Dienstag, 13. November 2007

„Mit uns oder den Terroristen“ – oder wie das MfS dem BKA aushilft

In seiner Rede vor dem US-Kongreß hatte Präsident George W. Bush am 21. September 2001 die in Afghanistan regierenden Taliban mit den Worten: "Entweder mit uns oder den Terroristen" aufgefordert, den mutmaßlichen Verantwortlichen für "9/11", Osama Bin Laden, auszuliefern .... wie die Sache bisher weiterging, dürfte bekannt sein.

Konsequenterweise führte Herr Schäuble im Dezember 2005 öffentlich aus: "Wenn wir sagen würden, Informationen, bei denen wir nicht sicher sein können, dass sie unter vollkommen rechtsstaatlichen Bedingungen zu erlangen waren, nutzen wir unter keinen Umständen - das wäre völlig unverantwortlich. Wir müssen solche Informationen nutzen" (Stuttgarter Zeitung, offline; vgl. SPON & Freace)

Und nun macht das BKA dies auch, was ihr Bundesinnenminister fordert und lässt sich von der BStU Akten des MfS kommen, um gegen mutmaßliche Terroristen zu ermitteln, da ist das Erstaunen groß ... komische Welt ist das ;-)

Mit uns oder den Terroristen! Liebe Leute von telegraph und Teleoplis, so ist das nun mal, ihr müßt Euch wohl entscheiden. Siehe die Artikel von heute:
* telegraph
* Teleoplis


EDIT

Ich bringe es mal auf den Punkt. Im meiner Lieblingszeitung "Rheinischen Merkur" stand am 10. August 2001 auf S. 31 im Bezug auf einen gefallenen DDR-Grenzsoldaten: "Die Wahrheit steht in den Stasi-Akten: Egon Schulz wurde von den eigenen Leuten erschossen."

In der gleichen Zeitung vom selben Tag stand auf Seite 4 unter der Überschrift "Stasi-Akten": "Seinerzeit wusste jedermann, dass das, was in den Akten stand, nicht unbedingt der Wahrheit entsprach. Ja, dass dies im Grunde eine Dokumentation dafür war, wie die Stasi in verbrecherischer Weise gelogen und betrogen hatte. Jeder, der ihre Akten in die Hände bekam, sollte diesen Betrug und das verbrecherische des Regimes erkennen können."

Nun, entweder wurde in "Stasi-Akten" gelogen wie die Pest oder die lautere Wahrheit geschrieben. Wenn in einem Fall alles geglaubt wird und im anderen nicht, sollte das schon sachlich begründet werden, andernfalls unterstelle ich zu Recht Zielorientierung.

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