumte dadurch mit dieser Legende auf. War in "40 Jahre Luftwaffe" noch davon die Rede, wird in der Ausstellung im Luftwaffenmuseum Berlin-Gatow "50 Jahre Luftwaffe" nunmehr die Wahrheit berichtet.

Alles im allen, ein mit Vorsicht zu genießendes, aber wichtiges Werk über die Bundesdeutsche Luftwaffe.

Donnerstag, 27. November 2008

Rammstoß gegen Starfighter

Die rusische Gewerkschaftszeitung "TRUD" berichtete in ihrer Ausgabe vom 11. Dezember 2003, wie rabiat es an den Außengrenzen der Sowjetunion oft zuging. Dort tobte der Kalte Krieg in einer Härte, die wir uns in Mitteleuropa nicht vorstellen können und nicht glauben wollen: Schon mosern einige, es sei unmöglich gewesen, das die USA noch 1973 eine Staffel Starfighter F-104 in den Iran verlegt hätten. Es liegt hier ggf. tatsächlich eine Verwechslung zwischen F-104 (Starfigther) und F-4 (Phantom) vor ..... die Site acig.org erwähnt diesen Zwischenfall ebenfalls. Demnach flog der sowjetische Pilot eine MiG-21SMT und der Luftraumverletzer eine RF-4E (das "R" steht für Aufklärer). Allerdings habe es sich um eine Maschine der IRIAF gehandelt, was aber bereits deshalb nicht wahrscheinlich ist, weil die iranischen Luftstreitkräfte bis 1979 IIAF hießen.

Hier die Geschichte, mit herzlichsten Dank an "radist" für seine Vollmacht :-)

»Direkt hinter den Ufern des Kaspischen Meeres verläuft die Grenzlinie zwischen dem Iran und Aserbaidshan in nördlicher Richtung und bildet dabei einen Vorsprung von einigen Tausend Quadratkilometern, der weit in das Territorium von Aserbaidshan hinein reicht. Für die Aufklärungsflugzeuge der NATO war das Anfang der 70-ger Jahre ein beliebter Tummelplatz. Zu jener Zeit war der Luftraum über der westlichen und fernöstlichen Grenze gut gesichert, der PWO gelang es, Versuche des Einfluges von Aufklärungsflugzeugen schon im Keim zu ersticken.

1970 wurde ein amerikanisches Flugzeug, nach unerlaubtem Einflug, zur Landung auf einem Flugplatz in Armenien gezwungen. An Bord waren 2 amerikanische Generäle und ein türkischer Oberst. Die nördliche Variante, aus Norwegen über die Kola Halbinsel scheiterte auch an dem engmaschigen Netz der Luftverteidigung. Ebenfalls gut gesichert war der Kaukasus.

Nur das „Tor zum Iran“ war offen. Die Aufklärungsflugzeuge der NATO überflogen hier oft die Grenzlinie zur Sowjetunion im nördlichen Teil des Vorsprunges, dabei sammelten sie Daten zu den Funkmessstationen, hörten den Funkverkehr und überprüften die Reaktionszeiten der sowjetischen PWO – danach flogen sie über das Meer ab. Unsere Abfangjäger, die von Flugplätzen in Grusinien starteten, mussten erst eine Gebirgskette umfliegen und verloren dabei wertvolle Minuten und Sekunden.

Am 28. November 1973 wurde von den Mitteln der PWO eine weitere Luftraumverletzung festgestellt. Im Führungspunkt des 15. Korps des Bakuer Luftverteidigungsbezirkes, wohin diese Meldung weitergeleitet wurde, befand sich der Leiter der Politabteilung des Korps Generalmajor Alexander Ostanin. Alexander Wasiljewitsch ist schon lange im Ruhestand, kann sich aber noch gut an die Vorgänge vor 30 Jahren erinnern. Hier seine Worte:

„1973 verlegten die Amerikaner eine Staffel F-104 in den Iran, sofort war es vorbei mit der Ruhe. Darum bestanden an dem genannten Tag auch keine Zweifel, dass es sich um ein reales Ziel handelte. Das Ziel wurde von einem Funktechnischen Bataillon in der Nähe der Ortschaft Imischly geführt. Aus irgendeinem Grund hat sich mir der Name des Stationsleiters im Gedächtnis eingeprägt – Hauptmann Tjemnij.“

Zu jener Zeit gab es folgende Anweisung: Transportflugzeuge, die den Luftraum der Sowjetunion verletzen sind zur Landung zu zwingen, Kampfflugzeuge sind ohne Vorwarnung zu vernichten. Der Korpskommandeur gab den entsprechenden Befehl an Hauptmann Tjemnij. Zu diesem Zeitpunkt befanden sich schon 2 Abfangjäger in der Luft und ein weiterer startete vom Flugplatz Baziani in Grusinien. Dort befand sich ein Teil der 34. Luftarmee des Kaukasus Militärbezirkes. Die Mig-21 mit der Bordnummer 240 wurde von Hauptmann Gennadij Jelisejew gesteuert. Vom Führungspunkt konnte eingeschätzt werden, dass er dem Ziel am nächsten war. Hauptmann Tjemnij übermittelte ihm den Befahl: „Ziel vernichten!“

Ich erinnere mich, dass danach eine bedrückende Ruhe im Raum herrschte, Jelisejew näherte sich dem Ziel – es war eine Sache von Sekunden. „Start erste Rakete!“ meldete Jelisejew – dann Stille, nach kurzer Zeit die Meldung „Start zweite Rakete“ – wieder Stille. Im Führungspunkt war nicht das kleinste Geräusch zu hören, die Raketen währen bei einer Annäherung auf 30m explodiert. Das bedeutete: Fehlschüsse.

