Hätte mich einer früher gefragt, in welcher Teilstreitkraft ich diene, hätte ich ihm "LSK/LV" geantwortet und auf Nachfrage zu tiefst überzugt geantwortet: Bei den "Luftstreitkräften!" "Luftverteidigung", das sind Fla-Raketen, Funkttechnische Truppen .... aber Jagdflieger sind Luftstreitkräfte!
In Wirklichkeit verfügte die NVA über keine Luftstreitkräfte im militärwissenschaftlichen Sinne, Luftstreitkräfte als Teilstreitkraft hat es in der DDR nie gegeben!
Der Name "LSK" hat rein historischen Ursprung und geht auf Heinz Keßlers "Referat zur besonderen Verfügung" und dem sich daraus entwickelnden "Kommando LSK" in Cottbus zurück, vgl. die Chronik. Parallel gab es damals das "Kommando LV" für die Flak und die Fla-Raketen in Eggersdorf unter Oberst Bauer. Aus Geheimhaltungsgründen hieß es anfangs "Luftschutz". Das entsprach meiner gedanklichen Aufteilung noch in den 1980ern.
Was hatten wir dann?
Tatsächlich hatten wir, neben den Fla-Raketentruppen, vor allem Fliegerkräfte der Luftverteidigung. Das waren alle Jagdfliegergeschwader von 1 bis 3 und 7 bis 9 in den beiden Luftverteidigungsdivisionen. Weiter hatten wir zum Schluß ein "Führungsorgan" der Front- und Armeefliegerkräfte bzw. der Militärtransportfliegerkräfte. Dazu gehörten die beiden Jagdbombergeschwadern in Drewitz und Laage, die eigentlich zu den Landstreitkräften hätten gehören müssen, Marinefliegerkräfte in einem Marinefliegergeschwader, das eigentlich zur Volksmarine hätte gehören müssen. Wir hatten Hubschrauberkräfte als Marinefliegerkräfte in Parow bei der Volksmarine, als Heeresfliegerkräfte in Cottbus und Basepohl und bei den Grenztruppen.
Das Rudiment der LSK waren die Transport-, Verbindungs- oder Aufklärungsfliegerkräfte, entweder selbständig wie das TG-44 oder im Führungsorgan, in den LVDs oder an der OHS.
Wo bleiben da wirkliche Luftstreitkräfte? Die gab es einfach nicht. Klicke in meinem Web auf den Lehrstuhl JFK/LV an der Militärakademie. Die Sektion LSK/LV der Militärakademie hatte 8 Lehrstühle. Keiner befasste sich mit den LSK, nur einer mit der Stabs- und Operativen Ausbildung der LSK/LV (LS-305), weil bei uns die Teilstreitkraft "Luftverteidigung" eben nun mal "LSK/LV" hieß.
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