Ich wurde eben gefragt, wie das früher bei so einem Winterwetter auf den Flugplätzen der LSK/LV war und ob wir verteidigungsfähig gewesen wären. Meine spontane Antwort:
Als es während der Feiertage an meinem Urlaubsort erst 24h bei -1°C regnete, um dann zu schneien, fiel mir auch so ein, wo ich die Feiertage 25 Jahre vorher verbracht hätte:
In der Dezentralisierung des Flugplatzes, vorzugsweise vor meiner Box beim Schneeschieben und Eispicken. Arm dran waren die Techniker mit einer Maschine, die außen aufgestellt war. Hier mußten zudem die Planen von Schnee und Eis befreit, oft die Nasenkanten der Flugzeuge mit eigener Körperwärme der Hände enteist werden. Letzteres war im Diensthabenden System bei solchem Wetter regelmäßig der Fall.
Schwere Technik war aus Sicherheitsgründen nur für die Start- und Landebahn und Rollbahnen vorgesehen, die Anbindungen zu den Flugzeugen aber tabu. Hier war die "schwerste" Technik der Multicar der Staffel, gefahren von den Jungs des Trupps TW/Z. Bei mir heißt es u.a. zum Fliegertechnischen Bataillon und deren schweren Technik: »... schweres Winterdienstgerät wie u.a. Schneepflug und Schneefräse sowie EAG's verfügte. EAG heißt Eisabtaugerät und bestand aus einem ausgemusterten Flugzeugtriebwerk, welches vor einen LKW, meist vom Typ Kraz, früher am LKW G-5, mit Tankaufsatz montiert wurde, so daß der heiße Abgasstrahl des Triebwerks die Fläche vor dem langsam rollenden Fahrzeug abtaute und trocknete.« Hinzu kam das versprühen von (vergällten) Alkohol gegen das Eis. Puhhh die Dämpfe ...
Fällt mir ein, ich habe seit Jahren einen von "Gelenkwelle 811" überarbeiteten Text dazu auf Platte, bis dahin muß der alte genügen: http://home.snafu.de/veith/ftb-all.htm
Die Dienstzeit wurde bei Flugzeugtechnikern nicht nach Dienstjahren gemessen, sondern nach Wintern auf der Platte.
Zum Thema Verteidigungsfähigkeit: Eine imperialistische Aggressionsarmee hatte schon einmal mit dem Thema "Winter" unangenehme Erfahrungen gemacht, ich gehe davon aus, daß diese an deren Söhne und Enkel weitergegeben wurde .... andererseits wurde unser Flugplatz schon hin und wieder wegen mangelnder Sicht abgemeldet, aber m.W. nie wegen Schnee.
Im E-Fall hätten wir auch bei so einem Winterwetter die meisten "Vögel" in die Luft bekommen und jedem Aggressor bei der Verteidigung des Kraftwerkes Boxberg sowie der Oder- / Neißeübergänge schwere Verluste zugefügt.
Als es während der Feiertage an meinem Urlaubsort erst 24h bei -1°C regnete, um dann zu schneien, fiel mir auch so ein, wo ich die Feiertage 25 Jahre vorher verbracht hätte:
In der Dezentralisierung des Flugplatzes, vorzugsweise vor meiner Box beim Schneeschieben und Eispicken. Arm dran waren die Techniker mit einer Maschine, die außen aufgestellt war. Hier mußten zudem die Planen von Schnee und Eis befreit, oft die Nasenkanten der Flugzeuge mit eigener Körperwärme der Hände enteist werden. Letzteres war im Diensthabenden System bei solchem Wetter regelmäßig der Fall.
