Aber nun zum eigentlichen: Wo wandert das Geld hin?
Auskunft gibt erstaunlicherweise die Financial Times Deutschland bzw. Washington Post in einem Artikel vom 31. Oktober 2008: »Insgesamt erhielten bisher 33 Banken finanzielle Unterstützung vom Staat. Zusammengenommen planen die Institute, im Quartal 7 Mrd. $ an Dividendenauszuzahlen, schreibt die "Washington Post". Nach Berechnungen derTageszeitung wandern in den ersten drei Jahren der Stützungsaktion damit 52 Prozent der Staatsgelder auf das Konto der Anteilseigner ... Die WSJ-Hochrechnungen verstärken Ängste, dass die finanziellen Hilfen des Staates nicht zur Stärkung der Bilanzen und zur Kreditvergabe an Unternehmen verwendet werden, sondern in die Taschen der Top-Manager und der Aktionäre wandern.«
Noch einmal: 52 Prozent der Staatsgelder wandern in den USA in die Taschen der Top-Manager und der Aktionäre.
Und das schreibt nicht die "junge welt", sondern ein Blatt des Monopolkapitals. Es gibt kein Grund zur Annahme, das sehe in der BRD besser aus.
Wie meint die Sächsische Zeitung so nett: »Nach Darstellung der Bundesregierung sind die Großbanken nun doch bereit, das 500-Milliarden-Euro Rettungspaket zu nutzen. Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD): „In den nächsten vier bis fünf Tagen wird es eine ganze Reihe von Instituten geben, die die Hilfe in Anspruch nehmen werden.“ ... Erster Antragsteller unter Deutschlands Privatbanken auf Staatshilfen war am Mittwoch die Münchner Hypo Real Estate. Von den öffentlich-rechtlichen Geldhäusern begab sich bislang die Bayerische Landesbank unter den Rettungsschirm. Als Nächstes soll die Westdeutsche Landesbank folgen.« Na, da bin ich aber froh :-(
Selbstverständlich weckt das Begehrlichkeiten: »Mit einem Konjunkturpaket will die SPD der deutschen Wirtschaft helfen. Fördermaßnahmen und Steuervergünstigungen sollen Wachstumseffekte ...« bla, bla, bla.
Links:
http://www.radio-utopie.de/2008/10/13/was-die-sogenannte-boersenkrise-uns-buerger-kostet/ http://tagesschau.sf.tv/nachrichten/archiv/2008/10/13/wirtschaft/bisherige_staatliche_hilfsmassnahmen http://www.jungewelt.de/2008/10-14/009.php http://www.heise.de/tp/blogs/8/117317 http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,584814,00.html http://www.ftd.de/unternehmen/finanzdienstleister/:Gerettete-US-Banken-40-Mrd-Dollar-f%FCr-das-Top-Management/433167.html http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=1982551 http://www.dw-world.de/dw/article/0,2144,3756930,00.html
update (03.07.2010)
Ich habe leider nicht nachgehalten, in welche Taschen die Milliarden gewandert sind. Nun da "wir" sparen und die nächste Umatzsteuererhöhung medial vorbereitet wird, eine schöne und knackige Zusammenfassung voon den Nachdenkseiten. Hier werden zwar nicht die Herren und Damen persönlich, aber deren Firmen genannt .... noch ohne Mövenpick:
»Wirklich phantastisch ist, wie mit dem gesamten Lügengebäude über die angeblich sonderlich erfolgreiche deutsche Spar-Linie vergessen gemacht wird, wie tief wir eigentlich im Sumpf stecken und wer die eigentlichen Schuldenmacher sind – nicht das lächerlich kleine Konjunkturpaket sondern: der Rettungsschirm von 480 Milliarden nämlich, die Zahlung von schon über 80 Milliarden an eine einzige Bank, die HRE, die Zahlung von 18,2 an die Commerzbank, die Verscherbelung der Postbank an die Deutsche Bank, die Zahlung von 8 Milliarden an die IKB usw.usw. Es wird damit auch vergessen gemacht, dass die deutschen Banken tiefer im Schlamm stecken als z.B. die spanischen Banken. Und dass in ihren Büchern Risiken schlummern, die nur deshalb nicht auffliegen, weil sie ihre Forderungen überbewerten dürfen.«
Jetzt hat es auch der "Spiegel" gerafft:
AntwortenLöschen»Griechenland, Spanien, Zypern - bei den Krisenstaaten, über die die Euro-Finanzminister heute beraten, zeigt sich ein Problem: Von den Rettungsaktionen profitieren vor allem Akteure, die es nicht verdienen. Nämlich Hedgefonds, Großbanken und russische Oligarchen.«
http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/griechenland-spanien-zypern-krisentreffen-der-euro-retter-a-870665.html
Überraschung!
AntwortenLöschen»Die Hilfsmilliarden der Euro-Partner für Griechenland sind zu mehr als drei Vierteln bei Banken und Kapitalanlegern gelandet ... Demnach seien von den 207 Milliarden Euro an Krediten fast 160 Milliarden Euro an Geldhäuser und Kapitalanleger gegangen ... "Das Ziel der politischen Eliten ist nicht die Rettung der griechischen Bevölkerung, sondern die des Finanzsektors", sagte Attac-Aktivistin Lisa Mittendrein ...«
SPON, s.a.
Sargnagelschmiede vom 17.06.2013