Freitag, 24. April 2020

Vom Vermummungsverbot zum Maskenzwang

"Gier" sorgt als Fundament der real existierenden menschlichen Gesellschaft dafür, daß es - kurzzeitige Transformationszeiten außen vor - niemals Mangel gibt:

Es gibt immer alles für den, der bereit und finanziell in der Lage(!) ist, den geforderten Preis zu zahlen. Das ist die "Unsichtbare Hand" des freien Marktes in Aktion!

Am Beispiel "Masken" kindgerecht erklärt:

Derzeit läßt es sich mit "Masken" dumm und dusselig verdienen. Also wollen "alle" mitverdienen und stürzen sich blind vor Gier auf das Marktsegment. So bastelt Gerüchten zufolge gerade eine renommierte Maschinenbaufirma an einer Maschine zur Maskenproduktion, die sie (natürlich) gewinnbringend an ein mittelständisches Automobilunternehmen verkaufen will. Grund: Auch dieses Familienunternehmen will angeblich demnächst "Masken" produzieren und ihre Eigentümer daraus Gewinne realisieren.

Es ist nicht schwer in die Zukunft zu schauen:

Am Anfang können die erhofften Traumprofite auch erzielt und dieser paradiesische Zustand eine Weile aufrecht erhalten werden. Dann bieten immer mehr Unternehmen immer mehr Masken an und der Preis beginnt ins Bodenlose zu fallen, vgl. Negativzinsen für unser Geld und Negativpreise für Öl!

Infolge bekommen wir eine pupsnormale Überproduktionskrise im Kapitalismus, Marktsegment "Masken".

Was passiert? Klar: Staatliche Rettungsschirme aus Steuermitteln werden gespannt, Abwrackprämien für gebrauchte Masken initiiert, Steuererleichterungen für die Unternehmen verkündet, verkrustete Strukturen konserviert, Geld aus dem Nichts geschaffen und an bedürftige Unternehmer verteilt.

Nebenbei blüht (wieder) der Protektionismus: Kauft nicht beim Chinesen! Macht die Grenzen auch für deren Billigmasken fest zu!

Der Preis für Masken (früher im Großeinkauf rd. 0,10 EUR) stabilisiert sich ab 1,00 EUR pro Stück und unser Familienunternehmen kann seine neuen Maschine gewinnbringend weiterlaufen lassen und in Shenzhen wechseln die nun arbeitslosen, bisher maskenproduzierenden Arbeiter zu Huawei bis ... es ist das alte Spiel.

Das ist Kapitalismus der funktioniert ... solange, bis zur Krisenbewältigung Kriege geführt oder Hausarreste ausgesprochen werden "müssen".

update (27.04.2020)

Zum Thema: "Kauft nicht beim Chinesen!" vermeldete die "taz" schon gestern: "Peking baut das Monopol aus - China versorgt die Welt inzwischen fast allein mit Coronamasken." Konkret weiter: "Schon vor der Krise hat China rund die Hälfte aller Schutzmasken weltweit produziert. Nun soll der Anteil laut einer Einschätzung von Morgan Stanley bei etwa 85 Prozent liegen. Schon früh erkannten viele chinesische Unternehmer das Potenzial – und reagierten, auch dank staatlicher Anreize, blitzschnell: Bis Ende Februar stießen 9.000 Firmen auf den Markt der Maskenproduzenten." (Link von mir gesetzt).

Das fehlt natürlich hierzulande: "staatlicher Anreize" *hüstel* Da war noch was, klar: "Der Kampf ums Geschäft wird hart geführt – die gelieferte Ware ist oft mangelhaft."

Wie schreibt die "taz" noch gleich darunter, überraschend ehrlich: "Wir schreiben aus Überzeugung", vgl.:
https://taz.de/Produktion-von-Atemschutzmasken/!5678558/

Freitag, 10. April 2020

Drei kleine Schweinchen - Corona-Version (Fortsetzung)

Wer kennt sie nicht, die Kindergeschichte von den drei kleinen Schweinchen resp. Ferkelchen?

Kurzfassung:

Zwei faule Schweine finden Zuflucht bei einem Fleißschwein und schlagen gemeinsam den Wolf zurück.

An der Corona-Version wird noch geschrieben:

Als der Weltwirtschaftswolf mit knurrenden Magen vor den Häusern stand, erließ das Fleißschwein ein Kontaktverbot und schloß die Grenzen des Schweinereichs fest zu. Ziel war es, den Vormarsch des Wolfes zu verlangsamen, in dem er die vereinzelten und in Schockstarre verharrenden Kleinschweine nacheinander verputzen konnte.

