Ok, man liest nicht ungestraft Zeitung und das an Weihnachten ... jeder DDRler kennt vermutlich das Jugendbuch "Ede und Unku" aus 1931 von Alex Wedding, unter der sog. "SED - Diktatur" Pflichtlektüre in der Schule, wohl im Rahmen des sog. "verordneten Antifaschismus" ... Das Buch wurde sogar 1980 mit dem Titel "Als Unku Edes Freundin war" von der DEFA verfilmt.
Nun muß ich lesen, daß die richtige Unku, Erna Lauenburger, von den Faschisten als "Zigeunermischling" eingestuft, im März 1943 nach Auschwitz deportiert und dort ermordet wurde. Von den elf in "Ede und Unku" namentlich erwähnten Sinti hat nur ein Kind, "Kaula" Ansin, überlebt. "Einen Triumph der Mitmenschlichkeit, der Herzlichkeit und der Solidarität hat es in der Realität nicht gegeben" (UZ). In der Vergangenheit haben mir Namen, wie Anne Frank oder "Nesthäkchen", geholfen dem Grauen ein "Gesicht" zu geben. Leider gehört Unku jetzt auch dazu.
Wer mehr über die Autorin von "Ede und Unku", "Das Eismeer ruft" oder "Das eiserne Büffelchen" wissen will, muß nicht unbedingt wissen, daß Alex Wedding eigentlich Margarete Bernheim, verheiratete Weiskopf, hieß. Er kann sich einfach das neu erschiene Buch "Alex Wedding (1905 - 1966) und die proletarische Kinder- und Jugendliteratur" von Susanne Blumesberger und Ernst Seibert kaufen.
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