Dann war wieder die Stimme von Jelisejew im Lautsprecher „Das Ziel fliegt noch“, worauf Hauptmann Tjemnij das Kommando zum rammen des Zieles gab, darauf die kaltblütige Antwort Jelisejews: „Verstanden – rammen!“

Den heutigen Lesern dieser Zeilen wird es schwer verständlich sein, wie Jelisejew diese Anweisung ohne jeden Zweifel akzeptierte. Zu sehr hat sich die Welt sei dem verändert, trotz einiger Rückschläge ist das Vertrauen gewachsen. Damals herrschte aber auf beiden Seiten des „Eisernen Vorhangs“ eine Kriegspsychose, hunderte Einsatzkräfte der strategischen Waffengattungen waren in ständiger Bereitschaft, um mit einer Handbewegung die Zivilisation in eine atomare Apokalypse zu stürzen. Jelisejew war so erzogen worden: „Lässt Du einen Eindringling ungestraft entkommen, bring das einen möglichen Krieg näher. Der Gegner ist heimtückisch und listig, er wartet nur auf einen schwachen Moment, um gegen die sozialistische Heimat losschlagen zu können.“ Bei Überschallgeschwindigkeit war es unwahrscheinlich, das Rammen eines gegnerischen Flugzeuges zu überleben, trotzdem – Jelisejew tat es…

Tjemnij schaffte es noch, ihm den Hinweis zu geben: „ Versuch ihn mit der Tragfläche zu treffen“, die letzten Worte von Jelisejew waren dann: „Verstanden!“ Die Zielzeichen auf dem Radarschirm verschwanden. Jelisejew hatte offensichtlich das Ziel nicht mit der Tragfläche gerammt, sondern wie ein Torpedo mit dem ganzen Flugzeug. Die MiG-21 explodierte in der Luft und er konnte sich nicht katapultieren. Die amerikanischen Piloten gingen nahe der Grenze an ihren Fallschirmen nieder und wurden dort von den alarmierten Einsatzkräften am Boden festgenommen.

Wir fragten Alexander Wasiljewitsch, warum Jelisejew nicht die 23mm Kanone eingesetzt hat, die zu jener Zeit bei der eingesetzten Variante der MiG-21 schon vorhanden war. An einigen Stellen findet man Hinweise darauf, dass die Waffe nach den ersten Schüssen versagt haben soll und die verantwortlichen Waffentechniker mit 10 bzw. 3 Jahren Haft bestraft worden währen. Ostanin antwortete, dass ihm darüber nichts bekannt ist.

Genauere Auskunft könnte das Band mit den Aufzeichnungen des Funkverkehrs Boden-Flugzeug geben, das lange Zeit im Leninzimmer des Funktechnischen Bataillons aufbewahrt wurde, danach lag es im Museum des 15. Korps der PWO. Nach dessen Umorganisation ist es dann verschwunden.

Der Titel „Held der Sowjetunion“ wurde Gennadij Jelisejew für damalige Verhältnisse relativ schnell verliehen – am 10. Dezember 1973, nur 10 Tage nach seinem Tod.«



Gennadi Nikolajewitsch Jelisejew
* 26.12.1937
+ 28.11.1973

EDIT (13.03.2010)
In der Fliegerrevue eXtra Nr. 27 vom 04.12.2009 heißt es u.a. zu obigen Zwischenfall, daß es »eine RF-4C und keine RF-4E war, geflogen von Major Shokouhnia. Auf dem Sitz des Radar Intercept Officers (RIO) saß mit Oberst John Saunders ein Angehöriger der U.S. AF. Beide konnten sich katapultieren und wurden 16 Tage später von den Sowjets – vermutlich im Austausch gegen eine über dem Iran niedergegangene Satelittenkassette – entlassen. Shokouhnia kam am 27.1.1982 ums Leben, als seine RF-4E von einer irakischen Mirage F.1EQ abgeschossen wurde, während Sanders nie mehr im Flugdienst auftauchte und sich bis heute über seine damalige Mission in Schweigen hüllte.«

Donnerstag, 20. November 2008

Chronik des Kalten Kriegs

In die Übersicht meines Webs: "Politische Ereignisse und fliegerische Zwischenfälle im Kalten Krieg - soweit bekannt und die DDR betreffend -" habe ich einige weitere Luftraumverletzungen eingefügt und die Tabelle - ebenso wie die "Chronik der LSK/LV" - etwas Übersichtlicher gestaltet.

Beide Webseiten stehe auch als PDF-Datei zun download zur Verfügung:

Dienstag, 18. November 2008

Najade gegen Völkerfreundschaft

Das Passagierschiff "Völkerfreundschaft" der DDR - Urlauberflotte kehrte im Frühjahr 1968 mit 499 Passagieren und der Besatzung (insg. rd. 700 Mann) aus Kuba zurück. Nicht ahnend, daß es bereits von Schiffen der Bundesmarine erwartet wurde. Auf die "Völkerfreundschaft" warteten die U-Boot-Jäger der Triton-Klasse, P 6113 "NAJADE" und P 6114 "TRITON".