Schwere Technik war aus Sicherheitsgründen nur für die Start- und Landebahn und Rollbahnen vorgesehen, die Anbindungen zu den Flugzeugen aber tabu. Hier war die "schwerste" Technik der Multicar der Staffel, gefahren von den Jungs des Trupps TW/Z. Bei mir heißt es u.a. zum Fliegertechnischen Bataillon und deren schweren Technik: »... schweres Winterdienstgerät wie u.a. Schneepflug und Schneefräse sowie EAG's verfügte. EAG heißt Eisabtaugerät und bestand aus einem ausgemusterten Flugzeugtriebwerk, welches vor einen LKW, meist vom Typ Kraz, früher am LKW G-5, mit Tankaufsatz montiert wurde, so daß der heiße Abgasstrahl des Triebwerks die Fläche vor dem langsam rollenden Fahrzeug abtaute und trocknete.« Hinzu kam das versprühen von (vergällten) Alkohol gegen das Eis. Puhhh die Dämpfe ...
Fällt mir ein, ich habe seit Jahren einen von "Gelenkwelle 811" überarbeiteten Text dazu auf Platte, bis dahin muß der alte genügen: http://home.snafu.de/veith/ftb-all.htm
Die Dienstzeit wurde bei Flugzeugtechnikern nicht nach Dienstjahren gemessen, sondern nach Wintern auf der Platte.
Zum Thema Verteidigungsfähigkeit: Eine imperialistische Aggressionsarmee hatte schon einmal mit dem Thema "Winter" unangenehme Erfahrungen gemacht, ich gehe davon aus, daß diese an deren Söhne und Enkel weitergegeben wurde .... andererseits wurde unser Flugplatz schon hin und wieder wegen mangelnder Sicht abgemeldet, aber m.W. nie wegen Schnee.
Im E-Fall hätten wir auch bei so einem Winterwetter die meisten "Vögel" in die Luft bekommen und jedem Aggressor bei der Verteidigung des Kraftwerkes Boxberg sowie der Oder- / Neißeübergänge schwere Verluste zugefügt.
Es wäre noch nett, wenn Du "Schwarze PistenSau" erwähnen würdest, daß der "alte Text" zum Winterdienst eben nicht von Dir, sondern vom FTB stammt. Wenn Ihr Euch im Winter den Schlaf aus den Augen gerieben habt, waren unsere Landser schon seit Stunden auf SLB und Ringrollbahn unterwegs, u.a. um ein hochkompliziertes Harnstoff-Gemisch zu sprühen (soviel zu vergälltem Alkohol - jetzte mal nicht verwechseln, was ihr da so aus Enteisungsanlagen von MIGs getrunken habt...), EAG ging doch nur noch im äußersten Notfall, wegen Spritkontigentierung. Aber recht hast Du, wir hätten Euch einen Platz "gemacht", daß die "Wattebällchen" in die Luft gegangen wären.
AntwortenLöschengelenkwelle811@arcor.de
Hallo Gelenkwelle,
Löschenhabe mir gerade Deinen Beitrag über das FTB durchgelesen, da ich auf der Suche nach einer Abkürzung bin (die ich leider noch nicht gefunden habe).
Zu mir: Ich habe von 11/85 bis 04/87 im JG-2 (Trollenhagen) in der dortigen FWTK als Kraftfahrer gedient. Ich gehörte auch mit zu Denen, die bei Schneefall raus mußten. um die SLB frei zu halten. Ich fuhr einen KRAZ. Aber kein EAG, sondern diese Schneefräsen hintendran. Und genau von den Dingern dachte ich, gab es auch ne Abkürzung. Die mir aber nicht mehr einfällt.
Du hattest geschrieben, dass sich Jeder melden sollte, der in einer dieser Einheiten gedient hat.
Vielleicht erwähnenswert in dem Zusammenhang waren u.a. unsere Aufgaben während des Flugdienstes. Zum Einen der Job als Bremsschirmfahrer (sehr cool und relaxt) und zum anderen die Verpflegungsversorgung des gesamten Flugbetriebes. Auch das war nicht das Schlechteste, kam man doch regelmäßig in die Pilotenküche und bekam dort mal eine Banane oder ein Steak zugesteckt.
Ansonsten hatte man an Flugtagen seine Ruhe. Man hatte seinen LKW, seine Aufgabe und kein Vorgesetzter ist einem auf den Sack gegangen.
Ich hätte da einige Geschichten zu erzählen...
Gruß Micha
klassewohnen@web.de
KBG
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