Vorbemerkung:
Im Teil I wurde der Beitrag „Kalter Krieg in der Ostsee“
kritisch hinterfragt. Im NDR-NORDMAGAZIN gibt es wöchentliche Berichte unter dem Label ZEITREISE, zumeist zur
DDR-Geschichte. Oftmals als einseitige Darstellung und ohne historischen
Kontext. Ähnliche
Beiträge/Reportagen/Nachrichtenmagazine zur Historie gibt es auch bei den
öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten RBB und MDR. Beim RBB z.B. die Reihe
GEHEIMNISVOLLE ORTE zu geschichtsträchtigen Orten/Einrichtungen oder andere Sendungen
wie z.B. „Der Fall X-wie die DDR
West-Berlin erobern wollte“. Der MDR ist ja ohnehin bekannt für seine Ambitionen bezüglich Sendungen/Beiträgen/ gesonderten
Projekten zum Thema DDR-Geschichte wie z.B. „Damals im Osten“, „Der
Osten“, „Damals in der DDR“ bzw. Sendungen
wie „DDR Ahoi! - Kleines Land auf großer
Fahrt“ usw. Über Sichtweisen und Auswahl der Beiträge kann sich jeder
selbst ein Bild bzw. seine Gedanken machen. Hier nun der Teil II…
Sendung
im RBB „Der Fall X-wie die DDR West-Berlin erobern wollte“,01.04.2014,
20.15 Uhr. Vieles aus den Ausführungen zur Sendung des NDR im Teil I, was die
generelle Art & Weise der Darstellung betrifft, passt auch in diese
Berichterstattung. Dieser
Beitrag
wurde zum wiederholten Male gesendet, diesmal zum 01. April … Berlin als
geteilte Stadt spielte im Kalten Krieg eine besondere Rolle. Darüber gibt es
Beiträge/Berichte ohne Ende. Ohne auf diese Sendung im Einzelnen einzugehen-das
würde den Rahmen des vorliegenden Beitrages sprengen-gilt im Prinzip auch hier,
was zum Thema militärischen Planspiele mit unterschiedlichen Szenarien in der
Zeit des Kalten Krieges bereits im Beitrag „Kalter Krieg in der Ostsee“ des NDR-NORDMAGAZIN
geschrieben wurde.
Sendung
EXAKT des MDR, „Ostalgie
in Uniform“, 05.03.2014. Die
Sendung befasste sich u.a. mit
Treffen von Ehemaligen der NVA am 01. März 2014, mit einem Rückblick auf den
„Tag der Nationalen Volksarmee“ im Jahre 1963, mit dem Sammeln/Verkauf von
NVA-Militärtechnik unter dem Motto „Das Geschäft mit der NVA brummt“, mit
älteren Aufzeichnungen des MDR über ein
Treffen Ehemaliger der Grenztruppen aus dem Jahre 2009 usw. Die Kommentare
kommen zumeist diffamierend, ins Lächerliche ziehend, in die „Schmuddelecke“
DDR-Geschichte stellend daher.
Der MDR hatte in Vorbereitung der Sendung zu
möglichen Treffen anlässlich des bzw. am 01. März recherchiert. So u.a. auch in
Garzau. Dort wollte ein TV-Team in das Objekt Garzau, das vom
NVA-Traditionsverband betrieben wird. Ca.
80 Ehemalige waren am 01.03.2014 angereist, u.a. zu einem Besuch einer Ausstellung und einer Bunkerführung.
Aus dem Dreh wurde aber nichts, die Kamera musste draußen bleiben. Die Leute
vom MDR durften dann aber „ohne“ rein, wurden rumgeführt incl. ausführlicher
Erläuterungen. Auch über das im Aufbau befindliches Museum der
Waffenbrüderschaft.
Im Troposphären-Bunker in Wollenberg trafen sich an
dem Tag ebenfalls Reservisten der NVA. Der dortige Verein versagte der „Abordnung“
des MDR aber eine Drehgenehmigung samt Zutritt. Grund: Schlechte Erfahrungen
mit den Medien. Deshalb werden speziell auch in dieser Region Anfragen von TV- Sendern abgelehnt.
Die Erwartungen, dass in solchen Beiträgen objektiv und real berichtet wird,
wurden bisher immer enttäuscht. Es ist auch festzustellen, dass kaum noch
Pressebeiträge von Ehemaligen von den Medien entgegengenommen, geschweige denn
veröffentlicht werden.
Diese Erfahrung haben wir in Sanitz
bisher nicht machen können, ganz im Gegenteil. Die lokale Presse wie „Ostsee-Zeitung“ und die „Norddeutsche Neuesten Nachrichten“
haben z.B. ausführlich über die Rückholung der Erich Weinert-Büste von der
holländischen Grenze im Jahre 2009 berichtet und das TRADI SANITZ , die
Ausstellung „50 Jahre Garnisonsort Sanitz“ im Jahre 2012 und die Tage der
offenen Tür TRADI SANITZ am 01. März jeden Jahres in Artikeln & Fotos
begleitet. Und das immer sachlich und objektiv. Auch NDR-1 Radio MV brachte
über die Ausstellung 2012 einen Beitrag, der in Ordnung war. Es geht also auch
anders in den Medien: offen, unvoreingenommen, informativ!
Ende Februar
erschien in der „Ostsee-Zeitung“ eine Ankündigung zum Tag der offenen Tür TRADI
SANITZ am 01.03.2014, 10.00 Uhr. Ein Sonnabend mit vielen Besuchern. Die
Tür zum TRADI war weit geöffnet, auch ein extra Lesezimmer mit Fotoalben,
Chroniken, Büchern usw. Um 09.30 Uhr kam Bodo aus Hennigsdorf, ehemals Soldat
in der TA, eigentlich hätte er zu diesem Zeitpunkt Sportzeug mitbringen müssen,
danach Rudi Krolop aus Sanitz.