Grund: Der Passagier Manfred Seumich (nach anderer Quelle: Semmich; die wahre Identität wird geheimgehalten), lt. zeitgenössischen BRD-Zeitungen: "Kraftfahrer aus Sachsen", hatte sich entschlossen, der DDR den Rücken zu kehren und bei der Passage des Fehrmarnbelt ins eiskalte Wasser zu springen. In Wirklichkeit handelte es sich um einen Ingenieur des "Wissenschaftlich Technischen Zentrums" (WTZ-18) Wolgast, der an der Entwicklung des LTS-Bootes 63.1 (Iltis) der Volksmarine maßgeblich beteiligt war, mithin ein mutmaßlicher Fall von Ausschleusung eines Spions. Es liegt allerdings im Bereich des Möglichen, daß jener Ingenieur tatsächlich gebürtiger Sachse und im Besitz einer Fahrerlaubnis war ;-)

Die Absicht, sich abzusetzen, kündigte er rechtzeitig den zuständigen Organen in der BRD an, so daß das Flottenkommando der Bundesmarine zwei Monate Zeit hatte, die Ausschleusung zusammen mit dem BND und der CIA vorzubereiten. Besonders heikel war die Operation, da bekannt war, daß sich ein Minenleg- und Räumschiff (MLR) der Volksmarine vom Typ "Krake" als Vorpostenschiff in der Nähe befand. Die Kommandanten der U-Boot-Jäger ließen daher für das unmittelbar beteilgte Personal Handfeuerwaffen klarhalten. Die Schiffe der Bundesmarine waren jeweils mit 65 Mann Besatzung, achtern einen doppelten 40-Milimeter-Geschütz und einem Arsenal aus Torpedos und Wasserbomben ausgestattet. Es wird angenommen, daß der CIA Herrn Seumich (Semmich) auf Kuba Fotos der U-Boot-Jäger sowie Seekarten und Material mit Flaggenzeichen zur Information übergab. Die Besatzung der "Najade" hatte gleich nach ihrem Auslaufen an zwei aufeinanderfolgenden Nächten "Mann über Bord" mit einer lebensgroßen Puppe geübt.

Als am 14. April 1968 die "Völkerfreundschaft" gegen 23.00 Uhr die verabredete Position erreicht hatte, gab Herr Seumich (Semmich) den wartenden Schiffen Blickzeichen und lies sich mit einem Seil aus einem Kajütenfenster etwa 15 Meter ins Wasser herab. Daraufhin nahmen die beiden U-Boot-Jäger die "Völkerfreundschaft" quasi in die Zange, sie liefen fast auf Parallelkurs. Die an Backbord befindliche "Najade" rammte mit rd. 22 Knoten - offenbar versehentlich - das Passagierschiff im Bereich der Spanten 41 bis 50 des A-Decks. Mittschiffs lagen zum Glück keine Kabinen, sondern das Schiffshospital, achtern lagen Umkleidekabinen und Sauna. Ein weiterer Glücksfall führte dazu, daß der Vorsteven des U-Boot-Jägers direkt auf einem Spant traf, was ein Eindringen in die Bordwand und damit einen größerer Schaden für Besatzung, Passagiere und Schiff verhinderte. Die an Steuerbord laufende "Triton" hatte offenbar den Auftrag, die Operation abzusichern.

Der "Najade" gelang bereits 6 Minuten nach der Kollision die Bergung des Mannes aus dem 4,8° C kalten Wasser. Der geborgene Mann wird mit etwa Mitte dreißig, mittelgroß und untersetzt beschrieben. Es kam zu keinen Handlungen des MLR - Vorpostenschiffes der Volksmarine. Die "Völkerfreundschaft" lief beschädigt in Warnemünde ein. Die "Najade" kehrte mit leichten Schäden am Vorschiff und beschädigten Ankergeschirr in den Marinehafen Kiel zurück. Manfred Seumich (Semmich) begann unverletzt seinen Aufenthalt in der BRD in einem Durchgangslager und vermutlich in den Armen der interessierten Geheimdienste. Angeblich soll er "10 Jahre später" in die DDR zurückgekehrt sein.

Das Außenministerium der DDR brachte einen offiziellen Protest gegen die Bundesregierung vor. Es bezeichnete die Handlungen des Bundesmarine als einen "Akt der Piratarie" und forderte Schadensersatz. Erst danach sah sich das Flottenkommando in Flensburg - Meierwik genötigt, den Vorfall als solchen bekanntzugeben. Darüberhinaus verhängte das Bundesministerium der Verteidigung eine Nachrichtensperre über die zuständigen Marinekommandos in Schleswig - Holstein. Die "Najade" mußte wieder auslaufen und wurde tagelang in der Geltinger Bucht verborgen. Die bundesdeutsche Presse wurde mit verharmlosenden Nachrichten alá "Geschrammter Dampfer" gefüttert. Erst Ende der 1990er wurden nähere Einzelheiten lokal der Öffentlichkeit bekanntgemacht, so im Flensburger Tageblatt vom 04.03.1998.

Der entstandene Schaden an der MS "Völkerfreundschaft" wurde vom Bundesministerium für Verteidigung beglichen. Der Kommandant der "Najade" soll 25 Jahre später dazu geäußert haben: "Die Schuld lag eindeutig bei mir. Die VÖLKERFREUNDSCHAFT zog einen ganz normalen friedlichen Kurs heimwärts, und diese Kollision muß unter Seeleuten als sehr unseemännisch gewertet werden".

