Dienstag, 25. Dezember 2012

C-Waffeneinsatz in Syrien?


Und "ewig grüßt das Giftgas":

»Syrische Rebellen haben berichtet, dass bei Kämpfen in der Stadt Homs Giftgas eingesetzt worden ist. Bei dem Angriff der Regierungstruppen seien sechs Rebellen gestorben. Sie hatten ein geruchloses Gas und weißen Rauch eingeatmet, so die Berichte der Rebellen ... Beobachter Rami Abdel Rahman äußerte, dass eine verbotene chemische Waffe eingesetzt worden sei.«
http://www.shortnews.de/id/1001208/syrien-giftgaseinsatz-in-homs-aktivisten-berichten-von-geruchlosem-rauch
http://www.stern.de/news2/aktuell/syrien-setzte-angeblich-bomben-mit-toedlichem-gas-ein-1946678.html

Nach Informationen der offenbar nicht regierungsfreundlichen "Gesellschaft der Syrischen Amerikanischen" Medizin (Syrian American Medical Society) hätte der Einsatz von 3-Chinuklidinylbenzylat (auch als "Agent-15", QNB oder "BZ", Benzilsäureester, bezeichnet) zum Tod der 6 Anhänger der Bewaffneten Opposition geführt. Ein "Problem" ist nun wohl, daß dieses Gas sich nicht im Arsenal der Regierungstruppen befinden soll, aber angeblich leicht herzustellen sei. Wenn die Meldung überhaupt stimmen sollte, nicht daß der "Bewaffneten Opposition" ihre eigene Chemiebude um die Ohren geflogen ist?! Siehe auch:
http://www.businessinsider.com/agent-15-chemical-weapon-used-in-syria-2012-12
http://sams-usa.net/syrians-get-guide-to-chemical-weapons-preparation/

Übrigens, die USA sollen "BZ" in Vietnam eingesetzt haben. Ihre Bestände an BZ wären 1990 vernichtet worden.

Interessant: Der israelische stellvertretende Ministerpräsident Mosche Jaalon zweifelt den C-Waffen-Einsatz an. Nach »derzeitiger Lage gebe es keine Bestätigung oder Beweise, dass die Führung in Damaskus auf die Waffen zurückgreife « denn die »Opposition habe ein Interesse an einem internationalen Militäreinsatz«.
http://www.n-tv.de/politik/Israel-Keine-Beweise-fuer-Giftgas-article9857971.html

Grüsse & eine Geschichte aus Sanitz
























 


Zum Weihnachtsfest wünschen wir allen Ehemaligen & Interessierten der FRT und insbesondere der 43.FRBr alles Gute, für das neue Jahr Gesundheit und Kraft!

Und da auch die Freude nicht fehlen darf und Geschichtenerzählen zur Weihnachtszeit Tradition hat, anbei eine kleine Geschichte aus Sanitz ...

Geschichte zur Anfertigung der Truppenfahne, Sanitz, August 2012
Es ist eine von vielen Geschichten „am Rande“ der Vorbereitungen zur Ausstellung "50 Jahre Garnisonsort Sanitz". Mit Spenden und Eigenmitteln gelang es uns noch kurz vor Ultimo bei einer Firma in Bayern eine Kopie der Truppenfahne des FRR-18/43.FRBr zu bestellen. Anfang August 2012 erhielten wir einen Anruf des Firmeninhabers, der uns ganz aufgeregt mitteilte, dass die Fahne zwar auslieferungsbereit sei, er jedoch erst jetzt das Emblem auf der Fahne gesehen hätte-ein DDR-Emblem! Sei denn das rechtlich abgesichert, wofür werde die Fahne genutzt, wird mit der Fahne vielleicht noch marschiert usw. Nach Überwindung dieser Überraschung dann unsere Gegenfrage am Telefon, wieso denn diese Aufregung, ob das DDR-Emblem in Bayern ein verbotenes Symbol sei … 

Wir berichteten unserem Gesprächspartner von der Ausstellung, u.a. auch von dem Mitorganisator Bundeswehr am Standort und mussten dann bei den anschließenden Nachfragen oft nur noch lachen. Wer hätte das gedacht, 22 Jahre nach dem Beitritt der DDR und der Wiedervereinigung Deutschlands … Wir entschlossen uns, die Broschüre mit den Grußworten u.a. vom Bürgermeister, dem Kommandeur der FlaRakGrp 21 sowie die Visitenkarte als Projektleiterin der Ausstellung umgehend per Post Richtung Bayern abzuschicken. Nach zwei Tagen erreichte uns folgende e-mail: 

„  ... schönen Dank für Ihren Brief und Danke auch für Ihre Geduld mit mir, ich habe am Telefon schon  bemerkt, das Sie erstaunt gewesen sind über meine Fragen … Aber nachdem „DDR jetzt Geschichte“ ist und wir nicht juristisch fest im Sattel sitzen, deshalb dieses Telefonat. Sie entschuldigen bitte. Inzwischen habe ich auch Ihre Unterlagen einmal angesehen, die Sie mir daraufhin eingereicht haben. 

