Mittwoch, 14. Dezember 2011

Zitate zum "Kollektiven Gedächtnis"

»Immer doch schreibt der Sieger die Geschichte des Besiegten. Dem Erschlagenen entstellt der Schläger die Züge. Aus der Welt geht der Schwächere und zurück bleibt die Lüge.« - Bertolt Brecht, "Die Verurteilung des Lukullus" in: Stücke, Band 7, Berlin und Weimar 1964, S. 261, siehe / höre auch auf Doppel-CD.

»Erst wenn die Kriegspropaganda der Sieger in die Geschichtsbücher der Besiegten Einzug gehalten hat und von den nachfolgenden Generationen geglaubt wird, kann die Umerziehung als wirklich gelungen angesehen werden.« - Walter Lippmann.

2 Kommentare:

  1. Ist die Quelle des angebl. Lippmann-Zitat eine andere als Rechtsextremist und Naziverharmloser Diwald? Wenn nicht, würde ich mal drüber nachdenken.

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  2. Du meinst jetzt, ich solle eine Quelle suchen, die Walter Lippmann vor 1978 zitiert und diese Herkunftsangabe muß Dir genehmer sein, als Hellmut Diwald und seine "Geschichte der Deutschen"?!

    Wir sind uns aber einig, daß das vergebliche Liebesmüh wäre, denn bei einem Erfolg würdest Du sinngemäß schreiben: "Was der Lippmann so schrieb ..."

    Also, ich erinnere mich gut an die Diskussion ob des Lippmann-Zitates, welcher dieser Chruschtschow in den Mund legte: »Ich bin gezwungenermaßen in Eile. Die deutschen Grenzen müssen festgeschrieben sein, bevor Hitlers Generäle Atomwaffen bekommen.« So die WESG Staff Study No. 83: "U.S. Strategic Objectives und Military Deployments in NATO, as Related to the Problem of Arms Control" 30.08.1961; zit. bei Trachtenberg, History, S. 170

    Der SPIEGEL (Abruf 11.06.2008; offline) "zitierte" jedoch: »Ich habe es so eilig, weil ich die Grenzen Deutschlands, den Status Berlins, die Grenzlinien zwischen den zwei deutschen Staaten in einem Vertrag geregelt haben möchte, bevor, so sagte er, bevor Hitlers Generäle in Westdeutschland die Atombomben bekommen.«

    Welche Version richtig ist, können wir Lippmann nicht mehr fragen, auch weil dieser wohl auf den jeweiligen Übersetzer verwiesen hätte. Vor allem, was wollten wir fragen? Der Tenor ist herkunftsunabhängig richtig.

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