Fazit: Bei "Najade gegen Völkerfreundschaft" handelt es deutlich mehr um eine "James Bond"-, als eine Republikflucht - Geschichte ... und sie war kreuzgefährlich!

Anmerkung: Da die Dokumente zu dem Zwischenfall m.W. weiterhin nicht freigegeben sind, habe ich - angeregt durch einen Gästebucheintrag bei mir - aus den unten angeführten Weblinks und Literatur die m.E. wahrscheinlichste Variante des Ablaufs zusammengetragen:
Wunderschön das Märchen, welches den bundesdeutschen Zeitungsleser aufgetischt wurde: »Die "Najade" und ein Schwesterboot, die "Triton", liefen auf einer routinemäßigen Patrouillenfahrt durch den Femarnbelt ... Von der Brücke der "Najade" aus wurden Lichtzeichen beobachtet, ... Ein schlanker [sic! :-D) Mann zwängte sich durch das Fenster und ließ sich an einer Leine so weit er konnte nach unten herunter, dann sprang er ins Meer. Das Torpedofangboot drehte sofort hart Steuerbord, um den im Wasser schwimmenden Flüchtling nicht aus den Augen zu verlieren.« "Hamburger Abendblatt" Nr. 89 vom 16.04.1968, Seite 8 (Link zum Original als PDF-Datei)

Da schießen mir doch glatt Tränen der Rührung in die Augen, wenn ich das lese ... zum Glück gibt es heute den Vortrag auf der 45. Historische Tagung der Flotte 2005 ... hoffentlich bekommt der Oberleutnant der bundesdeutschen Marine nicht noch Schwierigkeiten, ob seiner Ehrlichkeit.

Die "abgeschnittene Nase" der Najade in der Werft. Das Foto machte Obergefreiter "Kalli", der zu diesem Zeitpunkt als Rudergänger auf der "Najade" am Ruder stand. Er stellte es mir dankeswerterweise zur Verfügung, obwohl er eine etwas andere Sicht der Dinge hat:

P.S.
Die "Völkerfreundschaft" sorgte bereits 1962 international für Aufsehen: Hin und wieder läuft auf den Nachrichtensendern die Doku "Die Nervenprobe - Die Kuba-Krise 1962". Durch diese Dokumentation durfte ich erfahren, das unter den Schiffen, die Kuba nach Verhängung der "Quarantäne" (sprich: Blockade) anliefen, auch die "Völkerfreundschaft" war. Obwohl seitens der USA gedroht wurde, alle Schiffe notfalls unter Waffeneinsatz zu stoppen, drehten nur die Waffentransporter bei und die anderen, wie die "Völkerfreundschaft", fuhren weiter. Die Passagiere wußten Bescheid und einer, Willi Schäfer, machte sogar Amateuraufnahmen der US-Kriegsschiffe. Der Urlaub verlief ansonsten normal.

Nahe dem Feuerschiff am Fehmarnbelt kam es zu einem weiteren Zwischenfall am 21. Januar 1983. Das MS "Völkerfreundschaft" befand sich auf der Überfahrt von Göteborg nach Rostock und das U-Boot der Bundesmarine "U 26" auf dem Rückmarsch - von der Tauchausbildung östlich der Insel Bornholm - zum Stützpunkt Kiel, als es zur Kollision kommt. Das U-Boot fuhr im aufgetauchten Zustand und führte alle Lichter, allerdings ohne das vorgeschriebene zusätzliche Signallicht und ohne Radargerät. Wegen überkommender Gischt fuhr es zudem ohne Turmbesatzung (Seewache auf der Brücke). Ursächlich für die Kollision war das Verhalten der aufgetaucht fahrenden "U 26", welche gegenüber der "Völkerfreundschaft" ausweichpflichtig war. Der Kommandant von U 26 musste 2.000 DM Geldbuße an die DGzRS zahlen. Gegenüber der Kollision vom 14.04.1968 handelte es sich hier unstrittig um ein seemännisches Fehlverhalten.

Das Ausschleusen von DDR - Bürgern über Urlauber - Schiffe scheint ein nicht seltenes Verfahren gewesen sein. Lt. einem Artikel der Badischen Zeitung vom 31. Oktober 2009 wurde Herr Klaus Heidlinger bei seinem Sprung aus der "Fritz Heckert" am 21. Juni 1965 von "einen Onkel"^^^dem Bundesgrenzschutz unterstützt: »Ein Onkel Klaus Heidingers aus Westdeutschland half, er hatte die richtigen Verbindungen und kam zweimal nach Berlin. Bei Treffen im Ostteil der Stadt wurde alles abgesprochen. Ein Schnellboot des Bundesgrenzschutzes sollte zum vereinbarten Zeitpunkt auf Höhe eines Feuerschiffs im Fehmarnbelt warten. Der Onkel brachte auch Seekarten mit, ... Über ein Netz kletterte Heidinger in das rettende Boot, bekam Kaffee, Bundeswehrklamotten und war zufrieden.«

(letztes update: 16. Dezember 2010)

Sonntag, 16. November 2008

Gästebuch IV

Gästebuch, Part I
Gästebuch, Part II
Gästebuch, Part III

Inzwischen ist der (fast) schlimmste Fall doch eingetreten: Mein seit 1999 sehr zuverlässige und kostenloser Gästebuch - Anbieter hat alte Einträge von mir Ende 2008 gelöscht und die Anzahl der maximalen Einträge nach unten limitiert.

