Sonntag, 23. Mai 2010

Krieg für freie Handelswege

Der frühere "Verteidigungs"minister und SPD - Politiker, Peter Struck, meinte im Jahr 2002: »Die Sicherheit Deutschlands wird auch am Hindukusch verteidigt.« Im Jahr 2008 war er schon ein wenig ehrlicher und sagte: »Die Interessen Deutschlands werden auch am Hindukusch verteidigt«, vgl.:
http://ddr-luftwaffe.blogspot.com/2008/03/deutschland-struck-und-der-hindukusch.html

Welche "Sicherheit" für wen gemeint war und wessen "Interessen" "verteidigt" werden, das mußte ich noch spekulieren. Klare Worte nunmehr vom derzeitigen Bundespräsidenten, Horst Köhler. Der meinte am 22. Mai 2010 lt. Deutschlandradio: »Allerdings müsse Deutschland mit seiner Außenhandelsabhängigkeit zur Wahrung seiner Interessen im Zweifel auch zu militärischen Mitteln greifen. Als Beispiel für diese Interessen nannte Köhler 'freie Handelswege'. Es gelte, Zitat 'ganze regionale Instabilitäten zu verhindern, die mit Sicherheit dann auf unsere Chancen zurückschlagen' und sich somit negativ auf Handel und Arbeitsplätze auswirkten,«, vgl.:
http://www.dradio.de/nachrichten/20100522120000/1
Da die entsprechende Originalpassage im Audiofile von dradio inzwischen entfernt worden sein soll, anbei der Auszug zum download:
http://www.unpolitik.de/wp-content/uploads/2010/05/Koehler_Aussenhandel.mp3

Übrigens, in 2010 meinte Struck "Unsere Freiheit wird auch am Hindukusch verteidigt" gesagt zu haben ... und tatsächlich, das ist in ihren Augen alles das selbe: Die "Sicherung" ihrer "Gewerbefreiheit", dafür lassen sie sterben ... andere Menschen natürlich.

update (31.05.2010)
Heute ist das erste Mal in der Geschichte der BRD ein Bundespräsident mit sofortiger Wirkung zurückgetreten. Warum? Weil er sich verplappert hat? Seine emotionale Erklärung wirkte auf mich wie eine Reaktion auf einen "Dolchstoß in den Rücken" von seinen "eigenen Leuten". Wie titelte das Zentralorgan "FAZ" bereits am 27.05.2010 mit knackigen Imperativ: "Kamerad Köhler: Bitte wegtreten!" ... mal sehen, wen wir jetzt als Staatsoberhaupt bekommen.

Danke für die Ehrlichkeit, ich hatte bereits einen gezielten Tabu-Bruch vermutet, der die Hardliner voranbringen sollte. Entschuldigen Sie bitte, Herr Köhler.

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