Tag der offenen Tür TRADI SANITZ
Wir können auch „Klassentreffen“ sagen, kein Problem…Sturm am Vortag und angesagter Regen an diesem Sonnabend, den 06. Mai. Vorsichtshalber dann am frühen Morgen noch einen Pavillon aufgebaut, einen Schirm zum Unterstellen aufgemacht, die Essenausgabe in der überdachten Sitzecke vorbereitet. Wir hatten Glück – es nieselte und hörte dann auf, an anderen Orten hat es lt. Aussage von Besuchern mächtig geregnet.
„Parteiarbeit“ auf einem Klassentreffen mit den Teilnehmern im Alter von 5 bis 92 Jahren? Ort war auch noch das TRADI SANITZ, einem Ort mit einer eher etwas militärisch verbundenen Tradition. Ja, es ging um die Ukraine und den Krieg mit Russland. Nicht wenige hatten in der UdSSR studiert, haben dort Freunde und nun diese nicht leichte Diskussion. Ich habe täglich mit Leuten aus der Ukraine zu tun. Kinder, die mit einem Schlag Oma, Opa auch Tanten und Onkel, viele Freunde verlassen mussten. Ein fremdes Land, eine andere Sprache. Ich kann mich nur an die Reste der Trümmer des 2. Weltkrieges erinnern, habe zum Glück nie den Krieg erleben müssen. Aber diese Kinderaugen haben ihn gesehen.
In welcher Partei bist Du? Die Mehrheit der
umstehenden Personen lachte. Würdet ihr Barbara eine andere Partei oder einen
Austritt aus DIE LINKE abnehmen? Wem
oder was nützt ein Austritt? Dann sitze ich mit allen Problemen alleine da und
sollte auch nicht meckern. So konnte ich meine klare Haltung zu vielen
strittigen Fragen vorbringen.
Über 40 Personen waren gekommen, u.a. auch zwei Familien. Immer wieder neue Gesichter oder auch durch Bart und Jahre stark veränderte. Die Erbsensuppe reichte und kam gut an. Unsere Freunde aus Demen wünschten sich Kopien von unseren Postern Dislozierung und Waffensysteme der 43.FRBr, andere fragten nach Büchern und viele wollten nur erzählen. Gegen 11.30 Uhr Abfahrt in die Landpension nach Wendfeld zum Vortrag, der diesmal von Michael Schmidt gehalten wurde.
Michael Schmidt, Diplom-Journalist, ehemals Redakteur für Publizistik beim Deutschen Fernsehfunk in Berlin- Adlershof, seit 1992 Redakteur beim NDR und Chef vom Dienst TV-Studio des NDR M-V in Schwerin. Wir kennen uns seit einigen Jahren, wir waren u.a. auch zusammen mit einem Fernsehteam des NDR in Stevnsfort/ Dänemark zum KOLDKRIGS-Museum, einem ehemaligen Stützpunkt der NATO. Heute begegnen wir uns bei Treffen der Kameraden von VVN Bund der Antifaschisten e.V. Wir erlebten beim Vortrag mit ihm einen Film, den er mit seinem Team von 2004 bis 2012 vor Ort in Murmansk in der Saida-Bucht drehte. Hier befindet sich der weltgrößte atomare Schrottplatz für Atom-U- Boote. Einmalig! Ja, einmalig die Bilder vom Einsatz der Mitarbeiter des ehemaliger Kernkraftwerkes Nord Lubmin, auch einmalig, dass ein deutsches Fernsehteam drehen durfte und einmalig, dass russische Atom-U-Boote in dieser Anzahl der Verschrottung zugeführt wurden. Ein interessanter Vortrag – so die übereinstimmende Meinung der Teilnehmer in Wendfeld.
Fietsche Jahns und Günter Kazen unterstützten uns bei der Vorbereitung des Treffens, da Bernd ja noch mit seinem Oberschenkelhalsbruch laborierte. Die passende Bekleidung für das Küchenteam kam in guter Tradition aus Wittstock von Rainer Behrendt, der auch bei der Essenausgabe half. Vielen Dank für Eure Blumen und Überraschungen! Auch für Erinnerungen - Rudi Krolop trennte sich von seinem großen Schatz, den Fotoalben vom Armeesport-Verein, in denen der damals bekannte Erich-Weinert-Straßenlauf über viele Jahre dokumentiert wurde. Neue und alte Geschichten wurden erzählt und immer wieder der Blick auf den Krieg in der Ukraine. Sind es doch die Männer, die in den Jahren des kalten Krieges in Europa die modernsten und schlagkräftigsten Waffen hatten und bedienen konnten.
Noch heute meinen Dank, dass ihr den Einsatz der Raketen in unserer Heimat verhindert habt.
Bis zum nächsten Klassentreffen im Mai 2024 alles Gute!
Barbara
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