Offenbar verlief die Löschung weder einheitlich noch chronologisch. Auch die Nummerierung geriet wohl durcheinander. Bitte bei Bezug auf Gästebuch - Einträge immer Datum und Name angeben! Sollte wider Erwarten Dein Eintrag verloren gegangen sein (sowohl im aktuellen Gästebuch, als auch im Archiv ....... trage Dich Bitte noch einmal ein! Danke.

Bis ich hier durchsehe, besteht für Dich die Möglichkeit Dir die letzten Einträge im Gästebuch anzusehen oder die älteren Einträge in meinem Archiv (1999 - 2007). Ein Neueintrag in Gästebuch müßte sowohl über das aktuelle Gästebuch als auch die Archiv-Seiten gehen!

Ostalgie

Die Interpretation der Vergangenheit ist maßgeblich von den Bedürfnissen der Gegenwart bestimmt - jeder neue Glaube macht aus den alten Göttern böse Dämonen.

Positiv betrachtet, schreiben jetzt DDR - Freunde, ihre Hasser und die (Etappen-) Sieger die DDR - Geschichte und irgendwo in der Mitte liegt die Wahrheit, die jeder einzelne selbst erkennen kann.

Das setzt allerdings voraus: Gleiche Marktmacht!

Folglich setzt sich die Sichtweise der Sieger durch. Die Sieger schreiben wie immer die Geschichte und gehen über andere Sichtweisen wie einen Fliegenschi* hinweg. Angelehnt an einen angeblichen Napoleon - Spruch: "Geschichte ist die Lüge, auf die sich die Herrschenden geeinigt haben".

ABER, die erstmals weltweite Einführung von "Manchester" unter dem Label "Globalisierung", führt zumindest im Beitrittsgebiet zu einer positiven Rückbesinnung auf die DDR, verstärkt durch die unvermeidliche Nostalgie.

Zwangsläufig sind andere Sichtweisen am "Markt" nicht chancenlos :-)

Faktenauswahl, objektiv und ergebnisoffen

Ich habe verblüfft festgestellt, daß Einige bei meinem Beitrag "NVA-Historie" bereits mit den Begriffen Schwierigkeiten haben. Anbei der Versuch einer Erläuterung:

* "Faktenauswahl"
Annahme: Zu einem bestimmten Thema liegen einige (unstritige) Fakten vor. Nun stehe ich vor der "Qual der Wahl", welche Fakten sind erwähnenswert, welche sind wesentlich? Zur Verdeutlichung folgendes Beispiel:

Ich würde für jeden Kalendertag bis zu fünf Ereignisse auslisten wollen, die an diesem Tag in der NVA passiert sind.

Tag 1
Es sind - auch nach Nachforschung - nur drei Ereignisse bekannt.
=> ich und jeder andere schreibt das auf, was er hat, d.h. die erwähnten drei Ereignisse.
Tag 2
Es sind 25 Ereignisse bekannt, darunter fünf Fahnenfluchten bzw. EK-Exzesse.
=> Was wählt der "Mainstream" aus? Logo .... vier Fahnenfluchten bzw. EK-Exzesse und eine Ordensverleihung an Armeegeneral Hoffmann, wegen der "Objektivität".
=> Was sollte ausgewählt werden? Logo ... vier sonstige Ereignisse und eine Fahnenflucht.
etc.

Das ist Faktenauswahl. Übrigens, bei jeder Tageszeitung Alltag. Natürlich lebt jede Information vom Vergleich. Was nützt mir die Information, daß die BRD rd. 500 Mrd. EUR für die notleidenden Banker zur Verfügung stellt, wenn ich nicht weiß, daß das knapp einem Viertel ihres jährlichen Bruttoinlandproduktes ist!? Wer kann sich schon diesen riesigen Geldbetrag vorstellen? Folglich ist es angemessen und notwendig im o.g. Beispiel auf die Fahnenfluchten in anderen Streitkräften zu verweisen, wie von mir hier geschehen. Der Vergleich dient dem Einordnen und dem "ins richtige Licht" rücken.

* "Objektivität"
Das "geniale" besteht darin, das dieser Begriff - von denen die sie einfordern - regelmäßig nicht praxistauglich definiert wird. Ich kann nur vermuten, daß damit eine "ausgewogene" Darstellung von einem "neutralen" Standpunkt aus gemeint ist.

Jetzt frage ich mich, wer ist wirklich "neutral"? Jeder ist von seiner Herkunft, seiner Erfahrung, Ausbildung und finanziellen Mitteln sowie sozialen Status geprägt. Zu guter Letzt bestimmt auch der der (die Darstellung) bestellt, die "Musik". Vielleicht kann in 100 Jahren ein Chinese die NVA-Historie einigermaßen neutral darstellen, aber niemand heute.

Was bedeutet "ausgewogen"? Soll ich zu jedem positiven Fakt einen negativen Fakt stellen? Oder besser noch wichten, etwa: 80% war gut, 20% schlecht, ergo müssen die Fakten entsprechend verteilt werden? Wer bestimmt was gut oder schlecht war? Nach welchen Kriterien? Zumal, viele Sachverhalte sind so komplex, daß sie nicht nur gut oder nur schlecht waren (sind)! Selbst die viel geschmähte EK-Bewegung hatte in Bezug auf Gefechtsbereitschaft und als "Lernpatenschaft" gute Seiten und war höchst unterschiedlich ausgeprägt.

