Vorbemerkung:
Wir hatten ja bereits informiert, dass Mitte August das Buch zur 43.FRBr erschienen ist-
„43.
Fla-Raketenbrigade ‚Erich Weinert‘-Fakten und Geschichten“ , Steffen-Verlag Friedland 2012, 381 Seiten, ISBN
978-3-942477-31-4, Preis 19,95:
Die 43.Fla-Raketenbrigade „Erich Weinert“ der NVA war der erste und
modernste taktische Verband innerhalb der Luftverteidigung der DDR und
zeichnete für den Schutz des Luftraumes entlang der DDR-Ostseeküste verantwortlich.
Als einzige Fla-Raketenbrigade der Luftverteidigung war sie mit vier
Waffensystemen, einschließlich des Komplexes S-300, ausgerüstet. Im ersten Teil
des Buches werden Struktur, Ausrüstung und Gefechtsmöglichkeiten beschrieben.
Ein Abschnitt mit detaillierten Auszügen aus der Chronik schließt sich an. Am
umfangreichsten sind die Zeitzeugenberichte vom Soldaten bis zum Oberst, vom
Zivilbeschäftigten bis zu Familienangehörigen, authentisch, humorvoll und auch
kritisch über Erlebnisse und Erfahrungen während ihrer Dienstzeit bzw. ihres
Lebensabschnitts. Fotos, Skizzen, Dokumente und Übersichten ergänzen und
vertiefen den Inhalt.
Auch eine DVD „43.Fla-Raketenbrigade
‚Erich Weinert‘“gibt es, sie kostet 7,50 € plus 2,70 € Verpackung/Versand und hat folgenden Inhalt:
Dia-Show mit
Bildern & Videoteilen zur Geschichte der 43.FRBr einschließlich 03.10.1990
ff
Kapitel
Archiv-Dokumente
Kapitel
unveröffentlichte Buchbeiträge
Kapitel
Ausstellung „50 Jahre Garnisonsort Sanitz“ mit den Postern des
NVA-Ausstellungsteils
Bezug des Buches mit einer persönlicher Widmung von Bernd Kirchhainer sowie der DVD sind möglich über: Schwarzer Weg 1, 18190 Sanitz, Tel.: 038209-799, e-mail: bernd@kirchhainer.de, Buch-Preis 19,95 € bzw. DVD-Preis 7,50 € plus jeweils 2,70 € Verpackung/Versand bei Einzelbestellung. Ab sofort auch als Paketpreis von Buch & DVD zusammen, etwas kostengünstiger als Einzelbestellungen, für 30,15 € incl. Verpackungs-und Versandkosten.
Hüter des Luftraums über der Ostseeküste
Sie kamen von der Flak, von der Artillerie, manche auch von
den Panzern und den Mot.-Schützen. Sie bezogen vielfach provisorische
Unterkünfte in Einödstandorten oder lebten zunächst in Zeltlagern. Sie
erhielten zuvor oder im Verlauf der Aufstellung ihrer Einheiten eine
hochqualifizierte Ausbildung in Geltow,
Pinnow, Minsk, Gatschina, Baku und anderen Orten. Die Mehrzahl von ihnen gehörte
zunächst zum Fla-Raketenregiment 18. Und als der mit Befehl vom 12.10.1971gegündete
Verband, dem sie später alle angehörten, seine höchste Einsatzbereitschaft
erlangt hatte, waren sie gemeinsam in der Lage, den Luftraum über der
Ostseeküste der DDR mit vier modernen Fla-Raketensystemen zu schützen, mit S-75
„Wolchow“, S-125 „Newa“, S-200 „Wega“ und S-300, „Angara“.
Sie – das waren die
Soldaten und Zivilbeschäftigten der 43. Fla-Raketenbrigade (FRBr) „Erich
Weinert“. Sie waren stolz auf die Namensgebung „Weinert“ für eine ihrer Kasernen,
eine ihrer Wohnsiedlungen, eine Schule und für ihren großen Verband - und sie
retteten das dabei gesetzte Denkmal nach der „Wende“ vor dem Verschwinden.
Mit dem hier vorliegenden Buch setzen sie sich nun ein weiteres,
gemeinsames, Denkmal. Das Buch, in Format, Farbgestaltung und gelungenem Layout
nahtlos zu den bereits vom Steffen-Verlag herausgegebenen Bänden zum Thema
Fla-Raketen passend, hinterlässt schon äußerlich einen sehr guten Eindruck.
Einer von den Herausgebern verfassten Einführung folgt in seinem Teil 1 die
relativ kurze, mit Fotos untersetzte, Beschreibung von Struktur, Technik und
Gefechtsmöglichkeiten. Daran anschließend erläutert der letzte Kommandeur der
Brigade die Führung dieses als Einzigem in der NVA mit 4 Fla-Raketensystemen
ausgestatteten taktischen Verbandes der Fla-Raketentruppen (FRT), darunter dem
seinerzeit weltweit modernsten System S-300 „Angara“. Im Teil 2 wird die nach
Jahren geordnete Chronik aufgeführt, von der 1958 begonnenen Aufstellung der
FRT der NVA bis zur Abwicklung der 43. FRBr zum 3.10.1990.