Dieses Vorgehen soll den Wolf nicht nur bereits sättigen, sondern dem Fleißschwein auch Zeit verschaffen, sich selbst besser auf den Wolf vorzubereiten.

Fortsetzung:
Da die Kleinen Schweinchen begannen - jeweils in ihren Häusern eingesperrt - mit ihren Pfoten zu scharren und vereinzelt quickend nachfragten, wo nun der Böse Wolf bliebe, der sie zu Millionen verputzen wolle, wandte sich das Fleißschwein - aus Anlaß des höchsten Festes der religiös gebundenen Schweinchen -  an seine Untertanen. 

Entgegen der allgemeinen Erwartung wurde der Hausarrest für die Kleinen Schweinchen nicht gelockert, sondern lediglich nicht verschärft. Eigentlich war gehofft worden, daß - da die Kleinen Schweinchen alles machten, was Mutti anordnete - diese belohnt würden, aber war wohl nichts.

Simpler Grund: Die freie, unabhängige, investigative Schweinepresse vermeldete, daß  rd. 70% der Kleinen Schweinchen für eine Beibehaltung des Hausarrestes seien und den Mauerbau befürworteten. Ausschlaggebend soll die Sicherung der Versorgung mit Klopapier gewesen sein sowie das Einfliegen von Sklavenschweinen zum Spargelstechen 

Die Aussicht auf das Weiße Gold stellte die kleinen Schweinchen, trotz Kurzarbeit und zunehmender Arbeitslosigkeit, in ihren einzelnen, armseligen Hütten vorerst zufrieden.

Weiter in der Handlung nach "The Masque of the Red Death". Ende (noch) offen.

Spanische Grippe

Ich fragte mich dieser Tage: »Vielleicht war bereits die "Spanischen Grippe" (Subtyp A/H1N1; 1918 - 1920) die Mutter aller Panikmache-Krankheiten?

Ein Indiz ist, daß die Todeszahlen der "Spanischen Grippe" nunmehr zwischen 25 Mio. und 50 100 Mio. Menschen angegeben werden. Man weiß es also nicht. Zufälligerweise war gerade der 1. Weltkrieg mit relativ gesicherten rd. 17 Mio. Opfern zu Ende und eine Welle von Revolutionen und Bürgerkriegen ging durch Europa.«

Hinweise auf die Antwort können Worthäufigkeiten in Literatur oder Zeitschriften geben.

Zu den statistischen, technischen und damit verbundenen Problemen siehe:

Da die Spanische Grippe - entgegen ihrem Namen - zuerst in den USA auftrat, hier die englischsprachigen Charts:

Da Google hier - entgegen seiner sonstigen Gewohnheit - empfindlich bei der Groß-/Kleinschreibung ist, habe ich die Treffer aufsummiert. Zum gebräuchlichen "spanish flue" gab es keine Treffer, was ggf. auf das Medium "Literatur" zurückzuführen ist. Beachte: Anzeige nur bis 2008!

Wir sehen nach den ersten Treffern für 1915 und dem Hype 1920 / 23 hielt sich die "Spanische Grippe" in der englischsprachigen Literatur bis Mitte der 1960er und dümpelte seit dem bis zum Ende des Meßzeitraums 2008 vor sich hin.

Nun die Ergebnisse des deutschsprachigen Raumes:


Wir erkennen einen vergleichbaren Verlauf (mit kriegsbedingten Einbruch 1944 / 45). überraschenderweise geht es in den 1990ern wieder "bergauf", insbesondere ab dem Jahr 2000. Dies korrespondiert vermutlich nicht zufällig mit den damaligen Hypes um Vogelgrippe und SARS im deutschsprachigen Raum.

Für den deutschsprachigen Raum existiert noch eine Auswertung von Zeitschriften, die bis zum Jahr 2018 reicht:

Hier zeigt sich zum einem der Unterschied zwischen Literatur für mehr oder weniger Fachleute und Zeitungsmeldungen für die Masse, aber auch zum anderen das steigende Interesse an der "Spanischen Grippe" ab 2015, was mit der Beschäftigung mit MERS-CoV ab 2012 erklärbar wäre. 

Ab 2019 / 20 ist nahe liegend ein extremer Anstieg zum erwarten, da derzeit alle Zeitungen mit "Corona" voll sind.

"Wer Angst sät, will Macht ausüben. Wer Emotionen steuern kann, hat ein wirkungsvolles politisches Instrument in der Hand." So die "Tagesschau", die richtiges schrieb und prompt mit dem Finger auf andere zeigte.