* "ergebnisoffen"
Auch hier, was soll das heißen: Ein wildes Drauflosforschen, Aufschreiben? Doch wohl nicht ... jeder Mensch und vor allem Wissenschaftler haben zu Beginn ihrer Arbeit Hypothesen, Thesen oder Theorien die sie mit ihrer Arbeit belegen, begründen bzw. beweisen wollen.

Wenn "ergebnisoffen" lediglich heißen soll, daß ich bereit bin, meine Hypothesen, Thesen oder Theorien entsprechend dem Arbeitsergebnis zu ändern bzw. anzupassen .... dann ist das m.E. selbstverständlich und bedarf keiner gesonderten Erwähnung.

=> Kurz
Solange Forderungen nach "Fakten, Objektivtät und vor allem Ergebnisoffenheit" nicht als pure Phrase daherkommen, sondern im konkreten definiert ist (s.o.), ist alles in Ordnung.

Samstag, 15. November 2008

NVA - Historie

In einem Forum schrieb dieser Tage jemand: "... es ging mal wieder um die Frage, wollen wir die Geschichte der NVA faktengestützt, objektiv und vor allem ergebnisoffen betrachten oder wollen wir eine geschönte NVA-Historie, eigentlich auf dem offiziellen Stand von 1989, für alle Ewigkeit zementieren?"

Ich halte das Zitierte der Diskussion wert ist, daher ein paar Anmerkungen dazu: Jeder sollte sich klar sein, daß die Beschäftigung mit der Vergangenheit niemals aus Selbstzweck, sondern stets aus Bedürfnissen der Gegenwart heraus erfolgt! Das es in diesem Bereich keine Objektivität, bestenfalls Intersubjektivität (Summe aus dem, was alle sagen), gibt, nöchte ich nur am Rande erwähnen. Mithin verbleiben für die Erstellung einer "NVA-Historie" folgende Fragen:

a) Welche Fakten wähle ich aus?
b) Welches Bedürfnis der Gegenwart befriedige ich damit?

Zu a)
Ich stelle erst einmal dar, das was ich weiß. Mehr geht logischerweise nicht.

Ergänzende Negativabgrenzung: Heutzutage erfolgt die Faktenauswahl zum Thema überwiegend wie folgt: Stasi, Grenztote, EK-Bewegung, "Schwedt" und vergleichbare Fakten, die geeignet sind, die NVA heute ins "falsche Licht" zu rücken. Ziel müßte es demnach sein, darüber hinausgehende Fakten zu sammeln und darzustellen! Alles was die Darstellung des Mainstreams lediglich ergänzt oder diesbezüglich erweitert ist langweilig ("tausendmal gesehn") und - zumindestens in meinen Augen - schäbig. Das bedeutet nicht, daß diese Aspekte ausgeblendet werden sollten, sie dürfen auch nicht ausgeblendet werden, sollten aber im richtigen Zusammenhang und Vergleich geschildert werden, kurz: "Ins rechte Licht" gesetzt werden, vgl. meine EK- oder Schwedt-Seiten.

Zu b)
Ich stelle bei vielen Menschen den Wunsch auf eine positive Rückbesinnung fest.

Diese Menschen haben eine gute Erinnerung an ihre Jugend, zu der auch die NVA gehört. Je mehr Zeit vergeht, um so positiver wird zudem die Erinnerung, das ist nunmal so. Dieses Bedürfnis können und wollen die BRD - Medien nicht befriedigen. Was liegt näher, als diese "Marktlücke" zu besetzen?! .... Zu der "Objektivität" noch mal kurz: Selbst aus meinen Seiten gelingt es immer wieder Interessierten, nur negative Fakten herauszulesen ... damit muß man leben. Diese Menschen wollen nicht wissen, da sie sich sonst gegen den Mainstream stellen müßten und das ist anstrengender als nur mitzuschwimmen.

Ich wiederhole mich sicherheitshalber noch einmal:
Ziel einer heutigen NVA-Historie müßte es sein, über den Mainstream hinausgehende Fakten zu sammeln und darzustellen! Zusätzlich, die Mainstreamdarstellung ins richtige "Licht" zu stellen. Wenn dabei tatsächlich der "offiziellen Stand von 1989" herauskommen sollte, umso besser ... will sagen, dann hätten wir nichts falsches gelernt und wären heute in der Lage, dies mit mehr Fakten zu untersetzen.

Wie sagte eben Captain Jean-Luc Picard im TV: "Wenn man uns schon verdammen will, soll man uns für das verdammen, was wir wirklich sind!"

Siehe auch:
http://ddr-luftwaffe.blogspot.com/2008/09/sammelbnde-und-die-nva.html
http://ddr-luftwaffe.blogspot.com/2008/08/offizier-diplomat-und-aufklrer-der-nva.html
http://ddr-luftwaffe.blogspot.com/2008/02/parallel-history-project.html
http://ddr-luftwaffe.blogspot.com/2008/06/merksprche.html

NVA-Filme für DVD-Player

Im Breucom - Onlineshop sind unkommentierte NVA - Ausbildungs- und Werbefilme auf DVD erhältlich:
http://www.breucom.de/shop/index.php/cat/c43_NVA-Filme-fuer-DVD-Player.html

Das sind im einzelnen die Video - DVDs:

Zu der DVD "Luftstreitkräfte der NVA" heißt es dort: "Video - DVD, Ländercode 2 (Europa-PAL); Bildformat 4:3; 118 Minuten ISBN: 978-3-940433-06-0 (auch über jede Buchhandlung bestellbar)

