Gestern Abend sendete arte den Dokumentarfilm "Geheimnis Area 51 - MiGs im Sperrgebiet", eine Gemeinschaftsproduktion des ZDF mit Russland, USA aus dem Jahr 2008, Dauer: 52 Minuten, unter der Regie von Dirk Pohlmann in Erstausstrahlung.
Über den militärischen Sperrbezirk "Nellis Test Range", in dem gemeinhin die "Area 51" verortet wird, erfährt man im Film herzlich wenig: Ein paar Wüsten - und Stacheldraht - Bilder, einen kurzen Hinweis auf die Test der U-2, A-12 Oxcart und Stealth - Technologie, das war es. Keine UFOs, kein Roswell, Gott-sei-Dank!
Dafür widmet sich der Film ausführlich den Beute - MiGs, die in dem geheimen Sperrbezirk getestet und als Teil der im Rahmen des Neusprech sog. "Aggressor - Staffel" der Ausbildung von US- aber auch israelischen Piloten dien(t)en. Die Existenz dieser Staffel wurde erst im Jahr 2006 offiziell zugegeben. Als Beweis für das Training israelischer Piloten liefert der Film ein Foto. Fazit des Films: Fast alle Luftsiege von US-Piloten gegen MiG-Piloten seien diesem Training zu verdanken. Insgesamt sollen rd. 5.000 Piloten diese spezielle Ausbildung durchlaufen haben.
Die Anfangs oft abenteuerlichen Wege, über die die Maschinen, meist mit Unterstützung des MOSSAD und via Israel, in US-Besitz gelangten, werden im Film spannend dargestellt. Später sollen Ägypten und -für mich überraschend - Indonesien massenhaft sowjetische Flugzeuge zur Verfügung gestellt haben. Die dargestellte Bandbreite reichte von MiG-15, -17, -21 bis zur -23. Was im Film fehlte, war die Erwähnung die ägyptischen Su-20, wovon zwei Stück später sogar im Luftwaffen-Museum, Berlin-Gatow, öffentlich zu sehen waren. Ebenfalls wurde die MiG-29 nicht erwähnt, die die USA sich vom 11. Januar 1991 bis 11. November 1992 von der BRD ausgeborgt hatte. Auch die israelischen Soldaten in Preschen nicht .... aber man kann nicht alles haben und es hätte den Rahmen des Films sicher gesprengt.
Im Film wurde von drei Abstürzen mit MiGs berichtet, wobei nur ein Pilot, der spätere Generals Herbert J. "Hawk" Carlisle, den Absturz überlebte. Hinzu kamen Ersatzteilprobleme, jedes Teil hätte "mit der Hand" einzeln angefertigt werden müssen. Damit dürfte die Zahl der ständig einsatzbereiten MiGs in den USA bei 5 bis 7 von max. 25 Maschinen gelegen haben. Gleichwohl dürfte ihre Bedeutung für das militärische Trainig nicht zu überschätzen sein. Gab es eigentlich eine vergleichbare "Staffel" in der UdSSR?
»Dokumentarfilmer Dirk Pohlmann gelang es, unbekannte Hintergründe und geheime Operationen aufzudecken. Er befragte Zeitzeugen, die bisher nicht vor die Kamera getreten waren. Sein Film zeigt zum Teil einzigartiges Filmmaterial. Sogar die Erprobung sowjetischer Flugzeuge ist im Original zu sehen. Dirk Pohlmann hat für ARTE viele beim Publikum sehr erfolgreiche Filme mit militärischen Themen produziert, unter anderem "UFOs", "Lügen und der Kalte Krieg", "Hinter den feindlichen Linien - Geheimoperationen im Kalten Krieg", "Kriegsbeute Mensch - Wie Regierungen ihre Soldaten verraten"« (arte).
Wiederholungen:
30. Mai 2009 um 14.55 Uhr und 16.06.2009 um 10:50 Uhr
update (30.05.2009)
Der Filmemacher Dirk Pohlmann hatte sich bereits 2005 mit dem Thema "Area 51" im Film "Ufos, Lügen und der Kalte Krieg" beschäftigt. Auch dort beschäftigte er sich dankenswerterweise "nicht mit der leidigen Frage, ob es Ufos gibt, oder was sie sind. Er geht vielmehr der spannenden Frage nach, wie und zu welchen Zwecken die Ufo-Paranoia als Mittel der psychologischen Kriegsführung im Kalten Krieg bewusst gesteuert und eingesetzt wurde."
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/20/20236/1.html
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