Samstag, 15. November 2008

NVA - Historie

In einem Forum schrieb dieser Tage jemand: "... es ging mal wieder um die Frage, wollen wir die Geschichte der NVA faktengestützt, objektiv und vor allem ergebnisoffen betrachten oder wollen wir eine geschönte NVA-Historie, eigentlich auf dem offiziellen Stand von 1989, für alle Ewigkeit zementieren?"

Ich halte das Zitierte der Diskussion wert ist, daher ein paar Anmerkungen dazu: Jeder sollte sich klar sein, daß die Beschäftigung mit der Vergangenheit niemals aus Selbstzweck, sondern stets aus Bedürfnissen der Gegenwart heraus erfolgt! Das es in diesem Bereich keine Objektivität, bestenfalls Intersubjektivität (Summe aus dem, was alle sagen), gibt, nöchte ich nur am Rande erwähnen. Mithin verbleiben für die Erstellung einer "NVA-Historie" folgende Fragen:

a) Welche Fakten wähle ich aus?
b) Welches Bedürfnis der Gegenwart befriedige ich damit?

Zu a)
Ich stelle erst einmal dar, das was ich weiß. Mehr geht logischerweise nicht.

Ergänzende Negativabgrenzung: Heutzutage erfolgt die Faktenauswahl zum Thema überwiegend wie folgt: Stasi, Grenztote, EK-Bewegung, "Schwedt" und vergleichbare Fakten, die geeignet sind, die NVA heute ins "falsche Licht" zu rücken. Ziel müßte es demnach sein, darüber hinausgehende Fakten zu sammeln und darzustellen! Alles was die Darstellung des Mainstreams lediglich ergänzt oder diesbezüglich erweitert ist langweilig ("tausendmal gesehn") und - zumindestens in meinen Augen - schäbig. Das bedeutet nicht, daß diese Aspekte ausgeblendet werden sollten, sie dürfen auch nicht ausgeblendet werden, sollten aber im richtigen Zusammenhang und Vergleich geschildert werden, kurz: "Ins rechte Licht" gesetzt werden, vgl. meine EK- oder Schwedt-Seiten.

Zu b)
Ich stelle bei vielen Menschen den Wunsch auf eine positive Rückbesinnung fest.

Diese Menschen haben eine gute Erinnerung an ihre Jugend, zu der auch die NVA gehört. Je mehr Zeit vergeht, um so positiver wird zudem die Erinnerung, das ist nunmal so. Dieses Bedürfnis können und wollen die BRD - Medien nicht befriedigen. Was liegt näher, als diese "Marktlücke" zu besetzen?! .... Zu der "Objektivität" noch mal kurz: Selbst aus meinen Seiten gelingt es immer wieder Interessierten, nur negative Fakten herauszulesen ... damit muß man leben. Diese Menschen wollen nicht wissen, da sie sich sonst gegen den Mainstream stellen müßten und das ist anstrengender als nur mitzuschwimmen.

Ich wiederhole mich sicherheitshalber noch einmal:
Ziel einer heutigen NVA-Historie müßte es sein, über den Mainstream hinausgehende Fakten zu sammeln und darzustellen! Zusätzlich, die Mainstreamdarstellung ins richtige "Licht" zu stellen. Wenn dabei tatsächlich der "offiziellen Stand von 1989" herauskommen sollte, umso besser ... will sagen, dann hätten wir nichts falsches gelernt und wären heute in der Lage, dies mit mehr Fakten zu untersetzen.

Wie sagte eben Captain Jean-Luc Picard im TV: "Wenn man uns schon verdammen will, soll man uns für das verdammen, was wir wirklich sind!"

Siehe auch:
http://ddr-luftwaffe.blogspot.com/2008/09/sammelbnde-und-die-nva.html
http://ddr-luftwaffe.blogspot.com/2008/08/offizier-diplomat-und-aufklrer-der-nva.html
http://ddr-luftwaffe.blogspot.com/2008/02/parallel-history-project.html
http://ddr-luftwaffe.blogspot.com/2008/06/merksprche.html

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