Samstag, 7. Juli 2012

"Geheime Solidarität" der DDR

"GeheimeSolidarität



Militärbeziehungen und Militärhilfen der DDR in die »Dritte Welt«

vom Major der Bundeswehr, Klaus Storkmann.


Amazon dazu: "Der Spiegel berichtete 1980 von einem angeblichen »Afrika-Korps« Honeckers. 2.720 DDR-Militärberater seien in Afrika im Einsatz, davon 1.000 in Angola und 600 in Mosambik. Nahezu alle damaligen Zeitungen vermeldeten Ähnliches. Die Welt wusste sogar von insgesamt 30.000 »DDR-Militärexperten« in Afrika zu berichten. Klaus Storkmann ist diesen Legenden nachgegangen und hat die einst geheimen Akten der SED, des DDR-Verteidigungsministeriums und der Staatssicherheit über Jahre systematisch ausgewertet. Für die damaligen Pressemeldungen über militärische Einsätze fanden sich dabei keine Belege. Stattdessen bot die NVA Ausbildungsleistungen in der DDR und die Lieferung von Waffen und Nachrichtentechnik an. (Anm.: Dieser Band ist mit 28 Abbildungen und einer Karte versehen.)"

Dieses Buch räumt mit vielen Geschichten / Märchen über die NVA auf. Das Buch erscheint zwar im Links – Verlag, ist wohl dennoch gut geschrieben. Rund 700 Seiten. Der Autor hat viele Archive genutzt aber auch das Gespräch mit über 40 Zeitzeugen gesucht.

ISBN: 978-3-86153-676-5
Hoher Preis, z.Zt.: 49,90 Euro
Erhältlich u.a. über amazon.de

Links:
http://ddr-luftwaffe.blogspot.de/2010/08/die-nva-im-auslandseinsatz.html
http://home.snafu.de/veith/konflikt.htm
http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3861536765/ddrluftwaffde-21

Inhaltsverzeichnis

I   Einleitung
          Thema , Relevanz und Forschungsinteresse
  1. Diskussion des  Literatur- und Forschungsstandes
      a)      Der globale kalte Krieg ?
      b)      Eine historische Terra incognita ?
             Forschungen zur Außenpolitik der DDR
      c)       „Honeckers Afrika – Korps“ Westliche Publikationen vor 1990
      d)      Zeitgenössische DDR – Veröffentlichungen und interne Forschungsarbeiten
      e)      Forschungsleistungen nach 1990

  1. Quellen – und Archivbericht
  2. Wisssenschaftliche Vorgehensweise, methodische Hinweise und Struktur der Arbeit
      II .  Entscheidungsprozesse: Akteure, Motive und Ziele

  1. „Einverstanden EH“ Militärische Auslandskontakte im Entscheidungsprozess zwischen NVA – Führung und höchster politischer Ebene
      a)     Erich Honecker und Walter Ulbricht als Parteiführer in den  Entscheidungsprozessen
      b)     Die Sekretäre für Sicherheitsfragen und die ZK – Abteilung für Sicherheitsfragen
      c)      Unstimmigkeiten zwischen dem Verteidigungsministerium und Hermann Axen
             sowie der ZK – Abteilung Internationale verbindungen
      d)     Auf militärischen Terrain: Werner Lamberz als kurzzeitiger Afrikakoordnator
      e)      NVA – Waffen als Devisenbringer ?
            Günter Mittag, Alexander Schalck – Golodkowski und die Irak – Iran Geschäfte
      f)       Grundsatzentscheidungen ?
            Beschlüsse des Politbüros und des Sekretariats des ZK der SED

