Durch Pressemeldungen des heutigen Tages wurde ich darauf aufmerksam, daß zumindest auf Länderebene (hier: Brandenburg) Konzepte "zur aktiven gesellschaftlichen Auseinandersetzung mit der SED-Diktatur" existieren ... sogar "Leitlinien" - Puhhh, Glück gehabt!
Aus der Begründung des Konzeptes: "Um Freiheit und Demokratie als Werte zu vermitteln und dauerhaft zu sichern, stehen wir in der besonderen Verantwortung, kommenden Generationen den fundamentalen Unterschied von Diktatur und Demokratie zu vermitteln und ein lebendiges Verhältnis auch zu unserer jüngsten Geschichte zu entwickeln."
Da geht mir doch das Herz auf! Mein Favorit ist seit langem schon die Polis-Demokratie, da hatten Frauen und Sklaven (also mindestens 80 % der erwachsenen Bevölkerung) nichts zu sagen. Auch während der deutschen Kaiserzeit scheint eine besonders subtile Form der Demokratie geherrscht zu haben, die zweifellos ihren Ursprung im überlieferten Spruch "Gegen Demokraten, helfen nur Soldaten" hatte. Oder warum wird nur von "zwei deutschen Diktaturen im 20. Jahrhundert" gesprochen und hier lediglich die Nazi- sowie DDR-Zeit gemeint?!
Sollte es da mehr geben als nur diese Pole? Sollte es mehr Spielarten von Demokratie (oder Diktaur) geben, als gemeinhin vermittelt wird? Sollte hier nicht die Definitions-Macht eine wichtige Rolle spielen? Bedenke, es heißt zu Recht bei der brandenburgischen Landesregierung: "Die historische Erfahrung lehrt, dass nur der offensive Umgang mit der Vergangenheit einer Geschichtsverfälschung, Legendenbildung und auch extremistischen Neigungen das Wasser für die Zukunft abgräbt."
Ich befürchte jedoch, die in den Medien geäußerte Kritik unter der Überschrift "DDR im Weichspülgang" zielt nicht in diese Richtung ....
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