„Kühne, entschlossene Flieger“ und stolze Piloten, sie waren Meister ihre MiG´s, ihrer Mi-Kampfhubschrauber und sie beherrschten die ihnen anvertraute Waffentechnik wie kein anderer. Erleben Sie die Luftstreitkräfte noch einmal in mitreißenden Filmen des Armeefilmstudios der NVA: Piloten in der täglichen Ausbildung, bei Wartung und Vorbereitung, beim Einzelflug oder in der Formation, bei der Luftbetankung oder im Manöver. Höchste Sorgfalt, Präzision und schnelle Einsatzfähigkeit gehörte zum Alltag. Lassen Sie sich von den MiG-Flugzeugen oder Mi-Hubschraubern faszinieren. Technik, die noch heute ihren weltweiten guten Ruf besitzt. Auch fernab der Sicherung des Luftraums war auf sie Verlass. Zu den herausragenden Piloten zählt auch Sigmund Jähn, den Sie in einem längeren Film im Weltall erleben können."

Die DVD beinhaltet:
"Alarm", "Luftbetankung", "Interkosmos", "Kampfhubschrauber", "Kampfflieger", "Unsere Mi", "Ich fliege, und das macht mich stolz", "Unsere MiG", "Hubschrauberführer", "Zwei Kampfflieger" und letztendlich "Pflugschare".

Der Preis je DVD beträgt 19,95 EUR zzgl. Versandkosten. Eine DVD kostet demnach insgesamt 21,45 EUR. Der Breucom-Verlag ist bereits in der Vergangenheit mit den PC - DVDs "Damals in der NVA" positiv in Erscheinung getreten. Wer lieber bei Amazon.de bestellt, kann das natürlich auch tun:

Mittwoch, 12. November 2008

Gesucht: Klaus Bernhart, LSK/LV

Folgende E-Mail habe ich kurzfristig von Cornelia erhalten:

"Hallo,
aus Anlaß 40-jährigen Schultreffen, A68 BBS des WBK Gera, suchen wir dringend Klaus Bernhart später Jetpilot in der NVA.

Vielleicht kann Kontakt auf diesem Wege hergestellt werden? Termin ist der 29.11.2008 in Gera!"

Kontakt bitte per E-Mail: Casipolis@web.de
Telefonnummer kann bei mir erfragt werden.

Dienstag, 11. November 2008

Abschuß einer US-Spionagemaschine über der DDR

Ein ist phantastisch, was sich im Laufe der Zeit noch für Informationen findet! Erst war es nur eine kurze Notiz in meiner LSK/LV - Chronik, dann ein Artikel auf einer extra Seite und nun mußte ich sogar eine Unterseite für den Bericht von Ulrich Huse anlegen: "Die Ortung der RB-66 am 10.März 1964 durch die FuMS P-10M der FuTK-290 (Altensalzwedel) – Zeitzeugenbericht" ... einfach nur toll!

AUSZUG
»Inzwischen setzte der Luftraumverletzer den Flug in Richtung Berlin (West) fort und änderte die Flughöhe auf 085 (8.500m). Da ich am Sichtgerät den Flug genau verfolgte und auf die exakte Darstellung auf der Aufklärungskarte achtete, regelmäßig also auch die Kennungsabfrage betätigte, bemerkte ich Kennungssignale im rückwärtigen Raum, also Jagdflugzeuge mit Kennung, die sich mit hoher Geschwindigkeit dem Luftraumverletzer näherten. Nach der Annäherung der Eigenen an den Luftraumverletzer setzte nun der Luftkampf ein, den wir auf dem Sichtgerät nicht exakt verfolgen konnten. Wir meldeten das Signal“ Zielvereinigung“, denn das Auflösevermögen der FuMS P-10M lässt eine genauere Koordinatenbestimmung im Raum des Luftkampfes nicht zu. Erkannt und gemeldet wurde auf alle Fälle das Kursmanöver des Luftraumverletzers und auch die Manöver der Eigenen. Etwa 17.00 Uhr MOZ erfolgte der Rückflug der „Eigenen“ in südöstlicher Richtung. Da wir kein Funkmesszielzeichen vom Luftraumverletzer mehr auf dem Sichtgerät feststellten, meldeten wir den Luftraumverletzer ab.«

Danke an alle, so Jan, André, radist, Hermann, Matze, Uwe, Madelt und nun Ulrich!
http://home.snafu.de/veith/berichtRB.htm

Sonntag, 2. November 2008

Ground Zero - mitten in Berlin

Ground Zero - mitten in Berlin ... unglaublich! Ich war auf einiges vorbereitet, aber daß der Palast der Republik heute, am 2. November 2008, so aussieht, hätte ich nicht erwartet. Rechts siehst Du den Ort aus besseren Tagen (Foto: Wikipedia), in dem nicht nur das DDR-Parlament, die Volkskammer, tagte, sondern auch wo ich bei jedem Berlin - Besuch gegessen habe, an einer Bar saß oder einfach nur geguggt habe.