  1. „Nichtzivile“ Unterstützung und Militärdiplomatie: Abstimmung zwischen dem MfNV und weiteren staatlichen Akteuren
      a)     Die NVA als grfragter Partner. Das MfNV in den Entscheidungsprozessen
      b)     Zusammenwirken von Generaloberst Fleißner, General Weiß und
            Außenhandelsminister Horst Sölle bei „nichtzivilen“ Lieferungen
            und „speziellen“ Exporten
      c)    Sansibar, Tansania, Guinea: Die NVA als Mittel im Kampf gegen die Hallstein – Doktrin.
           Das MfAA im Entscheidungsprozess
      d)     Solidaritätsspenden für Waffen ?
            Das (Afroasiatische) Solidaritätskomitee und die Finanzierung der Militärhilfen

  1. „Ihre Meinung wäre von großem Nutzen für uns“ Handlungsspielraum der DDR gegenüber der UdSSR und die Koordinierung innerhalb der Warschauer Vertragsorganisation
       a)     „Vonseiten des MfNV wurden bisher alle Lieferungen und Leistungen …
              mit dem Generalstab der UdSSR koorndiniert“
       b)     „Gegenseitiges Ausspielen verhindern“
              Koordnierungsbedarf innerhalb des Warschauer Vertragsorganisation
       c)      Verärgerung in Moskau


III.                Zwischen Solidarität und Kommerz: Militärkontakte zu Ägypten, Mosambik und Äthiopien. Drei Fallstudien

  1. Ein Brennpunkt des Ost – West – Konflikts. Militärhilfen für Ägypten
     a)     „Antiisraelische“ oder „antiimperialistische“ Politik ?
            Nach der Niederlage 1967: Kairo drängt auf Militärhilfe
     b)     MiGs und Millionenkredite für die ägyptischen Streitkräfte
     c)      An der Suezfront. Der Besuch des DDR – Verteidigungsministers 1971
     d)     Kommerzielle Leistungen und Rüstungslieferungen in den frühen 1970 er Jahren
     e)      Handlungsspielraum im Schatten der sowjetisch – ägyptischen Beziehungen
     f)       Das Ende einer „Freundschaft“
           Militärkontakte in den späten 1970er und den 1980er Jahren

  1. Von Erfolg gekrönt ? Militärhilfen für Mosambik
      a)     Hilfe für den bewaffneten Kampf der FRELIMO um die Unabhängigkeit
      b)     Eine »sozialistische Armee« für Mosambik
            Militärische Hilfe für den jungen Staat
      c)      NVA – Expertengruppen im Einsatz vor Ort
      d)     In den Uniformen der Interflug. Der einsatz einer NVA – Fluggruppe 1986 bis 1990
      e)      Das Beziehungsdreieck Maputo – Moskau – Ost – Berlin
             und sich daraus für die NVA ergebende Probleme
      f)       Trotz Drängend Maputos keine Entsendung von NVA Ausbildern


  1. Ein Fass ohne Boden ? Militärhilfen für Äthiopien
      a)     Militärhilfen im Beziehungsgeflecht Addis Abeba – Havanna- Moskau – Ost – Berlin
      b)     Hilfe bei der Reorganisation der Streitkräfte nach » sozialistischen« Vorbild
      c)      Zunächst als »Interflug«, dann als »Einsatzstaffel der NVA«.
            Einsatz von NVA Transportfliegern und einer Sicherungsgruppe in Äthiopien 1984 – 1988
      d)     Letzte Rettung für Mengistu ? Die großen Waffenlieferungen 1988 und 1989
      e)      Handelsinteressen und die »Freundschaft« zwischen Honecker und Mengistu
             als Antrieb der Militärhilfen


