Donnerstag, 22. Oktober 2009

Traditionen der NVA

Dazu hat mich zu DDR-Zeiten immer der Spruch überzeugt: »Vom Bauernheer zur Volksarmee«

"Mit der NVA entstand eine deutsche Armee, die die fortschrittlichsten Traditionen der deutschen Militärgeschichte fortsetzt: die Traditionen der Heere des Bauernkrieges und der Befreiungskriege, der Arbeiterwehren von 1918/19, der Roten Ruhrarmee, der deutschen Interbrigadisten und Antifaschisten."
(Armeegeneral Heinz Hoffmann, "Neues Deutschland", 1./2. März 1975).


Da die Beschäftigung mit der Vergangenheit stets aus den Bedürfnissen der Gegenwart resultiert, stellt sich in Bezug auf die "Traditionen der NVA" die Frage: Geht es um die Erarbeitung und ggf. Bewertung des damaligen Traditionsverständnisses oder eine neue Positionierung und neue Bewertung?!

Ich persönlich "warte" auf dem Tag, an dem Sohnemann aus der Schule kommt und mich mit seinem frischen Politwissen aus dem Unterrichtsfach "Politische Bildung" fragt: "Wie konntest Du als Offizier in der NVA und damit einem »Unrechtsstaat« dienen?"

Dann könnte ich in etwa anworten: "Gugg mal, wir in der NVA hatten viele Gemeinsamkeiten wie die Bundeswehr und waren - streng soldatisch betrachtet - in etwa gleich (und ein kleinwenig besser ;-)). Das wir einer anderen Ideologie dienten, kann uns nicht wirklich vorgeworfen werden." Damit würde ich wie mein Opa damals in Bezug auf die Wehrmacht antworten ...

Andererseits könnte ich natürlich auch beim Begriff "Unrechtsstat" einhaken, dessen Unbestimmtheit und Propagandainhalt aufzeigen und dann mit einem kühnen Wechsel auf die Aggressionen der Bundeswehr seit 1999 und deren Opfer verweisen um dann zu verkünden: "Das zu verhindern, dafür stand ich, durchaus in der Tradition der Heere des Bauernkrieges und der Befreiungskriege, der Arbeiterwehren von 1918/19, der Roten Ruhrarmee, der deutschen Interbrigadisten und Antifaschisten. Wirf mir vor, versagt zu haben! Darüber können und müssen wir uns gern unterhalten. Beginnen wir mit der Ausgangslage 1945."

Ok, er wird mir nicht so lange zuhören, aber ...

Samstag, 17. Oktober 2009

Multifunktionsjäger MFI – 1.42

Ich gestehe, daß ich die weitere Entwicklung der MiG-Luftüberlegenheitsjäger (MiG-39) nicht weiter verfolgt habe. Aber dafür Thomas Hentschel, der seine Erkenntnisse wieder dankenswerterweise auf digitales Papier niedergeschrieben hat und per CD jedem zugänglich macht.

Ebenfalls hat es sich mit der Geschichte der sowjetische / russischen Bordradare auseinandergesetzt.

Zu Bestellung: http://home.snafu.de/veith/digital.htm

Montag, 12. Oktober 2009

Die Bundeswehr und die Schweinegrippe

Nun grassiert jedes Jahr die Grippe und nachdem die sog. Vogelgrippe aus den Schlagzeilen geraten ist, keine Enten mehr gekeult und Rügen nicht abgesperrt wird, wird die sog. Schweinegrippe gepuscht. Manche bezeichnen die Pandemie-Vorbereitungen wohl als Großversuch am Menschen.

Nun stehen zum Wohle der Pharmaindustrie für 1/3 der BRD-Bevölkerung Impfstoff zur Verfügung. Wenn man diesen streckt und auf eine Impfung verzichtet, soll der Impfstoff sogar für 2/3 reichen. Also, wenn es tatsächlich hart auf hart kommt, sind mind. 1/3 entbehrlich ...