Und ein
TV-Team des MDR, wir hatten bei der telefonischen Anfrage zwei Tage vorher „Ja“
gesagt und nun waren sie da. Wir
kannten nicht das Thema der Sendung, hatten auch nicht danach gefragt. Wenn wir
es gewusst hätten, hätten wir sicherlich dankend abgelehnt. Der
verantwortlichen Reporterin aber unser Engagement
beschrieben: weder Nostalgie noch Ostalgie, keine Huldigungen irgendwelcher Art
oder Personen, keine Uniformen und keine Dienstgrade. Und-das TRADI ist
Treffpunkt für Ehemalige der 43.Fla-Raketenbrigade „Erich Weinert“ Sanitz und
für Freunde & Interessierte der Fla-Raketentruppen der Luftverteidigung der
NVA, ein Ort zum Wiedersehen und Erzählen. Das TRADI ist auch gleichzeitig
Bestandteil der Ortsgeschichte/der Garnisonsgeschichte von Sanitz und ein
Info-Punkt für Schülerprojekte & Schulklassen von Sanitzer Schulen, so u.a.
zu und mit einem Geschichtsprojekt im Rahmen der Ausstellung „50 Jahre
Garnisonsort Sanitz“ im Jahre 2012.
Diese
Hinweise wurden aber vom MDR nicht beachtet bzw. nicht umgesetzt. Das TRADI
spielte eigentlich-außer als Kulisse für ein „Geschichtchen“- keine Rolle. Die
Fernsehleute waren dann von 09.30 Uhr bis gegen 15.00 Uhr vor Ort dabei, wurden
„ordnungsgemäß“ beköstigt mit dem obligatorischen Erbseneintopf und dann beim
Abstecher ins ehemalige TA-Objekt Wendfeld auch mit Kaffee & Kuchen.
Wendfeld ist jetzt ein Bestandteil des Jagd-und Naturpark Sanitz e.V. mit
Fasanenzucht usw. Die FRID-Werkstatt von damals ist dabei ein Hingucker, auch
die dortige Ausstellung mit vielen Arten von ausgestopften Vögeln, Wildtieren
usw. Das MDR-Team hatte aber dafür kein Interesse, es ging dort mit der Kamera
vorbei. Passte wohl nicht zum Thema, wie einiges andere auch nicht…
Ja, die Fragestellungen kamen uns schon manchmal
etwas eigenartig vor, es ging hier nicht vorrangig um Interesse an Geschichte
als solche. Mehr darum, eine Geschichte für das oben genannte Thema „Ostalgie
in Uniform“ zu machen. Da aber hier vor
Ort Uniformen und Huldigungen fehlten, Dienstgrade außen vor blieben usw.,
hätte man den Mut aufbringen können, z.B. über das TRADI, über die Ausstellung
„50 Jahre Garnison Sanitz“ usw. zu berichten und somit zum Zusammenwachsen
beitragen können. Stattdessen ein Beitrag mit handwerklichen Fehlern beim
Personennamen und bei der taktischer Bezeichnung der Fla-Raketenbrigade „Erich
Weinert“, Unwahrheiten und Kommentare, über die man nur den Kopf schütteln
konnte.
Nach der Sendung waren wir enttäuscht vom MDR. Mild ausgedrückt:
Objektivität in weiter Entfernung! Auch die Antworten auf unsere beiden
Schreiben an die Redaktion EXAKT bzw. an die Intendantin Frau Prof. Dr. Karola
Wille, deren Antwort i.A. vom Fernsehdirektor Hr. Jacobi verfasst wurde,
brachten keine ausreichenden Erklärungen auf unsere Fragen und kritischen
Hinweise. Angeblich sei vieles mit einem Augenzwinkern zu betrachten. Wir
hatten auch den Vorschlag & den Wunsch unterbreitet, „… es wäre gut, wenn
es der MDR schaffen würde, aus dieser Mottenkiste der Geschichtsdarstellung
raus zu krabbeln…“ Das wird wohl ein frommer Wunsch bleiben-inzwischen eine
Erfahrung mehr beim Umgang mit Medien, auch für alle, die dabei waren…
Das erste Echo nach der
Sendung kam von ehemaligen Soldaten und Unteroffizieren. Man kann es eigentlich
auch als Fazit des Gesamtbeitrages Teil
I-II betrachten. Hier einige Auszüge:
„… wie befürchtet, war der Beitrag in EXAKT (die
"BILD"-Sendung des MDR) noch schlechter als erwartet. Das Treffen am
1.März bei Ihnen als Aufhänger zu einer Abrechnung mit der "NVA" zu
nehmen und mehrere, verschiedene Beiträge in einen Topf zu hauen hat nichts mit
"EXAKT" sondern mit MURKS zu tun. Ich hoffe diese Sendung zieht keine
Konsequenzen nach sich. Zu einer Richtigstellung wird sich der MDR wohl nicht
hinreißen lassen. Machen Sie weiter so! Viele Grüße aus Sachsen-Anhalt, U.
Binder
Hallo Barbara und Bernd, alles nach dem Motto "Wes Brot ich
esse, des Lied ich sing" ??? Auf jeden Fall hab ich euch mal wieder
gesehen . Leider konnte ich am 1. nicht dabei sein,
hatte die "Hütte" voller Gäste. Auf jeden Fall hatte ich dieses Jahr
wieder vor, mal nach Rostock zu fahren, da würde ich dann mal bei Euch
aufschlagen wollen… Bleibt Eurem "Hobbie" treu und bleibt gesund,
Michael (Globisch)…“
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