Wir werden alle älter und darum hören wir zum Abendbrot im Radio gern "endlich deutsche Hits", was auch Nachrichtensendungen mit einschließt. Nachrichten hört man in der BRD aber nicht mehr ungestraft.
Eine Meldung lautete heute Abend sinngemäß, daß nun in der Ukraine erstmals Holocaust - Gedenkstätten errichtet würden, gleich fünf.
Nanu, Nazis die Holocaust-Gedenkstätten errichten, statt sie zu schänden? Und, ausgerechnet in einer ehemalige Sowjetrepublik, soll es keine Stätten des Gedenkens geben, nicht zuletzt weil dort die Bandera-Leute gegen ihre jüdischen Mitmenschen gewütet haben?!
Also, als erste Anlaufstelle ist Wikipedia immer gut. Siehe da: Für die Ukraine werden sogar 25 Gedenkstätten für die Opfer des Faschismus, der hier natürlich "Nationalsozialismus" heißt, aufgelistet. So die Denkmale zur Erinnerung an die ermordeten Juden in Kertsch, Kamjanez-Podilskyj, Mohyliw-Podilskyj. Natürlich fehlt auch die Denkmalanlage Babyn Jar nicht in der Aufzählung.
Was soll die Meldung?
Das Geheimnis lüftet mir der Deutschlandfunk, wenn auch etwas verquast. So behauptet auch er fälschlicherweise: "Erst jetzt beginnt man in der Ukraine mit der Aufarbeitung des Holocaust." Immerhin erfahre ich, daß am 29.06.2015 tatsächlich "in der Nähe von Lemberg, genau in Rava Ruska und Kysylyn sowie morgen in Ostroschets, Bachiv und Prochid insgesamt fünf Gedenkstätten eröffnet" wurden. Offenbar fünf weitere.
Und wer bezahlte die Errichtung der Gedenkstätten? Die ukrainische Regierung?
Mitnichten: "Bislang erfolgt die Finanzierung durch die Bundesregierung: Sie gab 1,3 Millionen Euro". Aber, das stört Geoffrey Pyatt, den US-Botschafter in Kiew (quais der direkte Vorgesetzte der Putschisten-Regierung), nicht, wenn er meint: "Wenn die Ukraine jetzt beginnt, die Massengräber kenntlich macht, nimmt sie ihre historische Mitverantwortung wahr" ... ja, meine ich, wenn sie mal begönne.
Foto: Wikipedia