"Wichtige" Menschen sollen zwangsgeimpft werden. So auch die Besatzungssoldaten in fremden Ländern ... natürlich nicht mit dem gewöhnlichen Impfstoff, denn für "unsere Jungs" - und Dank Rot/Grün auch "Mädels" - gibt es besseren Impfstoff. Das meldet übrigens nicht die "junge welt", sondern "Die Welt". Warum ist das so? Ich zitiere: »Denn der Stoff ist nicht ohne Nebenwirkungen. Diese können so stark sein, dass sie für Soldaten unzumutbar sind.« Aber für Frauen, Kinder, Arbeitslose ist das zeug zumutbar ...

Manche sind eben doch gleicher.

update (18.10.2009)
Die Bundeskanzlerin, die Mitglieder des Kabinetts und Beamte der Ministerien und nachgeordneter Behörden sollen ebenfalls einem anderen Impfstoff bekommen. Wetten, das die wirkliche Regierung, also Ackermann & Co., ebenfalls den besseren "Stoff" erhalten!

Link:
http://www.welt.de/wissenschaft/medizin/article4818717/Deutsche-Soldaten-bekommen-besseren-Impfstoff.html
http://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2009-10/15224113-kanzlerin-und-minister-bekommen-eigenen-schweinegrippe-impfstoff-003.htm

Sonntag, 11. Oktober 2009

Sommer 1987 - Zwischenfall auf der Ostsee

Am 15. Juni 1987 wurde das westdeutsches Marineversorgungsschiff "Neckar" von der polnischen Korvette "Gornik" und vier weiteren polnischen Schnellboten unter Beschuss genommen. Dabei wurden drei westdeutsche Marinesoldaten verletzt.

Aus einer Stellungnahme der Bundesregierung der BRD:
Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Würzbach auf eine parlamentarische Anfrage, BT-PlPr. 11/19, S. 1199.

"Am 15. Juni 1987 wurde der Tender Neckar der Bundesmarine in internationalen Gewässern der Ostsee von einem polnischen Kriegsschiff beschossen. Drei Seeleute wurden verletzt; es entstand Sachschaden in Höhe von DM 500.000. Die Neckar, die ein Übungsschießen von Marinen der Warschauer Pakt-Staaten beobachtet hatte, wurde getroffen, als ein polnisches Schiff auf eine aus Richtung der Neckar fliegende Zieldrohne das Feuer eröffnete. Die Bundesregierung protestierte am 16. Juni 1987 in unmißverständlicher Weise gegen dieses Verhalten.

Ihrem Verlangen nach Aufklärung und Entschuldigung wurde von polnischer Seite - erst nach nochmaligem Drängen - lediglich teilweise entsprochen. Zwar äußerte die polnische Regierung Bedauern über den Zwischenfall und sprach den Verletzten ihr Mitgefühl aus. Eine förmliche Entschuldigung wurde jedoch nicht ausgesprochen: Die Neckar habe gefährlich nahe bei den, übenden Schiffen manövriert und weder auf Flaggen noch auf Funksignale reagiert.

Nach Ansicht der Bundesregierung bedeutete die Feuereröffnung eine eklatante Mißachtung allgemein anerkannter internationaler Sicherheitsbestimmungen: Nach dem sog. Clear Range-Verfahren bestehe seit Jahrzehnten die gegenseitige Verpflichtung der Kriegsmarinen, Übungsschießen sofort einzustellen, wenn die Gefahr bestünde, daß ein Schiff in das Schußfeld einlaufe. Dabei spiele weder die Nähe des beobachtenden Schiffes noch das Bestehen von Warngebieten eine Rolle. Die Bundesregierung erklärte, sie beabsichtige nicht, die rechtmäßige Beobachtung der Ausbildungstätigkeit des Warschauer Paktes in internationalen Gewässern einzüschränken. Die Geltendmachung von Schadensersatz wurde ausdrücklich vorbehalten."

Mein Fazit:
Es wurde von polnischer Seite eine eigene Zieldrohne beschossen und dabei das Bundeswehr-Schiff getroffen. Das Bundeswehr-Schiff war trotz Warngebiet im Schußfeld. Es war m.E. gezielt in das Übungsgebiet zum Beobachten eingelaufen. Eine eigene Gefährdung wurde bewußt in Kauf genommen. Die Bundesregierung meinte, damit hätten die Polen das Übungsschießen einstellen müssen. Die polnische Seite hat dagegen die Gefährdung wohl ebenfalls in Kaufgenommen.

