Wir erleben dieser Tage, die offizielle unverbrämte Einführung der staatlichen Zensur in der BRD: "Fünf Provider unterzeichnen Vertrag zu Kinderporno-Sperren". Die weiteren Provider sollen per Gesetz gezwungen werden, die Filterlisten des BKA einzusetzen.
Bisher beschränkte sich die Zensur im Web im sporadischen Sperren von Nazi- oder einzelnen Porno - Seiten die in den USA gehosten sind, durch lokale Verwaltung oder Unternehmen. Auch in bundesdeutschen Schulen werden Seiten von in der BRD legalen Parteien mit Filterprogrammen wegzensiert. Nunmehr wird jedoch die Infrastruktur für die "Chinesische Mauer" geschaffen.
Zu den aktuellen "Kinderporno-Sperren":
Die Auswertung der skandinavischen und australischen Filterlisten hat wohl nicht nur gezeigt, daß die gefilterten Seiten sich (fast) ausschließlich mit "normaler", d.h. legaler Pornographie beschäftigten, sondern ebenfalls zu über 90% in der BRD oder USA gehostet sind.
Ein Abschalten illegaler Seiten wäre somit problemlos möglich, nur sind diese nicht illegal .... hier trifft sich m.E. Politik und Kommerz aufs Feinste:
Natürlich will die Politik einen weiteren Fuß in die Tür bekommen , um unangenehme Wahrheiten wegzuzensieren, und nutzt das Reizwort "KiPo" dafür schamlos aus. Auf der anderen Seite knallen in der milliardenschweren Porno-Industrie die Sektkorken: Zukünftig muß wieder "jeder" Pornokonsument entweder schamvoll in die Videothek bzw. zum Sexshop schlurfen oder er nutzt die "offiziellen" Bezahldienste der Pornoindustrie.
Damit wurde mit einem Streich, den Porno-Raubkopier-Mördern und den Dissidenten ein schwerer Schlag versetzt.
Ist schon "kurios": da stützt de facto eine bundesdeutsche Familienministerin die Pornoindustrie, aber die Kontrolle der Zensur ist strafbewährt und selbst Webmaster, die einen Link auf die Zensurlisten setzen, setzten sich strafrechtlichen Maßnahmen aus.
update (24.04.2009)
Weiterführende Informationen: http://www.heise.de/tp/r4/artikel/30/30186/1.html
update (19.08.2009)
Nun ist es sogar dem Präsidenten des Bundeskriminalamts (BKA), Jörg Ziercke, entfleucht: Allgemeines Ziel des umstrittenen Zugangserschwerungsgesetzes sei es »"an das Rechtsbewusstsein derjenigen Nutzer zu appellieren, die sich durch das Auffinden von Kinderpornographie im Netz strafbar machen" ... Zum anderen gehe es um Erwachsene, die zu Kunden kommerzieller Anbieter werden sollten.«
Nun ist es sogar dem Präsidenten des Bundeskriminalamts (BKA), Jörg Ziercke, entfleucht: Allgemeines Ziel des umstrittenen Zugangserschwerungsgesetzes sei es »"an das Rechtsbewusstsein derjenigen Nutzer zu appellieren, die sich durch das Auffinden von Kinderpornographie im Netz strafbar machen" ... Zum anderen gehe es um Erwachsene, die zu Kunden kommerzieller Anbieter werden sollten.«
Also, nicht mehr kostenlos Schweinkram aus dem Netz laden, sondern gefälligts an die Pornoindustrie löhnen! Ich vermag diese Absicht immer noch nicht glauben ..., vgl.:
http://www.heise.de/newsticker/BKA-Chef-Umgehen-von-Kinderporno-Sperren-ist-strafbar--/meldung/143716
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