Nachdem ich mich im letzten Post wohl zu Recht unbeliebt gemacht habe, da ich eine E-Mail Anregung aufgegriffen hatte, möchte ich noch einen oben drauf setzen:
Wir hatten bei den Fliegerkräften keine Geschwader, sondern Flieger-Regimenter!
Wer es nicht glaubt, siehe:
Als entscheidende Kriterien bei der Unterscheidung zwischen Geschwader und Regiment, werden Größe und Struktur, aber auch im Grad der Zentralisierung im o.g. Artikel genannt. Unsere Fliegereinheiten hatten i.d.R. drei Staffeln mit ca. 40 Flugzeugen und lagen auf einem Flugplatz. Dagegen hatten die Geschwader der deutschen Luftwaffe - vergleichbar auch mit ihren heutigen westlichen Verbündeten - bis zu vier Einheiten je Geschwader. Diese Einheiten hatten jeweils wieder bis zu vier Staffeln, von denen jede auf einer anderen Basis stationiert waren und weitgehend unabhängig vom Geschwaderstab agierten.
Tja, unser Geschwaderkommandeur war somit ein Regimentskommandeur der Fliegerkräfte. Auch nicht schlimm, oder?
Mir scheint, hier kommt man auf die selbe Schiene, wie mit so vielen anderen DDR-eigenen Dingen auch: wahr ist nur das, was im Nachhinein als "das Wahre" dargestellt wird. Auch im militärischen Bereich; nicht nur, dass so ziemlich jedes Gerät heute mit seinem NATO-Code bezeichnet wird oder zumindest mit den im Westen geläufigen technischen Bezeichnungen (Es gab ja schon "endlose" Diskussionen über eine Mi-8TB oder wie auch immer sie heißen sollte...), und man immer davon ausgeht, dass es wohl auch in der DDR so hieß, auch weiß man offensichtlich im Nachhinein besser, wie die Strukturen in der NVA waren.
AntwortenLöschenEs mag sein, dass der Vergleich eines klassischen (deutschen?) Geschwaders nicht Stand hält mit dem Geschwader der NVA. Fakt ist aber, dass es in der NVA so benannt wurde und Punkt. Ich persönlich hätte die Verwendung des Begriffs REGIMENT eher einer allgemeinen Landarmee zugeschrieben, also so, wie es tatsächlich bei LaSK getan wurde. Für die Luft sehe den Begriff GESCHWADER als passend, eben als grundsätzliche Unterscheidung zu den Bodenständigen.
Ja, allerdings stehen wir vor dem klassischen "Historikerproblem": Erklären und / oder Übersetzen!
AntwortenLöschenBeispielsweise kommt Dein Sohnemann zu Dir und will was vom Deiner DDR- / NVA - Zeit hören. Und Du erzählst fleißig von unseren Geschwadern und Sohnemann guggt bei Wikipedia oder Bundeswehr.de vorbei und sagt sich: Der Alte spinnt, das waren nie und nimmer "Geschwader" (oder "Luftstreitkräfte").
Vielleicht ist dann besser gleich zu sagen: Wir waren (auch) eine Koalitionsarmee und hatten in der Koalition grundsätzlich einheitliche Strukturen, die denen der Sowjetarmee angelehnt waren. Was uns aber nicht hinderte, für die "Flieger-Regimenter" den deutschen Begriff "Geschwader" zu verwenden (oder "Luftstreitkräfte" für die Fliegerkräfte der Luftvertreidigung.
Es sollte einen nur selber vorher klar sein ...
Ich gebe Dir natürlich vollumfänglich recht: Unsere Begrifflichkeiten in westliche (i.d.R. angloamerikanische) zu pressen, kann nur schief gehen.
Nützt ja nichts, bei den den Deutschen Luftwaffen und Luftstreitkräften der letzten 70 Jahre bleibt es bei "Geschwadern". Aber bei den Sowjetischen Luftstreitkräften sollte man halt zwingend den Begriff Regiment statt Geschwader wählen. Deshalb gibt es diesen Artikel auch, er erläutert, begündet das. Insofern erübrigt sich jede Polemisierung zum Thema, unabhängig davon das niemand behauptet hat das die Geschwader der LSK der NVA ab sofort Regiment zu heißen haben.
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