Anbei ein Überlick mit einem Video-Clip:

Tja, erst sind die frisch intronisierten Übergangs-Abgeodneten wegen "Asbest" an einem anderen Ort mit Asbest umgezogen, dann wurde der Palast aufwendig asbestsaniert und nun schlußendlich abgerissen. Hier noch bei einer Zwischennutzung im Juni 2004:


Und heute sieht das Ganze so aus, ein "Rundgang" ..... (alle Fotos lassen sich mit einen daraufklicken vergrößern):


Samstag, 1. November 2008

Bankenkrise - Das Geld ist nicht weg, nur woanders

Ok, ich gebe zu: Ich habe ab einem bestimmten Zeitpunkt die Zusicherung der Staaten gegenüber den Banken / Bankern nicht mehr verfolgt. Die Summe von 3,2 Billionen EUR (3.223.200.000.000,00 €) die beigefügte Tabelle zum Stichtag 13. Oktober 2008 ausweist, ist sowieso aberwitzig hoch. Zumal sich die Beträge unterschiedlich zusammensetzen und in Anspruch genommen werden dürften. Da kommt es auf ein paar Billionen mehr oder weniger nicht an.

Zum Vergleich, das nominale BIP (d.h. ohne Inflationsbereinigung) betrug 2007 weltweit "lediglich" rd. 39,6 Billionen EUR, davon in der BRD (die 0,47 Billionen für die Banken bereithält) 2,4 Billionen EUR. Damit garantiert allein die BRD mit knapp einem Viertel ihres jährlichen Bruttoinlandproduktes für das Mißmanagement der Banken!

Aber nun zum eigentlichen: Wo wandert das Geld hin?

Auskunft gibt erstaunlicherweise die Financial Times Deutschland bzw. Washington Post in einem Artikel vom 31. Oktober 2008: »Insgesamt erhielten bisher 33 Banken finanzielle Unterstützung vom Staat. Zusammengenommen planen die Institute, im Quartal 7 Mrd. $ an Dividendenauszuzahlen, schreibt die "Washington Post". Nach Berechnungen derTageszeitung wandern in den ersten drei Jahren der Stützungsaktion damit 52 Prozent der Staatsgelder auf das Konto der Anteilseigner ... Die WSJ-Hochrechnungen verstärken Ängste, dass die finanziellen Hilfen des Staates nicht zur Stärkung der Bilanzen und zur Kreditvergabe an Unternehmen verwendet werden, sondern in die Taschen der Top-Manager und der Aktionäre wandern.«

Noch einmal: 52 Prozent der Staatsgelder wandern in den USA in die Taschen der Top-Manager und der Aktionäre.

Und das schreibt nicht die "junge welt", sondern ein Blatt des Monopolkapitals. Es gibt kein Grund zur Annahme, das sehe in der BRD besser aus.

Wie meint die Sächsische Zeitung so nett: »Nach Darstellung der Bundesregierung sind die Großbanken nun doch bereit, das 500-Milliarden-Euro Rettungspaket zu nutzen. Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD): „In den nächsten vier bis fünf Tagen wird es eine ganze Reihe von Instituten geben, die die Hilfe in Anspruch nehmen werden.“ ... Erster Antragsteller unter Deutschlands Privatbanken auf Staatshilfen war am Mittwoch die Münchner Hypo Real Estate. Von den öffentlich-rechtlichen Geldhäusern begab sich bislang die Bayerische Landesbank unter den Rettungsschirm. Als Nächstes soll die Westdeutsche Landesbank folgen.« Na, da bin ich aber froh :-(

Selbstverständlich weckt das Begehrlichkeiten: »Mit einem Konjunkturpaket will die SPD der deutschen Wirtschaft helfen. Fördermaßnahmen und Steuervergünstigungen sollen Wachstumseffekte ...« bla, bla, bla.

Links:
http://www.radio-utopie.de/2008/10/13/was-die-sogenannte-boersenkrise-uns-buerger-kostet/ http://tagesschau.sf.tv/nachrichten/archiv/2008/10/13/wirtschaft/bisherige_staatliche_hilfsmassnahmen http://www.jungewelt.de/2008/10-14/009.php http://www.heise.de/tp/blogs/8/117317 http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,584814,00.html http://www.ftd.de/unternehmen/finanzdienstleister/:Gerettete-US-Banken-40-Mrd-Dollar-f%FCr-das-Top-Management/433167.html http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=1982551 http://www.dw-world.de/dw/article/0,2144,3756930,00.html


update (03.07.2010)
Ich habe leider nicht nachgehalten, in welche Taschen die Milliarden gewandert sind. Nun da "wir" sparen und die nächste Umatzsteuererhöhung medial vorbereitet wird, eine schöne und knackige Zusammenfassung voon den Nachdenkseiten. Hier werden zwar nicht die Herren und Damen persönlich, aber deren Firmen genannt .... noch ohne Mövenpick:

»Wirklich phantastisch ist, wie mit dem gesamten Lügengebäude über die angeblich sonderlich erfolgreiche deutsche Spar-Linie vergessen gemacht wird, wie tief wir eigentlich im Sumpf stecken und wer die eigentlichen Schuldenmacher sind – nicht das lächerlich kleine Konjunkturpaket sondern: der Rettungsschirm von 480 Milliarden nämlich, die Zahlung von schon über 80 Milliarden an eine einzige Bank, die HRE, die Zahlung von 18,2 an die Commerzbank, die Verscherbelung der Postbank an die Deutsche Bank, die Zahlung von 8 Milliarden an die IKB usw.usw. Es wird damit auch vergessen gemacht, dass die deutschen Banken tiefer im Schlamm stecken als z.B. die spanischen Banken. Und dass in ihren Büchern Risiken schlummern, die nur deshalb nicht auffliegen, weil sie ihre Forderungen überbewerten dürfen.«

http://www.nachdenkseiten.de/?p=6012 (Hervorhebung von mir)