Womöglich hätten sonst Übungsschießen stets unterbunden werden können, mit einfachen Einlaufen ins Übungsgebiet ... hätte auch seinen Charme ...

Siehe auch zu den Zwischenfälle DDR - Polen in diesem Zeitraum:
und dem Zwischenfall BRD - DDR, Abfangen der "Völkerfreundschaft":

Dienstag, 6. Oktober 2009

NVA - Zeitzeugen 9.11.1989

Mir wurde per E-Mai folgende Suchanfrage zugestellt:

» .... wir suchen für eine Sendung einen Zeitzeugen, der den Mauerfall 1989 bei der NVA erlebt hat. Der Zeitzeuge sollte möglichst in Berlin wohnen ... Es eilt ein bisschen ...

Herzlichen Dank!

DeutschlandRadio Kultur/Deutschlandfunk Köln
Landesstudio Berlin
Hans-Rosenthal-Platz
110825 Berlin«

update (26.10.2009)
Hat sich erledigt, Interviewpartner wurde gefunden.

Montag, 5. Oktober 2009

Erklärung zu den Veröffentlichungen zur LSK/LV

Ich habe diese Mail erhalten, mit der Bitte um Veröffentllichung. Dieser Bitte komme ich gern nach:

»Sehr geehrter Herr Veith,

eingehend auf Ihren Blog auf
http://ddr-luftwaffe.blogspot.com/2009/09/das-buch-zur-lsklv-erschienen.html

möchte ich Ihnen mitteilen, dass die MediaScript GbR in Gestalt von mir - Peter Misch (ehemals Oberstleutnatder NVA, Jagdflieger MiG-21) - und Ulrich Beyer (ehemals Oberstleutnant der Grenztruppen der DDR) von der Redaktion der »Arbeitsgemeinschaft Geschichte der LSK/LVStrausberg« die Rechte zur weiteren Veröffentlichung des Buches "Erlebtes und Geschaffenes - Beiträge zur Geschichte der Luftstreitkräfteder Luftverteidigung der Nationalen Volksarmee der DDR" sowie der Jubläumsschrift "50 Jahre Kommando der Luftstreitkräfte / Luftverteidigung der Nationalen Volksarmee der DDR" übertragen bekommen haben. Eine Nachauflage des erstgenannten Buches ist in Arbeit, Bestellungen dazu können an MediaScript gerichtet werden (s. Anlage).

Desweiteren ist vorgesehen, die beiden genannten Werke auch auf CD zuveröffentlichen. Dazu sind die Vorstellungen aber noch nicht vollständigentwickelt, eine einfache Veröffentlichung als pdf-Datei erscheint uns als nichtausreichend. Die pdf-Datei soll sein, ja, aber das Werk kann auch noch als html-Datei mit Links usw. veröffentlicht werden, allerdings nur auf CD. Eine kompletteVeröffentlichung im Web ist nicht vorgesehen! Der Platz auf einer CD wird außerdem genutzt werden, um weitere Dokumente, z.B. Fotos zu veröffentlichen. Preise derNachauflage(n) und der CD werden später veröffentlicht.

Ich würde mich freuen, wenn Sie diese Angaben auf Ihrer Webseite veröffentlichen. Die ersten Bestellungen sind schon eingegangen.

Mit freundlichen Fliegergrüßen


Peter Misch

MediaScriptTiniusstr. 9-1113089 Berlin
Tel.: 030-5509128 (AB)
Fax: 030-5509129 030-47003815

buchbestellung@mediascript.de
http://www.airshow-moderation.de/
http://www.mediascript.de/ (die Seite wird derzeit bearbeitet)«

s.a.:
http://ddr-luftwaffe.blogspot.com/2009/09/bestellung-erlebtes-und-geschaffenes.html
http://ddr-luftwaffe.blogspot.com/2009/09/das-buch-zur-lsklv-erschienen.html

update (09.12.2009)
Wie ich soebe erfahren habe, soll mit dem Erscheinen der 2. Auflage erst etwa im März 2010 zu rechnen sein.

Sonntag, 4. Oktober 2009

[1984] "Nenn mich Aufbauhelfer"

Das bereits in Orwells "1984" so plastisch dargestellt "Neusprech" nimmt rasant zu. So sendet der "Deutschlandfunk" am 10. November 2009 ein Feature unter dem o.g. Titel "Nenn mich Aufbauhelfer". In der Ankündigung über diesen Afghanistan-Beitrag heißt es:

»Militärbasen heißen deshalb nicht mehr "Stützpunkt", sondern "Wiederaufbauzentrum".« Schlimm!