  1. Drei Staaten – eine Poltik ? Die Militärbeziehungen zu Ägypten im Vergleich

IV.                Die Ausbildung ausländischer Militärs in der DDR

  1. Die rechtliche und organisatorische Basis der Ausbildungsunterstützung sowie finanzielle und personelle Belastungen der NVA durch die Ausbildung

a)     Partnerländer, Zeiträume und inhalte der Ausbildungsprogramme: Vertragliche Festlegungen und Befehlsgebung

b)     Ungleiche Konditionen für die Partner

c)      Rechtliche und otganisatorische Bestimmungen der Ausbildung

d)     Erste » Spezialkurse« an den NVA – Schulen in den 1970 er Jahren

e)      Eine Schule sui generis ? Die Offzierhochschule »Otto Winzer« in Prora

f)       Finanzielle und personelle Belastungen der NVA durch die Ausbildung

g)      »Nachkontakarbeit« mit den in der DDR ausgebildeten Militärs


  1. Vorrang der politischen »Erziehung«?Ausbildungsziele, - inhalte und ergebnisse
      a)     Gewichtung der militärischen Ausbildung und der politischen Schulung

b)     Politischer Anspruch der Ausbildung und »Erziehung«

c)      Auswertung und Einschätzung der »Ergebnisse« der politischen Arbeit

  1. Ausländerausbildung als kulturelle Praxis
a)     »Wir haben keine Preußen vor uns«. Kulturelle Unterschiede in der Ausbildung ausländischer Militärs in der DDR

b)     »Erziehung zur Disziplin«

c)      Problematisierung von Schwierigkeiten

d)     »Ausländische Militärkader«: ein offenes Geheimnis

e)      Der Umgang mit Straftaten als Beispiel für die Anwendung der Regierungsabkommen

  1. Beendigung der Ausbildung 1990 und deren Bilanz
      a)     Bilanz der Ausbildungsunterstützung

b)     Beendigung der Ausbildungsunterstützung


V.                Militärbeziehungen und Militärhilfen in der zeitgenössischen Bewertung, im Spiegel der DDR – Presse sowie in Erinnerungen

  1. Die andere Perspektive: Erinnerungen ausgebildeter ausländischer Militärs sowie zeitgenössische Rückmeldungen aus dem Ausland an die DDR
      a)     Erinnerungen ausländischer Militärs an ihre Ausbildung in der NVA

b)     Rückmeldungen ausländischer Regierungen und Streitkräfte

  1. Die zeitgenössische sicht der DDR. Interne Bilanzierung und Einschätzung der militärischen Ausbildungskontakte im MfNV und in der Partei und Staatsführung
      a)     Von »hohem Niveau, das man fast schwindlig werden könnte«.
            Bilanzierungen und Einschätzungen durch das DDR – Verteidigungsministerium

b)     Ein »overstretch«? Die NVA an der Grenze der Möglichkeiten und Überlegungen zur Reduzierung der Hilfsleistungen

c)      Einschätzungen durch die politische Führung der DDR

d)     »Ihr Kampf ist auch unser Kampf«. Die Militärbeziehungen im Spiegel der DDR – Presse

e)      Zeitgenössische westliche Einschätzungen und deren Wahrnehmung durch die DDR

f)       Der zeitgenössische Blick der DDR auf die »Anderen« Meldungen an die politische Führung der DDR über Militärhilfen anderer Staaten

  1. Rückblicke von DDR – Diplomaten und NVA – Angehörigen
       a)     Ausbildung und medizinische behandlung ausländischer Militärs
             in der Erinnerung von Zeitzeugen

b)     Jenseits der Aktenlage: Militärbeziehungen im Rückblick früherer DDR – Diplomaten und NVA – Offziere


VI.    »Antiimperialistische Solidarität« Ideologie oder Interessenpolitik?

a)     Empfängerländer und Aktionsfelder der Militärhilfen und die Frage nach etwaigen Einsätzen der NVA in der Dritten Welt

b)     Entscheidungsprozesse und Handlungsspielraum der DDR: Akteure, Motive, Ziele und deren Spiegelung in der zeitgenössischen Bewertung

c)      Erfolg oder Misserfolg ? Legale oder illegale Aktivitäten ? Legitime oder illegitime Politik ?

d)     Ausblick und mögliche Forschungsansätze



VII.              Resümee

Anhang

Tabellen

Abkürzungen

Quellen und Literatur

Sachregister

Geografisches Register

Personenregister

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