"Im Klartext: Die Bundeswehr solle endlich so etwas wie einen Generalstab erhalten."
Das berichtet der Journalist Jochen Bittner, Europa- und NATO-Korrespondent der ZEIT in Brüssel. Sein Artikel erschien heute, den 16. Januar 2008 zeitgleich in eben jener Zeitung sowie seinem Blog.
Jetzt ist diese Forderung nichts neues. Gut 10 Jahre nach der Zerschlagung der deutsch - faschistischen Wehrmacht und ihrer bedingungslosen Kapitulation, konstituierte sich in der BRD die Bundeswehr. Da die Siegermächte mit deutschen Streitkräften gleich 2x in einem Jahrhundert sehr negative Erfahrungen gemacht hatten, hielten sie bei aller Aufrüstung eine Grenze: Kein Generalstab! Infolge standen der politischen und militärischen Führung lediglich ein "Führungsstab der Streitkräfte" sowie "Führungsstäbe" der Teilstreitkräfte und die "Inspektion des Sanitäts- und Gesundheitswesens" zur Verfügung. Nebenbei: Auch die NVA verfügte lediglich über einen "Hauptstab".
Mit den Anschluß der DDR an die BRD gem. Art. 23 GG a.F. fiel nach Art. 7 Abs. 2 des zwei - plus - Vier - Vertrages auch diese Einschränkung der Souveränität. Nach der Beteiligung am Überfall auf die Bundesrepublik Jugoslawien wurde im Sommer 2001 in Geltow bei Potsdam ein "Einsatzführungskommando" geschaffen.
Nun, seit dem die Bundeswehr in über 10 Staaten mit bis zu 10.000 Soldaten "im Einsatz" ist und der Einsatz im Inneren immmer greifbarer wird, wird der Ruf nach effizienteren Stukturen unüberhörbar. Natürlich verhallt dieser Ruf nicht ungehört: "... bis zum Sommer wird im Berliner Ministerium ein neuer „Einsatzführungsstab“ eingerichtet, bestehend aus 90 Dienstposten, die direkt dem Generalinspekteur unterstellt sind" (Quelle; Hervorhebung und Link von mir). Weit ist es bis zur "deutschen Normalität" auch in diesem Teilbereich der Gesellschaft nicht mehr .... dann ham'er unser'n - nein, nicht Kaiser - aber zumindest Generalstab wieder.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen