Cholera in Haiti Eine importierte Seuche !?!
Gerüchte - Damals:
Das Gerücht, US-amerikanische Flieger hätten Kartoffelkäfer als biologische Waffe verbreitet, entstand während des Zweiten Weltkrieges und wurde durch das deutsche Propaganda - Ministerium gestützt. Die Glaubwürdigkeit hing nicht zuletzt damit zusammen, daß bereits während des ersten Weltkrieges US-Soldaten (versehendlich) den Kartoffelkäfer in Frankreich eingeschleppt hatten und diese sich sukzessive ostwärts ausbreiteten. Da dieses Thema irgendwie ein "Untot" ist, möchte ich auch hier meine vor Jahren zusammengegoogelten Infos wiedergeben. Die Links sind vermutlich weitgehend offline:
Kartoffelkäfer wurden als biologische Waffe mindestens von Frankreich und Deutschland erforscht und von Deutschland getestet:
* http://www.aerztezeitung.de/docs/2000/02/22/032a0301.asp Kartoffelkäfer wurden als biologische Waffe mindestens von Frankreich und Deutschland erforscht und von Deutschland getestet:
»...... Eine Einschätzung, die sich ändert, als beim Angriff auf Frankreich ein B-Waffen-Institut bei Paris entdeckt wird. Die französischen Wissenschaftler haben nicht nur humanpathogene Keime im Programm wie Milzbrandbazillen, sondern auch Pflanzenschädlinge zur Erntevernichtung wie die Kartoffelfäule - ein Pilz - und den Kartoffelkäfer. ........ Bestärkt von Reichsinnenminister Heinrich Himmler untersuchte Blome unter anderem, wie sich die Pest in feindlichen Ländern verbreiten ließe. Und er betreute in Personalunion Krebsforschung, etwa zur Röntgenfrüherkennung des Magenkarzinoms. Auch Pflanzenschädlinge wie der Kartoffelkäfer wurden gezüchtet und in Feldversuchen getestet.
Im Juni 1944 sollen die Tiere bereit gewesen sein für einen Einsatz in England, wo die Nazis bereits zwei Jahre zuvor Zehntausende der Krabbeltiere für einen Abwurf über Deutschland vermuteten. "Diese Annahme hat sich später nicht bestätigt", sagt Geißler, auch nicht die Anschuldigungen der Deutschen, Käferplagen in den vierziger Jahren seien von Feindeshand ausgelöst worden. Geißler: "1922 gab es eine natürliche Kartoffelkäferplage bei Bordeaux, und seither zogen die Tiere stetig ostwärts."«
* http://www.peterknechtli.ch/kaeferKrieg.htm
»Als die Wehrmacht im Herbst 1941 die unterschiedlichen Gebiete der biologischen Kriegsführung festlegte, wurde auch ein Forschungsgebiet "Schädlingseinsatz und Bekämpfung" definiert. Schwartz erhielt für die Forschungsstation in Kruft einen Wehrmachtsauftrag der höchsten Dringlichkeitsstufe "SS". Nun wurde damit begonnen, Insekten für den Einsatz im Krieg zu züchten. Der Kartoffelkäfer schien besonders für den Einsatz gegen England geeignet, wo er noch nicht Fuss gefasst hatte. Szenarien der Wehrmacht gingen davon aus, dass mit einem Abwurf von Schädlingen die britische Nahrungsproduktion empfindlich getroffen werden könnte. Im Totalen Krieg schien jedes Mittel recht, um den Feind zu schwächen. Im Oktober 1943 wurden in einem Feldversuch in Deutschland 14'000 Kartoffelkäfer vom Flugzeug aus 8000 Metern Höhe abgeworfen. Schliesslich wurde das Projekt sistiert.«
Die DDR knüpfte an Gerüchten an:
Im Juni 1944 sollen die Tiere bereit gewesen sein für einen Einsatz in England, wo die Nazis bereits zwei Jahre zuvor Zehntausende der Krabbeltiere für einen Abwurf über Deutschland vermuteten. "Diese Annahme hat sich später nicht bestätigt", sagt Geißler, auch nicht die Anschuldigungen der Deutschen, Käferplagen in den vierziger Jahren seien von Feindeshand ausgelöst worden. Geißler: "1922 gab es eine natürliche Kartoffelkäferplage bei Bordeaux, und seither zogen die Tiere stetig ostwärts."«
* http://www.peterknechtli.ch/kaeferKrieg.htm
»Als die Wehrmacht im Herbst 1941 die unterschiedlichen Gebiete der biologischen Kriegsführung festlegte, wurde auch ein Forschungsgebiet "Schädlingseinsatz und Bekämpfung" definiert. Schwartz erhielt für die Forschungsstation in Kruft einen Wehrmachtsauftrag der höchsten Dringlichkeitsstufe "SS". Nun wurde damit begonnen, Insekten für den Einsatz im Krieg zu züchten. Der Kartoffelkäfer schien besonders für den Einsatz gegen England geeignet, wo er noch nicht Fuss gefasst hatte. Szenarien der Wehrmacht gingen davon aus, dass mit einem Abwurf von Schädlingen die britische Nahrungsproduktion empfindlich getroffen werden könnte. Im Totalen Krieg schien jedes Mittel recht, um den Feind zu schwächen. Im Oktober 1943 wurden in einem Feldversuch in Deutschland 14'000 Kartoffelkäfer vom Flugzeug aus 8000 Metern Höhe abgeworfen. Schliesslich wurde das Projekt sistiert.«
Die DDR knüpfte an Gerüchten an:
* http://www.dhm.de/ausstellungen/kalter_krieg/brosch_04.htm
»Im Juli 1950 brachte der Propagandachef der DDR, Gerhart Eisler, eine Broschüre heraus, in der behauptet wurde, die Amerikaner hätten Kartoffelkäfer über der DDR abgeworfen, um die ...." oder
* http://www.mdc-berlin.de/presse/2000/th20-02.htm
»Als "Amikäfer" wurden 1950 in der DDR die damals massenhaft auftretenden Kartoffelkäfer bezeichnet, weil diese angeblich von US-Flugzeugen verbreitet worden seien. Dabei handelte es sich um reine Propaganda. Kartoffelkäfer sind aber tatsächlich vor und während des Zweiten Weltkrieges auf ihre Eignung als biologische Kampfmittel untersucht worden. .... «
* Die BILD - ich hätte gleich darauf kommen müssen ;-) benennt sogar die Augenzeugen:
http://www.50jahredeutschland.de/50iger/50/genericmain.html?body=kult...
»Zum Ärger der Landwirte frißt sich in diesem Jahr eine ungewöhnlich große Anzahl der gelb-schwarz gestreiften Kartoffelkäfer durch die grünen Felder. Die DDR-Regierung beschuldigt die "amerikanischen imperialistischen Kriegstreiber", die "Sicherung der Volksernährung stören" zu wollen. "Augenzeugen" wie Bauer Max Tröger und Straßenwärter Alfons Groß sehen nachts, was die Luftüberwachung der Sowjets nicht sieht: Flugzeuge, die aus dem Westen kommen! Und am nächsten Tag sind die Kartoffelkäfer da, im Kreis Weimar genau 50 929! Die absurde Plakatkampagne (Foto), die den Kartoffelschädling zur Waffe im Kalten Krieg erklärt, gipfelt in Pressezeilen wie "Heute Käfer - morgen Atombomben". «
=> Das es tatsächlich Abwürfe von "Kartoffelkäfern" auf die DDR gab, belegt unzweifelhaft das Deutsche Historische Museum mit folgender WebPage:
http://www.dhm.de/ausstellungen/kalter_krieg/brosch_04.htm
»In der Bonner Ermekeilkaserne trafen sich Anfang August [1950 - Veith] Mitarbeiter einer schwarzen Abteilung des Pressereferats des Gesamtdeutschen Ministeriums mit amerikanischen Geheimdienstleuten. Man kam überein, als Scherzartikel Kartoffelkäfernachbildungen aus Pappe mit aufklärerischen Politsprüchen und dem "F" für "Freiheit" auf der Rückseite zu versenden. Etwa 50 Kartoffelkäfer ließen sich auf einen postkartengroßen Pappbogen drucken und stanzen. Ein Teil der Bogen wurde mit der Post an sämtliche Räte der Gemeinden der DDR geschickt. Der Rest wurde ausgestanzt und dann mit Ballons über der DDR abgeworfen. ..... Später konstituierte sich das Kartoffelkäfer-Team zur F-Aktion, "Freiheit", Aktion der Jugend". «
»Als "Amikäfer" wurden 1950 in der DDR die damals massenhaft auftretenden Kartoffelkäfer bezeichnet, weil diese angeblich von US-Flugzeugen verbreitet worden seien. Dabei handelte es sich um reine Propaganda. Kartoffelkäfer sind aber tatsächlich vor und während des Zweiten Weltkrieges auf ihre Eignung als biologische Kampfmittel untersucht worden. .... «
* Die BILD - ich hätte gleich darauf kommen müssen ;-) benennt sogar die Augenzeugen:
http://www.50jahredeutschland.de/50iger/50/genericmain.html?body=kult...
»Zum Ärger der Landwirte frißt sich in diesem Jahr eine ungewöhnlich große Anzahl der gelb-schwarz gestreiften Kartoffelkäfer durch die grünen Felder. Die DDR-Regierung beschuldigt die "amerikanischen imperialistischen Kriegstreiber", die "Sicherung der Volksernährung stören" zu wollen. "Augenzeugen" wie Bauer Max Tröger und Straßenwärter Alfons Groß sehen nachts, was die Luftüberwachung der Sowjets nicht sieht: Flugzeuge, die aus dem Westen kommen! Und am nächsten Tag sind die Kartoffelkäfer da, im Kreis Weimar genau 50 929! Die absurde Plakatkampagne (Foto), die den Kartoffelschädling zur Waffe im Kalten Krieg erklärt, gipfelt in Pressezeilen wie "Heute Käfer - morgen Atombomben". «
=> Das es tatsächlich Abwürfe von "Kartoffelkäfern" auf die DDR gab, belegt unzweifelhaft das Deutsche Historische Museum mit folgender WebPage:
http://www.dhm.de/ausstellungen/kalter_krieg/brosch_04.htm
»In der Bonner Ermekeilkaserne trafen sich Anfang August [1950 - Veith] Mitarbeiter einer schwarzen Abteilung des Pressereferats des Gesamtdeutschen Ministeriums mit amerikanischen Geheimdienstleuten. Man kam überein, als Scherzartikel Kartoffelkäfernachbildungen aus Pappe mit aufklärerischen Politsprüchen und dem "F" für "Freiheit" auf der Rückseite zu versenden. Etwa 50 Kartoffelkäfer ließen sich auf einen postkartengroßen Pappbogen drucken und stanzen. Ein Teil der Bogen wurde mit der Post an sämtliche Räte der Gemeinden der DDR geschickt. Der Rest wurde ausgestanzt und dann mit Ballons über der DDR abgeworfen. ..... Später konstituierte sich das Kartoffelkäfer-Team zur F-Aktion, "Freiheit", Aktion der Jugend". «
Ich selbst halte es für naheliegend, daß die Versorgung Westberlins - insbesondere während der sog. "Berlin-Blokade", aber auch später - durch die Westalliierten über das Straßen- und Schienennetz der DDR sowie der Lufttrassen die Ausbreitung der Kartoffelkäfer gen Osten begünstigt hat.
Bertolt Brecht:
"Die Amiflieger fliegen
silbrig im Himmelszelt
Kartoffelkäfer liegen
in deutschem Feld."
Sonderausstellung im Schulmuseum der Stadt Lohr a.M. vom 31. Oktober 2010 bis 6. März 2011 zum Thema: »"Der Amikäfer" - Der Kartoffelkäfer auch ein Medium der politischen Propaganda«
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