Aber dennoch rutsch bei allem Eifer, die Wahrheit durch: »Bei den Militäreinsätzen in Irak und Afghanistan soll es nicht mehr nur darum gehen, zu erobern und die Beute aufzuteilen. « Also geht es nach Ansicht der Radiomacher auch ums "erobern und die Beute aufzuteilen"! Dem kann ich nur zustimmen und mit Voltaire konkretisieren: "In allen Kriegen geht es nur ums stehlen", der Rest ist Propaganda. Und dazu gehört auch die Sprache ...

"Was ich selber denk und tu, traue ich auch dem anderen zu": Unter dem Titel "Dederisch für alle" läuft am 5. Okter 2009 beim mdr-Rundfunk "Figaro" ein Hörspiel, in dem ernsthaft ein "geheimes Sprachprojekt nun ans Licht" gezerrt wird, ein angebliches Projekt der DDR versteht sich. Denen ist auch nix zu doof. Und morgen steht es in den Geschichtsbüchern. Der Westen erfindet sich seine DDR ...

update (16.10.2009)
Die verlinkte Webpage zu dem "Aufbauhelfer"-Feature ist offline und damit obige Zitate. In der PDF-Datei der Vorankündigungen steht noch die Sendung: 19.15 - 20.00 Uhr, Das Feature »Nenn mich Aufbauhelfer« Kriegsstrategien im Mittleren Osten von Marc Thörner, vgl.: http://www.dradio.de/download/110346.
Hinweis: Marc Thörner war einer der bei den US-Streitkräften "eingebetteten" Journalisten im letzten Irakkrieg.

Donnerstag, 1. Oktober 2009

Offizier bei den Fla-Raketen der NVA

Offizier bei den Fla-Raketen der NVA - Erinnerungen und Gedanken
von Horst, Siegfried (174 Seiten mit zahlreichen Fotos)

Aus der Ankündigung des Verlages: »Mit Siegfried Horst legt erstmals ein hoher Offizier der Luftverteidigung eine geschlossene Darstellung seiner militärischen Laufbahn bei den Fla-Raketentruppen vor, die ihn vom Offiziersschüler bis zum Stellvertreter des Kommandeurs einer Division führte. Mit großer Fachkompetenz schildert er detailreich den Dienst im Diensthabenden System der Luftverteidigung der DDR und des Warschauer Vertrags. Erstmals erfährt der Leser von direkten Beziehungen zwischen Einheiten und Truppenteilen der NVA und der Polnischen Volksarmee. Mit großer Offenheit aber auch mit Stolz auf die eigenen Leistungen werden bestimmte Erscheinungen und Zuständen in der NVA durchaus auch kritisch beschrieben.

Im Zuge der Auflösung der NVA gehörte er zu den wenigen Obristen, die mit ihrem Dienstgrad vorläufig von der Bundeswehr übernommen worden sind.«

Inhaltsverzeichnis (PDF):
http://www.verlag-koester.de/inhaltsverzeichnisse/ivfbb679.pdf

Letztere Aussage macht mich etwas skeptisch hinsichtlich seiner ex-post Betrachtungen. Über den Autor steht bei amazon.de (Links von mir): »Siegfried Horst, Oberst a.D. Diplom-Militärwissenschaftler, Ingenieur. Nach dem Abitur Eintritt in die NVA, Offiziersschule, Truppendienst, Ingenieurstudium, dann Lehroffizier an der Offiziershochschule der Luftstreitkräfte / Luftverteidigung. Studium an der Militärakademie in Dresden, danach Kommandeur einer Fla-Raketenabteilung, Regimentskommandeur im Fla-Raketenregiment 23. Von 1987 bis zur Auflösung der NVA Stellvertreter des Kommandeurs der 3. Luftverteidigungsdivision für Fla-Raketen. Administrator der Website: lv-wv.de«

Na, dann ist ja wieder alles gut!
Bestellmöglichkeit beim Verlag, Amazon oder direkt beim Autor mit Widmung.