Wirklich sehr sehenswert und Danke für die Einladung, aber wir sind doch zu weit entfernt für die Besichtigung der Ausstellung. Ich denke, die Fahne haben Sie inzwischen erhalten und freue mich, wenn alles, was wir sonst so angefertigt auch wirklich gut angekommen ist. Bis später vielleicht mal,
Ihr „Fahnenmacher“  aus Bayern … „


Wir werden dieses Telefonat  nie vergessen-es hat sich irgendwie eingeprägt. Bereits während des Geprächs war uns natürlich bewusst, dass der Hersteller von Traditionsfahnen usw. in seiner bisherigen Geschäftstätigkeit mit manchen Gedankengut & Symbolen, nicht nur mit „rechten“ Dingen, konfrontiert wurde bzw. wird und er dafür eine Verantwortung incl. Risiko trägt. Nur im Zusammenhang mit unserem Auftrag zur Anfertigung dieser Fahne hatten wir damit überhaupt nicht gerechnet … Nach der Ausstellung haben wir uns beim "Fahnenmacher" gemeldet, über die Ausstellung & die Fahne berichtet. Über die Antwort haben wir uns gefreut:
  

" ... komisch, ich habe Sie auch nicht vergessen ... Sie haben mir ja auch sehr schöne Drucke der Einladungskarten und Festschriften schon vor vielen Wochen eingereicht, dafür im Nachhinein schönen Dank, neugierig habe ich herumgeblättert.Wir finden es auch sehr wichtig in unserer Zeit, das Bilddokumentationen + Ausstellungen, so wie Sie es gemacht haben, einfach zum Alltag dazu gehört. Man vergisst einfach alles sonst zu schnell.
Wir freuen uns für Sie, wenn die Ausstellung bei der Bevölkerung so gut angekommen ist und Anreize bei anderen vielleicht früheren Standorten der NVA auch nicht vergessen wird und möglicherweise in einer ähnlichen Aufmachung Öffentlich gemacht wird. 

Nochmals schönen Dank für die vielen Bilder + Dokumentationen, ich werde diese gelegentlich in einer ruhigen Stunde mal durchlesen, das ist auch eine sogenannte Aufarbeitung der Geschichte, die wenn auch weit weg aus Bayern, hochinteressant ist. Dass ich bei Ihnen einen so bleibenden Eindruck mit meinem damaligen Telefonat ausgelöst habe, damit konnte ich wirklich nicht rechnen. Ihnen schöne Tage viel Freude bei Ihrer Tätigkeit und wenn Sie mal des Weges kommen, …schauen Sie einfach mal herein, einen Cappuccino gibt es bei uns allemal.
Mit freundlichen Grüßen ..."


Inzwischen ist die Ausstellung Geschichte im wahrsten Sinne des Wortes, auch der Ortsgeschichte von Sanitz, geworden! Der Erfolg war groß, die Ausstellung war gelungen! Auch die Bundeswehr hatte ihre Standarte mit nach „draußen“ in das Gemeinschaftshaus gebracht und am Eingang des Raumes aufgestellt. Das soll schon viel heißen, die Standarte aus der Kaserne zu holen und dann in der Ausstellung aufzubauen! Unsere Fahne war im Ausstellungsteil der NVA zu sehen, kam bei den Ehemaligen der 43.Fla-Raketenbrigade Sanitz der Luftverteidigung der NVA und bei den Besuchern insgesamt gut an, war ein Hingucker. Am 29.09.2012 ging die Fahne sogar auf Reisen, zu einer Konferenz in Parchim. Auch dort ein Hingucker … Es gibt Anfragen von Traditionsvereinen bzw. Militärgeschichtlichen Vereinen, wo wir unsere Fahne haben herstellen lassen. Wir habe natürlich die Adresse des Herstellers weitergegeben ... Am 01.03.2013 ist übrigens wieder Tag der offenen Tür im TRADI Sanitz, die Fahne steht am Eingang!


Fazit der Geschichte: Ja, Geschichte ist eben ein „Eigen Ding“-wir haben uns jedenfalls gefreut, einen neuen Mitstreiter gefunden zu haben!