Die Darstellungen jener Details der Geschichte des
Verbandes, die der Leser bis dahin vielleicht vermisst, überlassen die
Herausgeber, und das ist das Ungewöhnliche an diesem Buch, den im Teil 3, „Geschichten“,
zu Wort kommenden rund 65 (fünfundsechzig) Zeitzeugen. Aus deren manchmal
kurzen, zum Teil aber auch mehrere Seiten umfassenden Berichten entsteht ein repräsentatives
Bild von Aufbau und Entwicklung dieser FRBr, sachlich, humorvoll, immer wieder
auch kritisch oder sogar selbstkritisch. Es schreiben Soldaten, Unteroffiziere
und Fähnriche, Zivilbeschäftigte, Ehefrauen aus der eigenen Heimat oder
mitgebracht aus dem großen Bruderland, Offiziere vom Zugführer aufwärts bis zum
Stellvertreter des Brigadekommandeurs, Kraftfahrer, Techniker, Lehrerinnen,
Elektronikspezialisten und Kommandeure aller Stufen.
Der Leser wird bekannt
gemacht mit allen Facetten des täglichen
Lebens der Einheiten, vom Stellungsbau über den lang andauernden Dienst im „DHS“, dem
Diensthabenden System, bis zu den taktischen
Übungen auf Übungsplätzen in der DDR und auf dem berühmt-berüchtigten Fla-Raketen-Schießplatz
Aschuluk am Rande der kasachischen
Steppe. Er bekommt einen ehrlich-kritischen Einblick in die Probleme,
die das Soldatenleben so nebenbei geboten hat, von plötzlichen Versetzungen und
von Kommandierungen zu Lehrgängen in der Sowjetunion, von Wohnungssuche,
fehlenden Arbeitsplätzen für die Ehepartnerin oder Schulwechsel für die Kinder.
Es wird auch dienstlich nichts verschwiegen, nicht die auch hier wirkenden
Fakten der EK-Bewegung, nicht die Betroffenheit, wenn eine Einheit ohne Erfolg
und mit hängenden Köpfen aus der Steppe zurückkam oder wenn es um die Freuden
und Leiden der Zusammenarbeit mit den „Waffenbrüdern“ geht. Es ist dieser Teil
des Buches, der den Leser mitfühlen lässt, der ihm das Gefühl gibt, mitten drin
zu sein im Leben dieser Brigade. Und noch etwas ist zu erkennen: Der Stolz
aller Schreibenden, in dieser Truppe gedient zu haben, der Zusammenhalt
innerhalb der Einheiten und zwischen diesen, die persönlich gefühlte Verantwortlichkeit dafür, den Luftraum ihrer
Heimat über der Ostseeküste sicher zu schützen.
Von besonderem Interesse sind auch jene Berichte, in denen
über die Auflösung der Brigade erzählt wird, über die Abgabe neuester Technik ,
das erste Zusammentreffen mit dem einstigen „Gegner“, den Angehörigen der
Bundeswehr, und über die beginnende Suche nach neuen Lebensinhalten. Jene
Notizen, die über die Zufriedenheit der Familien beim ehemaligen Leben in den
Wohnsiedlungen berichten und jene, die Aussagen über das enge Zusammenwirken
der Einheiten mit dem zivilen Bereich treffen, ob bei Havarien und
gegenseitiger Instandsetzung von Technik oder bei der Hilfe für die umliegenden
Ortschaften in mehreren Katastrophenwintern, widerlegen so manches heute
propagierte Schema zum Leben vor 1990. Diese Berichte nehmen zwei Drittel des
Buchumfanges ein. Ohne diese „Geschichten“ jedoch wäre das Leben der 43.FRBr,
deren Wirkungsbereich die gesamte Ostseeküste von Wismar bis zur Insel Rügen
war, nicht zu erfassen gewesen.
Die im Teil 4 des Bandes vorgestellte Fotogalerie bietet
bislang kaum bekannte Einblicke
in das ehemals streng geheim gehaltenes Leben der FRT der
NVA. Teil 5 bietet mit Kopien wichtiger Dokumente, Übungsergebnissen, Personal-
und Technikübersichten sowie Abkürzungs- und Literaturübersicht wertvolle Ergänzungen.Die hier geübte Art und Weise der Vorstellung einer
militärischen Einheit lässt den Wunsch nach ähnlich gestalteten Veröffentlichungen
aufkommen." - Martin Kunze
Wir wünschen Euch viel Spaß beim Lesen/Sehen/Hören!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen